3 (Extraversion) +6 (Kooperation)
Der Künstler braucht ein positives, günstiges Umfeld,
um frei und kreativ Möglichkeiten spielerisch auszutesten. Er braucht eine
gewisse Form von Naivität, um sich seinen Optimismus zu bewahren und andere
damit anstecken zu können. (3)
Es besteht bei der Übertreibung dieser Tendenz die Gefahr, die
Welt für ein Schlaraffenland zu halten, in der man selber aktiv nichts tun
müsse. Diese Haltung wird dadurch unterstützt, daß so
etwas wie Leidensdruck gar nicht erst wahrgenommen wird und sich keine Notwendigkeit
für aktives Handeln ergibt. Der Konter dagegen ist die Affirmation
: „ Ich
will Harmonie und Kooperation !“ Wenn der Künstler erkennt, daß es unbeliebt macht, wenn man andere für sich arbeiten läßt und er erkennt, daß jeder
seinen Beitrag zur Gemeinschaft leisten muß, gibt er
diese Passivität auf.
Der Menschenfreund muß
Gefahren, Disharmonien und Schwachstellen erkennen können, um daran zu
arbeiten. Wenn er seinen Job als Ratgeber nachkommen will, muß
er sehen, wo das Problem liegt. Und er muß auch die
Verantwortung für seine Ratschläge tragen können. (6)
Es besteht bei der Übertreibung dieser Tendenz die Gefahr, die Welt nur noch als eine Anhäufung von Problemen zu sehen. Bei jeder Aufgabe werden zunächst die Probleme und die Risiken wahrgenommen, was so hohe Hürden aufbauen kann, daß man es ganz läßt, etwas zu unternehmen. Auch hier kann also Passivität als Ergebnis rauskommen, aber eben aus einem anderen Grund als bei dem Künstler. Der Konter dagegen ist die Affirmation : „ Ich will glücklich sein !“ Wenn der Menschenfreund den Fokus auf positive Emotionen lenkt, wird er feststellen, daß die Erfüllung von Pflichten und das Übernehmen von Verantwortung für die Gemeinschaft nicht die Voraussetzung für Glücksein sind. Glücklich kann man auch faul sein.