US-East-Coast 2008
Der erste Tag begann bereits um 7.00 Uhr. Ich fuhr zu meinen
Eltern , die so freundlich waren , mich zum Flughafen zu bringen. Man muß 3
Stunden vor dem Flug dort sein, weil es seit dem 11. September und dem
versuchten Anschlag in Heathrow verstärkte Sicherheitskontrollen gibt. Am Ende
der Abfertigungshalle war der Schalter , der zum Check Inn für Flüge in die
Staaten diente. Dort benötigte man einen Reisepaß und das Flugticket. Außerdem
musste man noch den Ort der ersten Übernachtung angeben. Ich verabschiedete
mich nach erfolgreichem Meistern der erste Stufe von meinen Eltern , setzte
meinen Weg in Richtung Sicherheitskontrolle fort. Mein Gepäck und ich wurden
durchleuchtet und nichts auffälliges festgestellt , so daß man mich zu den Gates
ließ. In einem Cafe genoß ich ein koffeinhaltiges, warmes Getränk , da das der
einzige Ort jenseits der Sicherheitskontrolle war, an dem man rauchen durfte.
Dazu aß ich ein Baguette. An einem kleinem Kiosk erstand ich Zigaretten .
Johnny Cash American Recordings kam aus dem Handy , das über einen eingebauten
MP3-Player verfügte und der half mir , die Wartezeit etwas zu verkürzen .
Um 13.30 , also viele Stunden später , kam die nächste
Sicherheitsstufe , denn beim Boarding wurde wieder eine komplette Passkontrolle
durchgeführt. Im Flugzeug hatte ich einen Sitzplatz reserviert. Leider kann man
als Einzelperson nicht mehrere Plätze buchen , ohne für 2 zu bezahlen , so daß
der Platz neben mir&xnbsp; entgegen meiner
heimlichen Hoffnung wirklich besetzt war . Und dazu noch mit einem jungen Mann
– bei einer jungen Dame hätte ich nichts dagegen gehabt. Ich saß am Gang , so
daß ich wenigstens meine Beine ausstrecken könnte. Das Flugzeug ist größer als
alle , mit denen ich bisher geflogen bin. Der Abflug war recht unspektakulär.
Aber nun wurde es mir erstmals so richtig bewusst , ich fliege tatsächlich in
die Staaten.
Die USA sind recht weit weg von Zuhause , was an sich kein
Problem darstellen würde , wenn unsere Flugzeuge schneller wären . So hatte ich
aber nun 7 Stunden Flug vor mir. Das lange Sitzen bekommt mir nicht , so daß
ich zwischendurch aufstehen muß. Abwechslung bietet das Walkman-Handy , was
wirklich gut funktioniert , das erste Essen , was nach 2 Stunden serviert wurde
, und nach ewig vorkommender Zeit das 2. nach 6 Stunden. Erschwert wird das
Warten dadurch , daß selbst auf diesen Langstreckenflug das Rauchen vollkommen
verboten ist. Rauchen sollte während des ganzen Urlaubs ein Problem bleiben.
Die Nikotinkaugummis, die ich mir für den Flug gekauft hatte, schmeckten
erstens nicht und ich glaube , daß ich sie falsch dosiert habe , denn nach dem
3. – so nach 5 h – wurde mir durch das Zeug schwindelig.
Um 16.00 lokal Time (22.00 Uhr MEZ) landete ich in New York.
Und das erste , was ich in den USA sehe , ich natürlich wieder eine
Sicherheitskontrolle , bei der man einen ausführlichen Fragebogen abgeben
musste , den ich vorher im Flugzeug befindlich ausfüllen musste. Da wurde zum
Beispiel gefragt , ob ich Drogen nehme oder Terrorist sei. Ich weiß nicht, ob echte
Terroristen an dieser Stelle moralisch so integer sind , daß sie an der Stelle
nicht einfach lügen , aber Vorschrift ist halt Vorschrift. Vor dem Schalter ,
der groß mit Immigration überschrieben war , bildete sich eine lange Schlange.
Es war Zufall , daß gleichzeitig mit unsere Maschine eine aus Tel-A-Viv
gelandet war und somit sehr viele orthodoxe Juden mit mir in der Reihe warteten
. Das bestätigte eindrucksvoll das Klischee über die Ostküste der USA. Rauchen
durfte ich dort immer noch nicht. Bei der Kontrolle selbst musste ich meine
linken und rechten Zeigefinger auf einen Scanner legen und der Computer des
Zollbeamten gleich diese mit den Daten der NSA – oder von wem auch immer – über
mich ab. Und ich durfte ohne Kommentar einreisen.
Das nächste Warten begann , als ich mein Gepäck abholte , um
dann ziemlich eilig das Gebäude des Flughafens zu verlassen , um draußen vor
der Tür endlich eine Kippe anzustecken. Ich bin in New York .
Ich bin in New York und zwar am Flughafen JFK , aber mein
Hotel ist in Downtown Manhattan und ich hatte keinen Transfer gebucht. So
musste ich mich zunächst mal wieder in eine Schlange einreihen. Die Menschen
warteten alle auf ein Taxi. Später in dem Taxi befindlich , staune ich, denn
die Fahrt zum Hotel kostet 45 $ , was doch recht viel ist. Außerdem wird noch
ein Klischee bedient , denn der Taxifahrer hat immer hinterem Teil des Wagens
einige Bibelferse an die Trennwand geklebt. Die Offenbarung des Johannes war
das glaub ich. Aber nun zum ersten Mal im Leben in einem wirklich , echten
Yellow Cap zu sitzen , was mich nach Manhattan bringt , war irgendwie zu groß
für meinen Kopf , um es wirklich glauben zu können . Es gab zum einen Staus zu
bewundern und natürlich die Skyline von Manhattan.
Mein Hotel liegt direkt gegenüber des Madison Square Garden
und alleine nur das beeindruckte mich schon. Vor dem Urlaub hatte ich mit einer
guten Freundin telefoniert , die in ihrer Jugend mal vorübergehend in New York
gelebt hat. Sie hat gesagt : „ Man kann Manhattan nicht beschreiben ,&xnbsp; man muß da gewesen sein.“ Am Hotel
angekommen musste ich wieder warten , diesmal beim Check Inn , um mein
Hotelzimmer zu bekommen. In aller Seelenruhe fertigten die Beschäftigten die
Besucher ab und ließen sich auch durch immer länger werdende Schlange nicht von
ihrem gemächlichen Arbeitstempo abbringen, in dem sie pro Gast 10 Minuten
brauchten. Endlich an der Reihe musste ich feststellen , daß die Aussage des
Reiseveranstalters , ich würde dort die Vouchers für meine restliche Reise
bekommen , nicht stimmte , denn die Rezeption wusste davon nichts. Nun war es
19.00 local time (1.00 Uhr MEZ).
Das Hotelzimmer war natürlich: „ No Smoker“ , so daß ich ,
nachdem ich mich etwas ausgeruht hatte , wieder aus dem Hotel raus musste , um
meiner Lunge Nikotin zuzuführen . Und da stand ich nun in der Mitte von
Manhattan , am Fuße riesiger Wolkenkratzer , in der geschäftigen Häuserschlucht
vor dem Madison Square Garden und rauchte – und war vollkommen begeistert und
unendlich müde. Trotz Müdigkeit ging ich eine Snack Bar am Hotel und nahm ein
Sandwich mit Grilled Chicken und French Fries zu mir , das überraschender Weise
mit Graubrot gemacht war . Es kostet – auch das überraschend – 30 $.&xnbsp; Um 21.00 Uhr local Time , also um 3.00 Uhr
MEZ bin ich wie tot ins Bett gekippt.
2. Tag
Um 3.00 Uhr local time , was in etwa nach MEZ meiner
normaler Zeit zum Aufstehen entspricht , nämlich 9.00, wach ich auf und kann
nicht mehr einschlafen. Ich beschließe vor die Tür des Hotels zu gehen , um zu
rauchen. Die Straßen sind etwas leerer als gestern Abend , aber auch das
Klischee , das New York nie schläft,&xnbsp;
stimmt. Ich sehe einige Farbige , an deren Anblick ich mich als
Deutscher erst mal gewöhnen muß, die Arbeiten für das Hotel erledigen und nun
eine Pause vor dem Hotel machten , um sich wie ich Nikotin zuzuführen . Ein
gelber Lieferwagen stand auf dem Parkstreifen . Gegenüber am Madison Square
Garden leuchtet Werbung für die NBA von der riesigen elektronischen
Werbefläche. Diese wird übrigens von T-Mobile gesponsert . Etwas Heimatgefühle
löst das magenta T in der Fremde aus . Yellow Cabs fahren vorbei und die Ampel
leuchten in ihrem Rhythmus. Es ist wärmer als Zuhause. Ich einem kleinen Kiosk
im Hotel , der auch jetzt geöffnet hat , bestelle ich einen Kaffee und bekomme
eine 0,3 Liter Becher randvoll mit diesem Gebräu , obwohl ich small bestellt
hatte. Eine SMS an meine gute Freundin zu schicken funktionierte nicht , aber
ich konnte meinen Eltern auf die Box sprechen , daß ich gut angekommen sei.
Gegen 6 esse ich meinen ersten amerikanischen Donut und trinke meinen zweiten
Kaffee. Mein erstes Ziel , was ich noch vor dem Frühstück ansteuerte war eine
Bank , um mir dort Cash zu besorgen , da die 45 $ von gestern meinen Finanzplan
durcheinander gebracht hatten . Das waren meine ersten Meter in Manhattan ,
wenn es auch nur über die Kreuzung vor meinem Hotel ging.
Um 8.00 wieder auf dem Zimmer befindlich , klingelt
überraschender Weise das Telefon und eine Dame meldet sich. Sie meinte , ich
solle in die Lobby kommen. Sie wartete dort schon auf mich. Sie war von der
Reiseleitung und gab mir meine Vouchers. Zu diesem Zeitpunkt öffnete auch
endlich das Restaurant , das dem Hotel angegliedert war. Dort hätte man
amerikanisches Frühstück kriegen können . Würstchen , Speck und Ei , wobei das
Problem ist, ich mag kein Ei. So bestellte ich einen Bagel , was mit jüdischen
Brotchen mit Loch in der Mitte in meinem Reiseführer übersetzt wurde , und dazu
Cheese Cream , was man in Deutschland als Philadelphia kennt.
So gestärkt machte ich mich auf , Manhattan zu erkunden .
Zunächst bin ich aber auf dem Weg wirklich alle 50m stehen geblieben und habe
mich erstaunt und völlig fasziniert umgesehen . Diese hohen Häuser , diese
Häuserschluchten und überhaupt , für mich war das alles nicht wirklich fassbar.
Ich war jetzt dort. New York kannte ich aus unzähligen Filmen und es sah
wirklich so aus , wie man es aus dem Kino kennt. Ich dachte immer wieder , es
kann nicht sein , das ich wirklich hier bin und fühlte mich selbst als Teil
eines Film oder Traums. Vielleicht liege ich jetzt Zuhause auf der Couch und
träume das alles. Einer der ersten Filme , an die ich mich erinnern kann, die
ich als Kind gesehen habe , war „King Kong und die weiße Frau“ . Und da stand
es nun in Farben und 3D vor mir: „ The Empire State Bulding“ . Vor meinem
geistigen Auge sehe ich diesen riesigen und doch so liebenswerten Affen und
höre wie die Flugzeuge immer näher kommen. Mein erstes Sightseeing Ziel war die
Besucherplattform oben auf dem Empire State . Mit meiner leicht klaustrophobischen
Ader war es zunächst ein Abenteuer 89 Stockwerke in einem Aufzug zu verbringen
, um dann in einen anderen umzusteigen , der nicht den modernsten Eindruck
machte , um auch die letzten Stockwerke bis zur Plattform hochzufahren . Der
Blick , den man ein einem klaren Tag wie heute auf Manhattan hat , ist mit
Worten ebenso unmöglich zu beschreiben , wie die ganze Stadt ansich. Alle
Gebäude , über die man schon so viel gehört hat , Crysler Building z.B. konnte
man sehen . Die Gebäude stehen so eng . Es erinnerte mich an eine 3D Abbildung
einer Wahlprognose und die Wolkenkratzer waren die Balken einer Partei . Oder
vielleicht passt das Bild eines alten Grafik-Equalizer einer Stereoanlage
besser , nur 3D eben, und gerade wurde der alte Song von Udo Jürgens gespielt :
„ Ich war noch niemals in New York , ich war noch niemals richtig frei ....“
Freiheit spürte ich...Aber es war eben auch deutlich ,&xnbsp; daß man von hier oben 2 Gebäude nicht mehr
sah ... die Zwillingstürme des WTC. Wieder Flugzeuge , die wie damals für King
Kong Unglück brachten .
Wieder zurück am Boden setzte ich meinen Weg fort . An der
New Library vorbei kam ich zum Byrant Park , den als den schönsten Platz in New
York bezeichne , den ich bis dahin gesehen hatte, was aber nur ein ganz kleiner
Teil dieser wunderbaren Stadt ist. Es ist ein kleiner Park , der mit
Sitzgelegenheiten vom Verweilen einlädt. Einige New Yorker frühstückten dort ,
hatten Donuts und den obligatorischen Coffee to go dabei. Die Vögel der Stadt
wussten um diesen Umstand und kamen sehr nahe an die Menschen heran , in der
Hoffnung gefüttert zu werden . Es war dieser Konstrast der geschäftigen
Metropole mit seinen vielen Menschen und Geräuschen und der Ruhe des kleinen
Stück Natur . Umgeben von riesigen Gebäude eine Oase. Das eigentliche Ziel
meines morgendlichen Ausflugs war der weltberühmte Times Square. Obwohl man
diesen Zusatz weltberühmt sich in New York eigentlich sparen kann , denn das
trifft sowieso auf jeden Quadratzentimeter zu. Wer meint , im Deutschen
Fernsehen gäbe es zu viel Werbung , der sollte sich mal hierhin gegeben .
Dieser Platz besteht nur aus Werbung und diesem elektronischen Laufband , wo
Nachrichten oder Börsenkurse angezeigt werden. Für mich ist dieser Platz das
Bild von New York überhaupt und er ist das erste , was mir einfällt , wenn ich
überhaupt ganz abstrakt nach einem Symbol für eine große Mega-City suche. Am
Times Square sind auch die heiligen Hallen des einzig wahren Hard Rock Cafe.
Schon von weitem sieht man die Leuchtreklame , die eine überdimensionale
E-Gitarre abbildet. Und dann bin ich zum Broadway ... nicht um eine
Bühnenkarriere anzufangen , sondern weil das der direkte Weg zurück zum Hotel
war. Und bei jedem Schritt , bei jedem Theatre , bei jeder neuen Lichtreklame ,
bei jedem neuen Hochhaus , denke ich : „Das kann alles nicht wirklich sein.“
Wirklich hier zu sein, übersteigt einfach meine Vorstellungskraft. Und doch
schlendere ich den Broadway entlang , um über die 7th Avenue zurück zum Hotel
zu kommen. Ein weiteres Indiz , daß ich träumen musste , war , daß mein Rücken
trotz den weiten Weges überhaupt nicht weh tat. Zurück im Hotel tausche ich
mein Zimmer gegen ein Smoker Room , was ein schlechteres Zimmer ist.
Die andere Seite von New York ist , daß ich einen Chicken
Wrap kaufte , die man in dem Laden als Menu mit Cola anbot. Ich wollte dieses
mit auf mein Zimmer nehmen , doch außerhalb des Ladens musste ich feststellen ,
daß ich die Cola zwar bezahlt hatte , aber diese sich nicht innerhalb der Tüte
befand. Da man spätestens wenn ich anfing zu sprechen , mich unzweifelhaft als
Touri enttarnen konnte , dachte sich der Besitzer wohl, daß er mich eh nie
wieder sieht und mich so auch über Ohr hauen kann . Nicht mit mit , denn ich
bin zurück und hab mich beschwert . In Hotel ging ich wieder in das Restaurant
, wo ich auch schon gefrühstückt hatte , um einen Kaffee zu trinken . Dabei
fiel mir die Werbung für Lindys Cheesecake ins Auge , so daß ich beschloß ,
diesen zu probieren. Er schmeckte ganz gut, obwohl die Sahne doch sehr süß war.
Dann folgte Siesta auf dem Hotelzimmer.&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;
Es war mehr als nur Wunsch , der mich nach der Siesta zum
Ziel meiner 2. Tour führte. Auch wenn Manhattan an sich schon beeindruckend ist
und sicher immer eine Reise wert , war der wichtigste Grund hier zu sein ,
diesen Weg zu gehen. Ich habe schon gesagt, daß die Vorstellung in New York zu
sein, irgendwie zur Zeit noch zu groß war, um wirklich verstanden zu werden .
Genauso wie es für mich zu groß ist , die Anschläge vom 11.09.01 wirklich zu
verstehen. Ich musste dahin. Ich musste selbst am Ground Zero stehen , um
vielleicht zu verstehen , was unsere Welt so verändert hat, daß es nun einen
Krieg im Irak und Afganistan gibt. Zunächst gab es da eine große
Herausforderung, denn dieser Ort lag am anderen Ende von Manhattan und somit
musste ich Metro fahren. Aus Filmen , und viel mehr weiß ich als Europäer über
New York nicht , hat man diese mit Graffiti übersäten , uralten Wagen der
U-Bahn im Kopf , in denen ganz böse Neger sitzen , die einen entweder ausrauben
oder Drogen verkaufen . Zumindest hier in Manhattan ist dieser Bild komplett
falsch. Das größte Problem war die Entscheidung am Ticketautomaten, für welche
Fahrkarte ich mich entscheiden sollte , was aber im Gespräch mit einem anderen
Reisenden schnell geklärt werden konnte. Kein einziges Graffiti auf dem Wagen
und zwar ein paar Farbige drin, diese aber im Anzug und höchstens gefährlich im
Sinne der Immobilienkrise für die Hausbesitzer. Der Zug war relativ leer. Ich
hätte – die Bilder von Tokio im Kopf – nie damit gerechnet , sogar einen
Sitzplatz zu bekommen.
Die U-Bahn Station WTC ist gesperrt , aber man kann in der
Nähe aussteigen , um so zum Ground Zero zu kommen. Dieses Loch ist einfach
riesig. Bis zu diesem Zeitpunkt kannte ich noch nicht mal Bilder von Ground
Zero . Was mich aber total verwundert hat, ist die Tatsache , das nichts , aber
auch gar nichts auf die verheerende Anschläge hinweist. Kein Gedenkstein ,
keine Gedenktafel , nicht mal eine Aussichtsplattform , sondern einfach nur
eine riesige Baustelle , die von einem mit Sichtschutz verhängten Bauzaun
umgeben ist. An einer Stelle war der Bauzaun ein bißchen auf , so das man die
Ausmaße sehen konnte. Aber ich dachte mir die ganze Zeit, daß das doch nicht
sein kann. Der Schauplatz von Weltgeschichte und nichts , was darauf aufmerksam
macht. Mir erschien es so, als sei es den Amerikaner etwas peinlich , daß
dieses Verbrechen auf ihrem Boden passieren konnte und sie würden beschämt
einfach nicht mehr darüber reden wollen.
Mehr durch Zufall und Neugier bin ich dann auf meinen Weg
Richtung Financial District an einer kleinen , ziemlich unauffälligen Kirche
vorbeigekommen, die direkt am Ground Zero steht: „Die St. Paul Church.“ Darin
wurde den Opfer in einer kleinen Ausstellung gedacht. Ein Haufen Teddybären von
Kindern hat mich sehr beeindruckt , ebenso wie ein kleiner Alter mit Fotos der
Opfer. Aus Europa kommend hat man neben ein paar Verschwörungstheorien noch in
etwa die Opferzahlen des 11.09. im Kopf , aber hier in St. Paul Church wurden
aus diesen abstrakten Zahlen Menschen . Das hat mich sehr bewegt und ich
spendete spontan&xnbsp; einen Dollar für diese
Kirche , einfach nur weil ich irgendetwas tun wollte. Trotzdem ist es Schande
für dieses Land. In den USA , wo alles eigentlich immer viel größer und
gigantischer als in Europa ist , gibt es nur diese kleine Kapella zum Gedenken.
Weitergebracht im Verständnis hat mich dieser Ausflug allerdings nicht. Im
Gegenteil , nun war zwar Verständnis für die Opfer da, aber dadurch steht man
dem ganzen Geschehen noch verständnisloser Gegenüber.
Es war zunehmend warm geworden und die Klimaumstellung von
Zuhause nach Hier machte sich bemerkbar , als ich bei Burger King eine kalte
Cola auf den vom Laufen und dem Wetter heißen Magen trankt. Auch die Schwüle in
New York macht mir zu schaffen. Vollkommen durchgeschwitzt trat ich den Rückweg
mit der Metro zum Hotel an und war platt .&xnbsp;
3.Tag
Das Frühstück nahm ich heute um 7.00 bei Lindys ein. Es gab
einen Toasted Bagel mit Bacon und Tomato, was nur $20 kostete. Das Bargeld
rinnt mir in New York nur so durch die Finger und ich bezweifele stark , ob ich
mit meiner Finanzplanung hinkomme. Um zum Highlight des Tages zu kommen ,
wusste ich mal wieder Metro fahren und mir eine Karte kaufen . Ziemlich ratlos
stand ich wie gestern vor dem Automaten , der das Ticket auswerfen sollte. Das
bemerkte ein freundlicher Polizist , der mir half. Unterwegs war ich noch an
einer Bank vorbeigekommen , an der ich mir Cash mit meiner heimischen
Kreditkarte holte. Ich hatte mir vorgenommen , nicht alles mit Kreditkarte zu
bezahlen , weil ich dann noch schneller den Überblick über meine Finanzen
verlieren würde.
In der Metro befindlich tat sich ein neues Problem auf. Auf
einem Schild stand geschrieben , daß nur die ersten 5 Wagons zu meinem Ziel
South Ferry fahren und die anderen abgekoppelt werden . Nun stand aber leider
nicht dort , in welchem Wagon ich mich denn nun befinden würde . So kam es zu
meinen ersten Worten mit einem Einheimischen , der nicht in der Rolle eines
Kassierer oder Bedieners eines Ladens mir gegenüber stand. Ich sprach einen New
Yorker an und der verstand mich. So erfuhr ich , ich war im richtigen Wagen.
Von der Metrostation South Ferry , am südlichsten Zipfel von
Manhattan ging ich zum Battery Park und sehe jenseits des großes Flusses zum
ersten Mal im Leben die Freiheitsstatue. Ich hab mich auf eine Bank gesetzt und
hinüber geschaut. Irgendwie hatte das etwas Unwirkliches. Auch als ich mich
dann später aufmache zum Ableger , um dort eine Karte für die Überfahrt zu
kaufen , legt sich dieses Gefühl nicht. Die Karte kostet übrigens $12. Auf dem
Schiff befindlich schaute ich zurück auf die Skyline von Manhattan . Es ist
gigantisch . Mich überfordert das alles etwas. Ich meine ich lebe am Rande des
Ruhrgebietes und arbeite in Wuppertal und nun überquere ich den Hudson in New
York auf dem Weg zu Lady Liberty , die ich auch kurze Zeit vom Schiff aus sehe.
Auf der Insel angekommen , wo die eiserne Lady steht , setze ich mich zunächst
wieder auf eine Bank und schaue Richtung Skyline . Es ist kalt durch den Wind
und wesentlich kälter als gestern. Endlich darf ich mal rauchen . Ich drehe
eine Runde um Lady Liberty , gehe allerdings nicht auf das Podest . Ich kann es
nicht fassen , daß ich wirklich hier bin. Das alles kann ich nur träumen . Der
Aufenthalt auf dieser Insel , der Blick zur Skyline , Lady Liberty im Rücken ,
das alles war sehr bewegend für mich . Ich kann nicht wirklich erklären wieso ,
aber das alles ist irgendwie zu groß für meinen Kopf. Ich kann es nicht
wirklich fassen. Das ganze ist sehr emotional.
Zurück auf der Fähre bin ich nicht am Ellis Island
ausgestiegen, wo man das Einwanderer-Museum hätte besuchen können. Ich aß an
Bord einen echten amerikanischen Hot Dog und ließ mich zurück zum Battery Park
bringen . Als ich meinen Fuß wieder aufs Festland setze , kommt die Sonne raus.
Der Chicken Wrap , den ich dort im Park kaufte , war eiskalt , aber der Kaffee
war sehr gut. Da der Wrap eh nicht schmeckte , nutzte ich einen Teil davon , um
einen sehr zutraulichen Spatz zu füttern , der zu meinem Platz kam. Dann ging
es mit der Metro zurück zum Hotel. Ich musste nun die Eindrücke des Tages
verarbeiten und machte Siesta mit weiteren Kaffee auf meinem Zimmer.
Auf den Zimmer befindlich , habe ich spontan ein Gedicht
verfasst :
Points of View
See you from the top
as King
Kong it ,
and I
love it.
See you
in shock
where
WTC should be
I cannot
understand
even as
I’ve seen
See you
from seaside
where
the immigrants arrived
where a
Lady raise a flame
then
there was different times
the hope
it gives
stays
the same
for all
times .
Die Reiseleitung hatte mir gesagt , ich solle doch
sicherheitshalber mal bei der Mietwagen vorbeigehen und fragen , ob der
Mietwagen auch da sei , da sie es schon erlebt hätte , das dem nicht so sei .
Ich wunderte mich etwas über diese Aussage , weil sich Niederlassung der Firma
am Flughafen JFK befindet , was doch recht weit weg von Manhattan ist, wenn man
zu Fuß geht . Ein Anruf bei der Firma machte dann aber klar&xnbsp; daß a der Wagen da ist und b) die Abholstelle
in Manhattan war . Nur gut 7 Blicks von mir entfernt.
Zuhause hatte ich mir die Strecken , die ich mit dem Auto
zurücklegen wollte , mit dem Routenplaner ausgedruckt . Da sich aber nun der
Startpunkt geändert hatte , musste einen neuen Ausdruck machen , was ohne ein
Laptop ein gewisse Problem darstellt . Im Hotel gab es aber internetfähige
Computer . Da diese frei zugänglich waren , hatte man sich ein System
ausgedacht , damit nicht jeder kostenlos damit surfen kann. Mit Hilfe der
Kreditkarte konnte man eine andere Chipkarte an einem Terminal aufladen und
diese Karte konnte man einem Kartenleser am Computer schieben . Das fand nach
dem Studium der in englischer Sprache gehaltenen Bedienungsanleitung , die an
der Wand befestigt war , heraus.
Dann kurz zu eine McD , in dem es keine Sitzplätze gab. Ich
nehme das Essen mit zurück ins Hotel und stelle erstaunt fest , daß der Burger
nicht größer als in Europa ist , obwohl man unseren Medien doch immer das
Gegenteil hört. Ich fühle mich so lebendig , wie das ganze in Deutschland
nicht. Am Madison Square Garden ist mal wieder irgendeine lautstarke Demo , als
ich aufmache zum Pizzamann , da der Burger wie gesagt viel zu klein war. Aber
es war wesentlich besser als die Pizza , denn war fettig . Dazu gab es ein
entsetzlich stinkendes Stück Brot , das nur aus Knoblauch und Kümmel bestand .
Es schmeckte absolut nicht. Mehr als einen Bissen davon, hab ich nicht runter
gekriegt. Der Salat hatte ein Balsamiko-Dressing , was auch nicht lecker war.
Da ich meistens zum Essen auch was trinke , bestellte ich mir eine Pepsi und
bekam einen ganzen Liter , kleinere Portionen gab es nicht. Das miserable Essen
wollte ich wenigstens mit einem leckeren Espresso abschließen . Der bestand
allerdings aus reinen Koffein . Danach war immerhin wach.&xnbsp; Während des Essens setzt sich eine
schwangere Frau zu mir an den Tisch. Sie isst allerdings kam was und öffnet
eine Flasche . Ich sehe , daß andere Flasche über der Theke eindeutig
hochprozentigen Alkohol enthalten , das Etikette der Flasche werdenden Mutter
konnte ich nicht erkennen . Muß man einer schwangeren hochprozentigen Alkohol
verkaufen ? Es geht mich ja nichts an , aber ich habe überlegt , ob ich nicht
wenigstens was sagen sollte. Aber ich bin Gast hier und halte meine Fresse . Zur
Tür kommt dann eine junge Frau Anfang 20 rein , die High Heels und eine enge
Jeans über den wohlgeformten Körper trägt. Ich finde sie sehr attraktiv , bin
aber auch zu diesem thema still und verlasse den Italiener. Merke: Billige
Italiener weiträumig meiden !
Wieder im Hotel bemerke ich , daß der Kopfhörer meines
Walkman-Handys den Geist aufgegeben hat. Er verschluckt ganze Stimmfrequenzen.
In einem Shop im Hotel kaufe ich mir neue . Walkman funktioniert trotzdem nicht
. Ohne Kopfhörer funktioniert das Teil einwandfrei. Auch das Laden des Handys
funktioniert ohne Probleme. Es scheint so zu sein , daß das
herstellerspezifische Zwischenstück zwischen Handy und Klinkenbuchse für den
normalen Kopfhörer kaputt ist. Ob ich das hier kriege ?
3. Tag
Da ich immer noch mit der Zeitumstellung zu kämpfen hatte ,
bin ich heute um 6.00 Uhr aufgestanden . Da bekanntlich der frühe Vogel den
Wurm fängt , bin ich ein wenig um den Block des Hotels spazieren gegangen und
hab New York beim Aufwachen beobachtet . Dabei kam ich an einem kleinen
T-Mobile Shop vorbei und da mein Handy von diesem Mobilfunkbetreiber ist ,
hatte ich gehofft , daß er das herstellerspezifische Kabel hätte . Vielleicht
hätte er es gehabt , aber der Laden öffnet erst um 10. Ich genehmigte mir in
der Lobby noch einen small-coffee (0,3 Liter) und einen Donut . Danach hab es
geschafft , in meinem Zimmer befindlich wieder eine Mütze Schlaf einzuwerfen.
Um 9.00 Uhr folgte das zweite Frühstück , das wieder aus
einem jüdischen Brötchen mit Loch in der Mitte (Bagel) mit Cheese Cream
bestand. Dann ging über die Kreuzung und holte Cash von der Bank. Der nächste
Schritt war , daß ich meinen Trolli packen musste , denn heute verlasse ich New
York. Obwohl ich Bedenken hatte , dauerte der Check Out nicht mal 5 Minuten .
Nun musste ich mit einem großen Trolli , der Gepäck für knapp 3 Wochen
Aufenthalt in den Staaten enthielt und der entsprechend schwer war , 7 Blocks
durch Manhattan laufen , um die 40th Street zu erreichen , wo ich meinen
Mietwagen in Empfang nehmen wollte. Das war anstrengender als gedacht , zu mal
auch jetzt schon recht warm war.
Ich hab die Adresse auch tatsächlich gefunden . Um zum Büro
zu kommen , musste ich eine kleine Treppe hoch , was mit dem schweren Trolli
etwas kompliziert , um dann in dem selben zu erfahren , daß der Mietwagen erst
ab 12 Uhr zur Verfügung steht , wobei es jetzt erst 10 war. Zum Glück konnte
ich aber wenigstens – wenn auch auf eigenes Risisko – meinen Trolli in dem Büro
lassen. Nebenan war ein kleines Cafe. Dort entdecke ich einen abgepackten
Joghurt mit Musli und Früchten , der zwar nicht besonders schmeckte , der aber
eine gesunde Alternative zu den Donuts bot. Dazu kam es einen Kaffee .
An Nachbartisch höre ich ein Gespräch zwischen einem
Straßenentertainer , der in Vietnam verwundet wurde und daher seinen
bürgerlichen Beruf aufgeben musste und einem Bauarbeiter , der stolz auf seine
Arbeit war und der in der in der Nähe des Time Squares an einem Wolkenkratzer
baut , der nach einem ganz neuen Prinzip konzipiert ist , mit. Der letzt
genannt gehört zu einer Organisation , die sich um verwundete Soldaten kümmert
. Ich kannte beide vorher nicht und hab das alles nur durch Zuhören erfahren,
was um so erstaunlicher ist , da es sich um Einheimische handelte , die New
Yorker Englisch sprachen. Es ist wunderschön , wenn man Teil der Kultur der
Einheimischen wird , weil man ihre Sprache versteht .
&xnbsp;
Um Zeit totzuschlagen , bin ich noch ein wenig durch New
York geschlendert. Am Times Square nahm ich Abschied von der Megacity. Als Abschiedsgeschenk
nahm ich noch ein origanales Hard-Rock-Cafe T-Shirt mit. Zum Glück haben viele
Amerikaner eine ähnlich ausgeprägte Figur wie ich , was vermutlich an dem
gleichen Grund , nämlich die Vorliebe für Burger , liegt. Auf dem Rückweg zur
Mietwagenwagenfirma steht ich plötzlich vor einem ganz kleinen Technikladen ,
der damit wirbt , daß er ein Partner von T-Mobile . Ich gehe rein und der Mann
hat das Kabel , aber es kostet $50 . Gekauft hab ich es trotzdem.
Ich bin etwas früher als 12 beim Mietwagen , der auch
tatsächlich schon etwas früher da war. Allerdings musste ich einen Tag
zusätzlich bezahlen , da mein Rückflug erst Abends ist und es nun erst mittags
ist . Ohne zu bezahlen , hätte ich den Wagen auch mittags abgeben müssen . Ein
Navi hätte $99 Aufpreis gekostet, was mir zu teuer war. Dazu kann man sagen ,
an der falschen Stelle gespart. Ich habe aber noch die Option gebucht , den
Wagen nicht vollgetankt abgeben zu müssen , was $115 kostete.
Dann hatte ich ihn endlich , meinen Mietwagen. Es war ein
Toyota S in weiß. Die Angestellte der Firma hat – vor allem nach dem sie mich
gesehen hatte – ziemlich fassungslos reagiert , daß ich ein so kleines Auto
fahren wollte . Mehrfach hat sie nachgefragt , ob ich nicht doch lieber einen
SUV (Super Umweltschädliches Vehicle)&xnbsp;
haben wollte. Das wollte ich jedoch nicht. Alle amerikansichen Autos
fahren mit Benzin , Diesel kennen die überhaupt nicht. Und fast alle
amerikanischen Autos sind mit Automatic. Eine Technik , die ich bis zu diesem
Zeitpunkt noch nie benutzt habe. Es ist nun schon eine Herausforderung , damit
ausgerechnet Mitten in Manhattan anzufangen . Die ersten Meter bin ich noch
etwas unsicher , weil ich kuppeln will , wo gar keine Kupplung ist. Aber es ist
ein sau geiles Gefühl , wirklich real durch Manhattan zu cruisen.
Zum Glück hatte ich mir die Strecke mit meinen Routenpalner
ausgedruckt , und so wusste ich , daß ich Manhattan durch den Lincoln-Tunnel
verlassen musste. In Newark kommt dann eine Abbiegung , die den großen Nachteil
hat , daß mein Routenplaner sie nicht erwähnt. Ich muß mich aber spontan
entscheiden , was ich auch tue. Nun haben Amerikaner die Angewohnheit , auf
Autobahnschilder nicht zu schreiben , wie die nächste Stadt heißt , die
erreicht wird , sondern man begnügt sich mit der Angabe der Nummer der Straße.
Das reicht normalerweise ja auch , wenn einem die Nummer was sagen würde .
Weder mir noch einem Routenplaner war die Nummer dieser Straße bekannt. Ich
vermute zwar , daß ich richtig bin und in Richtung meines Zieles Philadelphia
unterwegs bin , aber es hätte auch gut sein können , daß ich gerade nach Kanada
fahre. Nach 20 Meilen kam immer noch kein Schild , was etwas über das Ziel der
Straße aussagen würde. Mich unberuhigte etwas , daß auch die Nummer an den
Ausfahrten auf meinem Routenplaner nicht erwähnt worden ...Ich hätte das Navi
nehmen sollen... Ich bin also auf einem fremden Kontinent , aber viel mehr
Orientierung hatte ich so diesem Zeitpunkt nicht mehr.&xnbsp; Als dann ein Rastplatz kommt , halte ich an
und befrage einen Trucker , ob er auf dem richtigen Weg sei. Und – oh wunder –
ich war es. („ Wer braucht schon Navis?“) Am Rastplatz befindlich hatte ich
noch ein kleines Problem , nämlich als ich den Wagen ausgemacht hatte , bekam
ich den Zündschlüssel nicht aus dem Schloß. Auch dazu befragt ich den Trucker ,
der mir erklärte , daß man den Schlüssel vor dem Abziehen ins Schloß ein wenig
reindrücken muß. Das war ziemlich peinlich. An einem weiteren Rastplatz esse
ich einen Hot Dog und trinke einen Espresso bei Starbucks , der genauso stark
war wie der beim Italiener in New York , also reines Koffein . Ich beschließe ,
in USA keinen Espresso mehr zu trinken.
Philadelphia hatte ich dann relativ schnell erreicht. Das
Wetter wird wärmer. Auch das Hotel ist relativ schnell gefunden („ohne Navi“).
An der Rezeption hab ich die Frage gestellt : „ I have just one Day in
Philadelphia . What would you
say , I have to see ?“ Die nette Dame meinte , ich sollte das Museum of Art
besuchen . Der Vorschlag klang interessant und es war auch gar nicht so
weit vom Hotel entfernt . Ich fand es und einen Parkplatz davor, gehe danach in
den Eingangsbereich und ordere an der Kasse eine Karte für einen Erwachsenen .
Der Bedienste guckt mich an, als sei ihm Elvis begegnet und ich wiederhole mein
Anliegen . „ We close in 5 minutes !“ meinte er dann und ich zog meine Ansinnen
zurück. Unterhalb des Museums war allerdings ein schöner Park , der an einem
Fluß lag , der hier sehr breit war. Dort erholte ich mich auf einer Bank
heutige ersten Tag auf der Bahn in USA. Das Wetter ist wärmer als zu Hause und
für Ende Mai recht warm.
Dann wollte ich im Hotel mein Zimmer beziehen . Das Zimmer
an sich zu finden , war ich nicht weiter kompliziert . Aber anscheinend war ich
blöd , die Key Card richtig zu verwenden . Der Kartenleser gab nur ein rotes
Licht von sich und die Tür blieb verschlossen . Noch mal die Zimmernummer
gecheckt . Stimmt . Wieder versucht . Tür bleibt zu . Ich gehe zur Rezeption .
Die programmieren die Karte noch mal neu und wieder in den zweiten Stock am
anderen Ende des Hotels und die Karte in den Kartenleser . Nichts tut sich ,
außer ein rotes Licht. Dann läuft mir zufällig aus eine Art Hausmeister über
den Weg ,als ich zurück zur Rezeption wollte . Der kommt mit zu meinem Zimmer
und stellt fest , daß der Akku im Lesegeräte die Grätsche gemacht hat ... (
„Wie haben die dann das Zimmer gereinigt ?“ hab ich mich gefragt ) und nach dem
Austausch der Batterien ließ sich die Tür auch mit meiner Karte öffnen . In
Zimmer befindlich stelle ich erfreut fest, daß das erstandene Kabel das Problem
mit dem Walkman-Handy behebt.
Ein gutes Steak rundet den Abend in der Sportsbar ab. Dazu
gab es Heinz Ketchup. In dieser Kneipe , die dem Hotel angegliedert war , war
ein Fernseher , in dem Nachrichten liefen . Ein weitere war in der andere Ecke
, in dem Sport lief. Und in der Mitte der Wand , die in meiner Blickrichtung
war , war ein 70ft Flat-Screen , der so groß war , daß man nicht daran vorbei
gucken konnte und darin lief ein Frauenfilm . An allen drei Fernsehern war der
Ton abgedreht und ich war der einzige Gast. Soviel zu Amerikaner und
Energiesparen . Dafür war aber hier das Steak gut , was man zu dem gesamten
Essen in New York – wenigstens in den Billig-Läden wo ich war – nicht sagen
kann.
In der Dämmerung macht ich noch ein paar Fotos von der
Skyline und der Straße vor dem Hotel , weil mir schon den ganzen Tag der alte
Bruce Springsteen Song „ Streets of Philadelphia“ durch den Kopf ging.
4. Tag
Der nächste Tag begann mit einem Frühstück schon um 7.00
Uhr. Es wurde ein amerikanisches Büffet geboten , also viel Ei , Würstchen und
sonstige Dinge , die der Deutsche gerne zum&xnbsp;
Frühstück ist . Zum Glück bin ich ja in Philadelphia und da macht es
Sinn , einen Bagel mit Philadelphia zu essen , den es dort auch gab. Kurze Zeit
später checkte ich aus und bezahlte die Rechnung aus dem Restaurant. Das erste
Ziel des heutigen Tages ist Lancaster. In meinem Leichtsinn – und nach wie vor
ohne Navi – denke ich , als ich in einen Stau gerate , daß ich diesen umfahren
könnte . Tatsächlich hab ich mich fürchterlich verfahren und musste an einer
Tankstelle nach dem Weg fragen . Der Tankwart schickte mich nun wieder genau
dahin , wo ich herkam , nämlich in den gleichen Stau. Aber etwas gutes hatte
dieser Umweg trotzdem , denn der Mann gab mir eine Karte von PA mit. Die
Beschilderung in der Realität deckte sich nicht wirklich mit den Angaben in
meinen Reiseunterlagen . Auf gut Glück bin ich einfach mal die US202 South
gefahren . Als sich nach einer halben Stunden immer noch kein Schild mit einem
bekannten Namen entdeckte , verlasse ich die Bahn , um irgendjemand nach dem
Weg zu fragen . Nur da war keiner . Eine Zigarette später schaue ich nochmals
auf dem Parkplatz stehend in meine Karte und entdecke , daß ich ganz wo anders
bin , als ich dachte ... aber ich war in der richtigen Richtung unterwegs. Die
Temperatur erreicht 78°F . Um Fahrenheit in Celsius umzurechnen , subtrahiert
man von Fahrenheit 32 und teilt das Ergebnis durch 9 und multipliziert es mit 5
, also noch moderate 25,5°C. Aber schon mit deutlich höherer Luftfeuchtigkeit
als zuhause. Vor Lancaster hab ich an einem „Adventure Historie Treasure“
gehalten. Das ist so eine Art Minigolfplatz , der aber sehr aufwendig als
künstliche Landschaft gestaltet ist. Ich hab ein Eis gegessen und Wasser
getrunken . Mir war es schon jetzt zu warm.
Ich bin deswegen nach Lancaster gefahren , weil diese Stadt
als Hauptort der Amish People gilt. Die ursprünglich von Deutschen gegründete
Bewegung oder Sekte lehnt die moderne Zivilisation ab und hat weder Strom noch
Wasserversorgung aus dem Hahn . Auf Autos und Traktoren verzichten sie auch.
Ihre Bekleidung ist der letzte Schrei des 19. Jahrhunderst. In der Nähe von
Lancaster gibt es das Museumsdorf „Amish Village“ , wo eben diese Lebensweise
gezeigt wird. Echte Amish hab ich da zwar nicht getroffen , aber immerhin
lebende Tiere . Ein paar Ferkel , Hühner , Ponies und Schafe , was für einen
Stadtmenschen wie mich auch schon eine Attraktion ist. Dazu gab es ein kleines
Schulgebäude zu bestauen , in dem sehr harte Holzbänke waren . Interessant war
das alles schon , aber nicht wirklich spektakulär.
Die Fahrt nach Lancaster hatte auch eher den Grund , daß es
auf dem Weg nach Gethysburg lag. Dort fand eine , wenn nicht die entscheidende
Schlacht im Civil War statt , in dem die Nordstaaten gegen die Südstaaten Krieg
führten. Es wird immer gerne erzählte , daß es dabei um die Befreiung der
Sklaven aus der Sklaverei gegangen wäre , in Wirklichkeit aber ging es um
wirtschaftliche Interessen . Dennoch hat dieser Krieg die Schwarzen aus der
Skalaverei geführt . In Gethysburg gibt es ein Museum , daß ich natürlich auch
besuchte . Ich bezahlte aber keinen Eintritt , da ich wohl von der falschen
Seite kam und somit die Ausstellung von hinten aufrollte . Das war allerdings
keine Absicht. Sehr bewegend waren die originalen persönlichen Gegenstände der
Soldaten . In einem Raum wurde von Band die berühmte Rede „ The gethysburg
Adress“ , die Lincoln gehalten hat , abgespielt . Sie war in englisch gehalten
und deshalb verstand ich nicht alles , aber ein Satz hat mich zum nachdenken
gebracht : „ That a goverment from people for the people will never perish .“
Eine Regierung vom Volk für das Volk ... Würden Sie unsere Politiker in Berlin
auch so bezeichnen ? - Ein anderes Zitat , was in dem Museum an der Wand
geschrieben stand heißt : „ Es gab nie einen besseren Grund , um dafür zu
sterben.“ Ich dachte dabei sofort an unserem ehemaligen Führer , der so was
auch hätte gesagt haben können , und der irrte gewaltig. In dem Krieg ging es
um wirtschaftliche Interessen der Industrie der Nordstaaten , aber mit dem
Argument , die Sklaven zu befreien , kann man natürlich besser motivieren .
Ausbaden mussten den Krieg , wie allen Kriegen , zunächst die einfachen Soldaten
. Ich bin der festen Überzeugung , daß es nie einen guten Grund gibt für einen
Krieg. Darüber dachte bei einem guten Chicken Wrap im Restaurant des Museums
nach .
Das nächste Ziel heißt Washington . Die Fahrt dahin ist
zunächst unspektakulär . Ich höre Musik von CD. Irgendwann kurz vor Washington
ist diese zuende und ich beschließe , einheimisches Radio zu hören . Dabei
bekomme ich mit , daß die 14th Street durch einen Unfall blockiert ist. Das ist
dumm , weil ich da her muß. Die Temperatur steigt derweil auf 89°F . (32 °C).
Auch wenn mein Toyota kein Kleinwagen ist , ist mir doch ein wenig mulmig
zwischen diesen ganzen SUVs. Ich bleibe aber ruhig , freue mich sehr über die
Automatic (nicht kuppeln im Stau) und die Air Condition . Ich verbleibe etwa 2 h
im Stau .
Das Hotel liegt in Chinatown und ich finde es relativ
schnell. Leider wird das gebuchte Parkhaus des Hotels gerade umgebaut , so daß
ich dort nicht parken kann und so muß ich in ein öffentliches Parkhaus. Völlig
durchgeschwitzt , genervt vom Stau , muß ich nun in völlig fremden Stadt ein
Parkhaus finden . Etwa zwei Blocks entfernt finde ich eins und fahre hinein .
Platz war genug , aber der freundliche Mann , der dort arbeitete , erklärte mir
, daß heute Abend eine Veranstaltung sei und überhaupt dürfe ich auf keinen
Fall über Nacht dort parken . Noch mehr genervt verlasse ich das Parkhaus , und
komme an einem bewachten Parkplatz vorbei , aber auch dort ist das Parken über
Nacht nicht gestattet . Der dritte Versuch klappt dann in einem anderem
Parkhaus in sofern , als das dort niemand war , den ich hätte fragen können ,
ob ich über Nacht dort parken darf . Ich zog einfach ein Ticket und probierte
es aus. (Aber mit ziemlich viel Unbehagen).
Im Hotel ist das Zimmer , was ich kriegen sollte , viel zu
klein und ich beschwere mich und bekomme ein anderes . Das zweite ist sogar ein
„Smoker Room“. Das absolute Highlight dieses Tages war , daß das übliche
Restaurant , das einem Hotel angegliedert ist , in diesem Fall ein Irish Pub
war . Ich beendete also diesen recht warmen Tag mit einem Chicken Wrap und ein
paar wirklich leckeren Guinness .
5. Tag
Um 8.30 frühstücke ich in dem Irish Pub und bekomme ein
Continental Breakfast . Was so großspürig angekündigt wurde , entpuppte sich
als Toast mit Jogurt , aber immerhin kein Ei und Würstchen. Den heutigen Tag
werde ich in Washington verbringen . Für mich beginnt mein erster Marathon ,
zumindest kam mir das später so vor. Für eine Sightseeing-Tour mit einem Bus
hätte man $40 bezahlen müssen und dazu hätte ich zunächst noch 5 Blocks bis zur
Union Station laufen müssen. Und das auch noch entgegengesetzt zum Ziel , wo
ich hin wollte. Ich beschließe zu laufen , um zu testen , wie weit ein Block
ist.
Die erste zu bewältigen Strecke war von China-Town zum Capitol
mit dem berühmten Reflektionspool . Am Capitol lasse ich mich von einem anderen
Touri fotografieren . Ich kann – so ähnlich wie in New York – nicht wirklich
glauben jetzt am Fuße des Capitols zu sein Von dort aus mache ich auf den Weg
zum Washington Monument , daß man durch die Washtington Mall auch schon gut
erkennen konnte. Auf der Mall standen Zelten mit israelischen Flaggen , die von
der 60 Jahr Geburtstagsfeier des Staates Israels übrig geblieben waren. Auf der
einen Seite das Capitol und dem gegenüber das Washington Monument , was
natürlich in vielen Verschwörungstheorien eine gewisse Rolle spielt. Man denke
da nur an das leuchtende Auge auf den Ein-Dollar-Schein und die Freimaurer
natürlich und dazu , als Symbol für eine andere Verschwörungstheorie ,
israelische Flaggen genau dazwischen . Ich machte mir mehr Gedanken über die
Hitze und trank Lemon mit Ice , was sehr lecker war. Von zu Hause aus hätte ich
gewettet , daß das Washington Monument ein Obelisk ist und somit ein Monolith ,
dem ist nicht so , sondern dieser Obelisk ist gemauert.
Mein Weg führt mich nun weg von der Mall zu einem See , an
dessen anderem Ufer das Jefferson Memorial steht . Jefferson war Präsident und
hat an der Verfassung der Vereinigten Staaten mitgearbeitet . Von dem Mann wird
später noch die Rede sein . Ich ging um den See herum und näherte mich so dem
Lincoln Memorial und schaute von dort über den zweiten Reflektion Pool zurück
Richtung Capitol. Eigentlich bin ich schon seit einer Stunde kaputt und setze
mich auf eine Parkbank am Reflektionspool.
Ein älterer Mann mit seiner Frau kommt des Weges und man
sieht , daß er noch schlechter zu Fuß ist als ich , denn er hat eine Gehhilfe.
Ich mache Platz , verlasse die Bank , um mich auf die nächste zu setzen . Die
Frau kam kurz danach an mir vorbei , lächelte mich an und meinte :“ You have
done something good.“ Dann war ich ja wenigstens nicht umsonst hier , dachte
ich so, ohne es zu sagen . Es ging dann später weiter Richtung World War II
Memorial und dann noch weiter , die Straße hoch . An der Straßenecke nehme ich
einen Hot Dog zu mir , denn ich hab den ganzen Tag noch nichts gegessen . Von
rechts höre ich Stimmen und entdecke , daß diese zu Chinesen gehören , die eine
Demonstration durchführten. Und dann stehe ich dort , wo ich schon so lange mal
stehen wollte. Leider kam der Hausherr nicht raus , sonst hätte ich einen Schuh
geworfen , denn ich stand nun vor „ The White House“ , in dem zu dieser Zeit
noch George W. Bush regierte. Da drinnen ist er oder könnte es zumindest sein.
Ich stehe hier vor dem vielleicht wichtigsten Gebäude der Welt. So wirklich
glauben , kann ich das eigentlich immer noch nicht . Das völlig unglaubliche
ist aber , daß ich zu Hause nach 5 Minuten laufen Probleme mit dem Rücken
kriege und nun war ich 4,5 h auf den Füßen , bei gefühlten 35 °C und mein
Rücken tut überhaupt nicht weh.&xnbsp; Gut ich
war etwas erledigt , aber keine nennenswerten Probleme.
Auf dem Rückweg vom White House zum Hotel in Chinatown kehre
ich noch in ein Schnellrestaurant ein und bestelle einen BBQ-Burger. Ich kannte
das Dingen nicht und das Fleisch ist keine einheitliche Frikadelle , sondern
irgendwie zusammengematschtes , mit viel Sauce zusammengehaltenes Restfleisch.
Da hab ich noch gedacht , man wollte mich als Touri über den Tisch ziehen und
hab das nicht gegessen – obwohl es geschmacklich gar nicht so schlecht war.
Aber von der Konsistenz her , konnte ich das nicht essen.
Völlig kaputt komme ich wieder am Hotel an und schlafe erst
mal . Abends ging es dann nur noch zwei Blocks zu einem Restaurant , in dem ich
in gutes Steak bekam. Nach soviel laufen am Tag gönnte ich als Absacker abends
noch das eine oder andere Guinness.&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;
6. Tag
Schlauer als gestern , bestellte ich mir heute nicht ein
kontinentales Frühstück , sondern ein irisches – aber ohne Ei. Und das war ganz
gut. Der Check-Out verlief auch ohne Probleme. Nun gab es da ja die
Herausforderung , daß mein Auto in einem Parkhaus weilte , und ich zunächst das
Parkhaus wiederfinden musste. Nicht bedacht hatte ich , daß der heutige Tag ein
Sonntag ist . Ich finde das Parkhaus , aber vor dem Eingang ich ein Eisengitter
heruntergelassen . Wie komme ich nun an mein Auto ? Nach etwa 5 Minuten kommt
eine farbige Frau in einer weißen Unifor daher , die zufällig für die Sicherheit
dieses Parkhauses zuständig ist. Sie erklärt mir , daß es einen anderen Eingang
gibt , der geöffnet ist. Nochmal glück gehabt . Das Auto stand noch an seinem
Platz und war weder abgeschleppt noch von Vandalen verwüstet worden . Nun kam
ein neues Problem . Ich fand keinen Kassenautomaten , wo ich hätte bezahlen
können . Ich suchte die ganze Etage ab , fand aber nichts , so daß ich
irgendwann mutig beschloß , ohne zu bezahlen zum Ausgang zu fahren . Dort
konnte man mit Kreditkarte direkt zahlen – also die ganze Aufregung umsonst.
Allerdings kostet mich der Parkhausaufenthalt nicht nur Nerven , sondern auch
$44.
An der Rezeption hatte ich gefragt , wo sich die nächste
Tankstelle befindet , doch die Beschreibung scheint falsch zu sein. Ich
beschließe , mich ohne aufzutanken auf den Weg zum heutigen Etappenziel zu
machen . Die Washingtoner scheinen moderner zu sein , als ich dachte , denn sie
müssen wohl alle mit Solarenergie fahren , denn auf dem ganzen Weg aus der
Metropole heraus , finde ich keine Möglichkeit , meinem Auto Benzin zuzuführen
. Erst als ich an einem McDonalds anhalte , daß abseits des Highways liegt ,
ist dort eine Tankstelle .
Nach dem Tankstopp fahre ich weiter , verwechsele dabei aber
West mit East und staune nicht schlecht , als ich eine halbe Stunde später
wieder in Washington bin. Im zweiten Anlauf erreiche ich dann aber das heutige
Highlight . Nach den Metropolen New York und Washington gab es heute Natur zu
bestaunen . Gestärkt durch ein Sandwich von Subway und unterstützt von AC/DC (Rock’n’Roll
ain’t noise pollution) aus dem Radio , fahre ich auf den Sky Drive. Ich fand ,
daß die Hard Rock Musik nicht wirklich zur Umgebung passt . Der Sky Drive ist
eine Hochstraße durch einen Nationalpark . Er kostet $15 Eintritt . Die Straße
führt über Serpentinen an Tälern vorbei . Es sah ungefähr wie im Schwarzwald
aus und es gab viele Aussichtspunkt , von wo aus man herrliche Blick in die
Taler werfen konnte. Es war wirklich sehr schön dort und die Ruhe war ein
starker , aber angenehmer Kontrast zu Washington . Doch diese Straße hat einen
deutlichen Nachteil . Das Speed Limit ist 35 Mph , also etwa 60 km/h. Das nervt
, wenn man weiß , daß die Strecke über 100 Kilometer lang ist. Sicher hätte man
auf der Optik an jeder zweiten Kurve halten können und ein Foto schießen können
. Dann bräuchte man aber 2 Wochen alleine für diesen Nationalpark.
Irgendwann bekam ich das Gefühl , gar nicht im Schwarzwald ,
sondern mehr in Irland zu sein . Ich wechsele darauf die CD , lege Loreena
McKennitt ein und fühle mich wie einst auf dem „Ring of Kerry“ . In dem
Restaurant Skyland esse ich gegen Mittag ein „Turkey Sandwich with Chips“. Da
ich natürlich in Amerika und nicht in Irland bin , sind Chips nicht etwa French
Fries (also Pommes Frites) , sondern wirklich Chips , wie wir sie in
Deutschland abends vorm Fernseher essen. Nur wusste ich das noch nicht , als
ich das Essen bestellte. Der Kellner bringt mir anschließend die Rechnung ,
obwohl ich noch einen Kaffee trinken wollte und noch gar nicht zu ende gespeist
hatte . Er war freundlich , aber ich verstand ihn leider nicht. Das Englisch
hier in Virginia ist schon schwieriger zu verstehen als in New York .
Jedenfalls für mich. Zum ersten Mal muß ich outen und zugeben , kein
Einheimischer zu sein , damit der Kellner sich Mühe gibt , deutlicher zu
sprechen . Das klappte dann .
Nach dem Essen schleiche ich weiter auf dem Sky Drive und
genieße die Landschaft . Dabei muß ich wohl eine Abzweigung verpasst haben und
so fuhr auch noch einen ziemlichen Umweg – ebenfalls mit max 35 mph. Da war
aber ganz gut so , denn auf dem Weg war meine CD zu ende und es gab wieder
Radio. Zufällig bin ich dort an einen Sender geraten , der irisch Folk spielte
. Und da war es wieder , dieses Gefühl , auf dem Ring of Kerry zu sein.
Nachdem ich aus Irland zurück war , sprich aus dem
Nationalpark heraus , wurde es schon dämmrig . Ich entschloß mich , den Highway
zum Ziel des heutigen Tages „ Charlottesville“ zu nehmen und fand das Hotel
anschließend recht schnell.
Im Hotel bekomme ich ein „ Smoker Room“ auf Nachfrage , der
glaub ich größer war , als meine gesamte Wohnung zu Hause . Ich esse im Hotel ,
obwohl das Restaurant gerade umgebaut wird . Die Lobby wurde zum Speisesaal
umfunktioniert . Hier aß ich meine ersten BBQ-Wings und hab mich in dieses
Essen verliebt.&xnbsp; Dazu gab es einen
Salery-Dipp , was zwar nicht lecker klingt , was es aber durchaus war . Die
obligatorischen French Fries (keine Chips) durften natürlich auch nicht fehlen.&xnbsp; Beim Fahren nach dem Nationalpark hab ich
gemerkt , daß der Wagen keine richtige Power hat . Obwohl man wir gesagt hatte
, daß der Wagen Normalbenzin braucht , werde ich morgen ein paar Oktanzahlen
höher gehen beim Tanken.
7.Tag&xnbsp;&xnbsp;
An diesem Tag bin ich um 9.00 Uhr aufgestanden. Eigentlich
wollte ich heute früh losfahren , aber ich bin wieder eingeschlafen. So kam ich
in die Lobby , das Restaurant wird ja gerade umgebaut , als das Frühstück schon
nicht mehr serviert wurde. Ich bat dann darum , daß man mir ein Sandwich
einpacken möge , damit ich es mit auf meine heutige Tour nehmen kann . Das
schien ziemlich ungewöhnlich zu sein , aber man entsprach meiner Bitte.
Mein erstes Ziel ist heute Monticello , der Wohnsitz des
ehemaligen amerikanischen Präsidenten Mr. Jefferson. Ich gebe zu, daß ich mich
vor der Reise eher wenig mit der amerikanischen Geschichte beschäftigt hatte
und somit große Lücken hatte. Zunächst aß ich am Parkplatz das mitgebrachte
Sandwich. Von dort aus ging es mit einem Shuttlebus zum Haupthaus. Ich hatte
vor mich dort nur ein wenig umzusehen und mit dem nächsten Shuttle wieder zum
Parkplatz zurückzukehren , da ich zu spät unterwegs war. Daraus wurde jedoch
nichts , denn man musste eine Führung mitmachen. Immerhin sah die Reiseführerin
sehr gut aus , so daß ich dem ganzen etwas abgewinnen konnte. Man erklärte mir
nun , daß Jefferson an der Unabhängigkeitserklärung der USA mitgearbeitet hat.
Er war ein ziemlicher Technikfreak , wie man heute sagen würde. Außerdem war
ein Anhänger der Wissenschaft , was er auch dadurch deutlich machte , daß ein Portrait
von Sir Isaak Newton in seinem Zimmer hing. Ab da wurde ich neugierig.
In der Welt der Verschwörungstheorien gibt es eine
geheimnisvolle Verbindung . Auf der einen Seite die Anhänger der Wissenschaft
wie Sir Isaak Newton und auf der anderen Seite dieses angeblichen Machtkampfes
die Kirche. Eine weitere Symbolfigur für diesen verborgenen Kampf ist Leonardo
da Vinci. Ob der Code in dem gleichnamigen Buch von Dan Brown wirklich einen
Wahrheitskern enthält , ist sicher schwierig zu beantworten . Fest scheint
jedoch zu stehen , daß viele Geschichtsforscher meinen , daß Leonardo zu den
sogenannten Johannesjüngern gehörte , die die Auffassung vertraten , daß nicht
Jesus , sondern Johannes der Täufer der Messias gewesen sein . Unabhängig vom
Wahrheitsgehalt hängt im nächsten Zimmer von Monticello ein Abbild von Salome.
Salome ist eine biblische Figur , die den Kopf von Johannes dem Täufer haben
wollte und man servierte ihn ihr auf einem Tablett . Salome war mit diesem Kopf
auf dem Tablett auf dem Bild abgebildet . Das könnte man für Zufall halten .
Aber genau gegenüber im Zimmer hängt ein Bild von Maria Magdalena . Und alle
die Sakrileg (Da Vinci Code) gelesen haben , wird das immerhin merkwürdig
vorkommen . In dem ganzen Gebäude gibt es übrigens keine Kreuze – ich hab keins
gesehen . Der Herr Jefferson ist auch auf Monticello gegraben , aber eben nicht
unter einem Kreuz , sondern unter einem kleinen Obelisken. Beim Grab war ich
allerdings nicht. Ansonsten war der Garten noch sehr schön , wenn einen Verschwörungstheorien
nicht interessieren , lohnt auch deswegen ein Besuch.
Nach dem Besuch auf Monticello musste ich Kilometer
gutmachen , wobei ich mich in Richmond verfahren habe , was ich aber relativ
schnell gemerkt habe. In meinem Reiseführer wird empfohlen , sich eine der
Plantagen anzugucken . Mein Zeitplan ließ das leider nicht zu. Irgendwo auf der
Strecke Richtung Küste bin ich dann wieder falsch abgebogen . Ich komme in
einen Stau . Um 5 Uhr , immer noch nicht am Ziel , kehre ich bei Pizza Hut ein.
Ich hab kurz vorher fast einen Unfall gehabt , da ich einen Wagen übersehen
übersehen habe . Ist aber nichts passiert , mein Schutzengel hat aufgepasst.
Bei Pizza konnte man nur eine Pizza Medium oder Large bestellen , wobei man
sich fragt , warum sie die kleinere dann nicht auch small nennen . Für diese
„kleinere“ hab ich mich entschieden und merkte sehr schnell , daß sie immer
noch viel zu groß war. Ich ließ mir den Rest einpacken , was auch wieder
ungewöhnlich war , aber auch hier wurde meiner Bitte entsprochen.
Die Fahrt geht weiter über eine Brücke , die direkt an einem
Tunneleingang endet , an dessen Ende sich wieder eine Brücke befindet . So
gelangte ich zum heutigen Etappenziel Virginia Beach . Die Stadt ist größer ,
als ich erwartet hatte und das Hotel liegt nicht direkt am Meer. Nachdem
Einschecken fahre ich dann zum Strand . „Ja“ , denke ich, „ endlich
angekommen.“ Ich setze mich an die Strandpromenade , auf der viele Menschen
spazieren gehen und die Abendsonne genießen . Im Hotel hinter mir läuft das
Lied „Push It“ von Salt’n’Pepper und direkt danach „Cult of Personality“ von
Living Colour. Das sind Songs aus meiner Jugendzeit Ende der Achtziger.
Zurück im Hotel verspeise ich die restliche Pizza , da es
dort kein Restaurant gab . Überhaupt war dieses Hotel das schlechste der
gesamten Reise. Die Vending Maschine frisst mein Geld , ohne das georderte
Wasser auszuspucken . An der Rezeption gibt man mir zur Entschädigung eine
kalte Cola , die ich eigentlich nicht wollte , aber Wasser hatten sie nicht und
die Maschine war wohl kaputt. Den Abend beschloß ich am Outdoor-Pool , ein
quadratisch von restlichen Parkplatz abgetrennten Swimmingpool und wollte mich
entspannt , als es auf einmal ein unheimliches Getöse gibt. Dieser Krach kam
von Düsenjets , die offentsichtlich Übungen auf dem nahegelegenen
Luftwaffenstützpunkt durchführt . Diese Geräuschkulisse blieb die ganze Nacht
erhalten und ich damit mehr oder weniger wach.
8. Tag
An diesem Tag gab es um 09.00 Frühstück. Allerdings begnügte
ich mich mit einem Sandwich. Das Auschecken stellte kein Problem dar. Gegenüber
vom Hotel ist eine Bank , bei der nach einer ATM suchte , einem Gelautomaten ,
an dem ich Cash holen wollte. Leider finde ich diese nicht auf Anhieb und gehe
in das Gebäude. Die Bankangestellten sind sehr freundlich , erklären mir , wo
die ATM steht und bieten mir sogar einen Kaffee an . Ich lehne ab und verlasse
das Gebäude. An der Rezeption des Hotels hat man mir eine Karte mitgegeben ,
damit ich einfacher die nächstgelegene Tankstelle finde, was auch recht gut
funktioniert . Von da aus allerdings die US17 wiederzufinden , war schon etwas
anspruchsvoller.
Heute führt mich mein Weg nach Atlantik Beach , was relativ
weit entfernt ist , so daß heute die Hauptbeschäftigung Kilometerfressen war.
Die Temperaturen steigen weiter . Ich bin meine mitgebrachte Musik von zu Hause
leid. In diese Szenerie passt einfach kein Jazz. Ich finde im Radio einen
Sender , der Rock Classics spielt . Für mich als Europär, der kam etwas von
dieser Musik kannte, klang das alles sehr nach Creed , der einzige
amerikanischen Rockband , die ich ganz gut kenne . Und wie als Bestätigung
spielen sie kurze Zeit später den Song „ My Own Prison“ von eben Creed.
Bei einem Zwischenstopp genieße ich die amerikanische Kochkunst
in örtlichen McDonalds . Viele Kinder sind ebenfalls dort , so daß ich keinen
Sitzplatz bekomme. Ich gehe daraufhin auf den Parkplatz und setze mich auf eine
Bank mit Blickrichtung zum angrenzenden Wald . Ich bleibe dort solange sitzen
bis mir ein Schild auffällt : „ Warning ! Beware of Snakes !” Ich verließ den Rastplatz , um die Erkenntnis
reicher , daß ich nun im subtropischem Bereich meiner Reise angekommen wird.
Das wird auch durch die steigenden Temperaturen deutlich.
Um mich abzukühlen halte ich später an diesem Tag wieder an
einem Fast-Food-Restaurant , diesmal bei Burger King. Ich gehe hinein und
schaue auf die Tafeln , die anzeigten , was denn hier zu essen bestellen könnte
. Das , was ich suchte , fand ich nicht. So ging ich zu der schwarzen ,
übergewichtigen Dame hinter den Tresen und fragte :“ Do you have Ice-Cream ?“
Die Freu schaut mich daraufhin an , als hätte ich etwas Unständiges gesagt und
zögert etwas mit der Antwort, um dann „No!“ zu sagen . Da es kein Eis gab ,
bestellt ich dann eine Cola und setzte mich an einen Tisch nicht weit von den
Tresen entfernt . Während ich mich bei dem Cola entspanne und die Klimaanlage
im Restaurant genieße , kommt eine weitere Kundin. Ich höre , wie die
Angestellte des Schnellrestaurant sagt :“ He said , he wants Ice-Cream .“ und
das in einem Tonfall , als hätte ich sie damit zum Beischlaf aufgefordert .
Kurz überlege ich , ob ich ihr erklären sollte , daß ich aus Deutschland komme
und es dort selbstverständlich bei Burger King Eis gibt , aber ich hab es
gelassen .
Das Hotel in Atlantik Beach ist der absolute Traum . Es
liegt direkt am Strand und ich kann von meinem Hotelzimmer aus das Meer sehen .
Allerdings ist es ein komplettes „No Smoker Hotel .“
Ich gehe zum Strand , trinke in der Strandbar eine Cola und
gehe danach zum Meer . Ich ziehe dort meine Schuhe aus , krempele die Hose hoch
und spüre das Meer an meinen Füßen . Herrlich dieses Gefühl . Die Hose rutscht
allerdings wieder runter und war naß vom Meer und schmutzig vom Sand . Aber das
kühle Salzwasser nach der heutigen Hitzeschlacht an den Füßen , wunderbar.
Nachdem ich auf dem Zimmer die Hose gewechselt habe , bin
ich wieder zurück in die Strandbar , wo ich mit der Bestellung Chicken Wrap und
Kaffee wieder nur verständnislose Blicke ernte , aber auch den ungewöhnlichen
Kaffee bekomme . Mir gegenüber sitzt eine gutaussehende junge Dame . Als ihr
Bekannter , Freund , Lebensgefährte oder Ehemann dazukommt , verlasse ich den
Ort , um mich auf mein Zimmer zurückzuziehen und Musik zu hören .
Anschließend gehe ich noch mal runter. Die Dämmerung hat
mittlerweile eingesetzt . Ich schieße ein paar Fotos
und gehe anschließend ins Restaurant . Dieses tat ich im
besonders schlampigen Tori-Outfit mit kurzer Cargo-Hose und bestelle mir einen
Nachtisch – wunderbares Tiramisu – und noch einen Kaffee . Wieder ernte ich
sehr viele verständnislose Blicke. Ich setze mich an Bar , wo schon ein paar
andere Gäste sitzen. Ein Mann , der als Hobby Hochsee-Fischen hat und seine
viel jüngere Begleitung , die kaum , das sie meinen Kaffee sieht , auch einen
bestellt. Die ist , wie die Dame am Strand , ebenfalls ein optischer
Glücksfall. Der Mann wirkt wie ein richtiger Snob und übertrug dieses ein wenig
auf seine Begleitung , aber sie ging noch. Die beiden waren aber trotzdem sehr
freundlich und gaben mir Tipps , was ich mir unbedingt in der Nähe anschauen
müsste. Dann kam ein Rentner-Ehepaar dazu. Sie fachsimpelten zunächst übers
Fischen und dann nur High-End-Restaurants der Region. Ich ging dann und die hübsche
Frau war die einzige , die freundlich von mir verabschiedete . „ Geld macht
erotisch“ denke ich , als ich wieder mein Zimmer betrete.
9.Tag
Zum Frühstück gab es an diesem Tag Früchte mit Joghurt , was
eine angenehme Abwechslung darstellt. Heute bin ich etwas später auf der Straße
als gedacht. Unterwegs nach Charleston kreist dicht über mir auf einmal ein
Propellermaschine, wozu der der alte Metallica-Klassiker „Fade to Black“ aus
dem Autoradio kam. Es ging wirklich ganz normal über den Äther und kam nicht
von CD. Kurze Zeit später versperrt mir ein Schlagbaum den weiteren Weg . Ein
netter Herr mit sehr kurzer Haaren in Uniform der Army bedeutet mir , ich möge
doch lieber umdrehen . Ich fahre die Straße zurück und frage an einer
Tankstelle nach dem Weg. Die Bedienung sucht eine Karte , findet sie und
beschreibt den weiteren Weg. So erfuhr ich, daß die Strecke , die die
Reiseleitung vorschlagen hat, mitten durch ein militärisches Sperrgebiet führt
. Zum Glück hat keiner auf mich geschossen .
Auf meinen weiteren Weg komme ich immer wieder an
Wahlplakaten für eine republikanische Senatorin vorbei. Das hier ist mit
Sicherheit kein Obama-Land, denn ich hab kein einziges Plakat eines Demokraten
gesehen . Der Radiosender wird schwächer und ich muß die Frequenz wechseln. Bei
einer neuen Rundfunkstation angekommen , verkündet der Sprecher , daß dieser
Sender „christliche Rockmusik“ spielen würde , was ich für einen Widerspruch in
sich halte. Hier ist Amerika so , wie man es sich als Deutscher so vorstellt .
Es gibt hier deutlich mehr Kirchen als Rastplätze.
Die Temperatur steigt weiter und die Hitzeschlacht beginnt .
Es sind jetzt über 90°F mit einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit . Für einen
Mitteleuropär ist es Ende Mai im Süden der USA zu warm – jedenfalls für mich.
Ich benutzte Sonnencreme mit der Stärke 30 auf den Unterarmen , um nicht
gegrillt zu werden . Ich bekomme nämlich schon durch die Scheiben des Autos
einen Sonnenbrand. Der weitere Tag entwickelt sich zu einem ständig Kampf um
Flüssigkeit . Ich schwitze wie Sau. Mittags kehre ich in einem Subway ein und
esse ein footlong Sandwich , schaffe aber nicht mal die Hälfte , weil es selbst
mir einfach zu heiß zum Essen ist.
Die angenehme Seite ist , daß ich am Meer entlang fahre und
am Strand von Myrtle Beach ein paar Fotos geschossen habe. Dort am Meer ging
wenigstens von See her ein leichter Wind.
Etwa 70 Milen vor Charleston erreiche ich den
Temperaturrekord von 94°F . Ich halte an einer Kirche an , die alle über große
Parkplätze verfügen , da es ja keine Rastplätze gibt , um mir eine zu rauchen .
Mitlerweile bin ich wieder im Sendebereich einer anderen , mir schon bekannten
Radiostation . Es werden Rock-Classics geboten . Als ich den Ort wieder
verlasse , denke ich , daß kenne ich doch , was da im Radio läuft . Irgendwann
fällt mir ein , daß es „ You’ve got a another Thing coming .“ von Judas Priest
ist. In den USA gab es lange – und ich weiß gar nicht , ob das vorbei ist –
eine Diskussion ob Priest nicht direkt aus Hölle kommt und Heavy Metal
Teufelszeug ist. Wettermäßig passt das auf jeden Fall zu Hölle , denn es ist
höllisch warm . Auf einem Rastplatz kurze Zeit später , wo ich Wasser gekauft
habe , unterhalten sich zwei einheimische Frauen . Sie sprechen über ein Kind
in der Verwandtschaft , was wohl eine Milchunverträglichkeit hat. Sie erwähnt ,
daß sie bei dem Versuch Milch zu trinken , sich stark übergeben musste . Das
wäre nicht weiter interessant , wenn sie nicht gesagt hätte :“ It seems that
she needs a katholic priest .“ in Anspielung auf den alten Horrorfilmklassiker
, der Exorzist . ???
Ich verfahre mich etwas , erreiche aber wenig später das
Hotel . Die Temperatur ist bei 93°F. Ich esse auf dem Parkplatz den Rest von
meinem Sandwich und gehe dann in die Lobby des Hotels , in der die Klimaanlage
auf voller Leistung läuft . Temperatur innerhalb eines Meters ein
Temperatursturz um 20 Grad . Die Aussicht vom Zimmer ist eine Katastrophe , da
das Hotel traumhaft zwischen zwei Autobahnzubringern liegt und quasi eine große
Verkehrsinsel darstellt . Dafür war es aber auch komplett ein „No Smoker
Hotel“.
Das Restaurant hat man in das oberstes Stockwerk des
zylinderförmigen Gebäude gepackt. Dort war die Aussicht auf Charleston sehr
schön. Heute beschließe ich , endlich mal gut im Restaurant zu essen und mir das
Fast-Food-Zeug zu ersparen. Es gibt frittierte Shrimps mit einer Dill-Sauce ,
was eine lokale Spezialität darstellt und zu empfehlen ist. Dazu gab es Garlic
Mashed Potatoes , also Kartoffelpüree mit Knoblauch , woran sich Europär
erstmal gewöhnen müssen. War aber ganz lecker. Etwas gedünstetes Gemüse
rundeten den Hauptgang ab. Als Vorspeise einen Salat mit Shrimps , die nicht
frittiert waren. Der Wein – ein Merlot – war gut. Danach bestellt ich einen
Kaffee – keinen Espresso , den brauen mir die Amerikaner zu stark – und eine
Frau , die mir gegenüber aber einen Tisch entfernt saß , kriege ganz große
Augen , als sie das warme koffeinhaltige Getränk sah. „Bei den Temperaturen
auch noch was warmes trinken“ schien sie zu denken und schaute völlig
verständnislos. Ich ging danach zurück ins Zimmer – ins Reich der Air Condition
.
10.Tag
An diesem Tag hab ich relativ lange geschlafen , was ich
eigentlich gar nicht wollte , da ich heute vor der Mittagshitze wieder im Hotel
sein wollte. Das Frühstück bestand wieder aus Früchte und Jogurt . Vom Hotel
gab es einen kostenlosen Shuttlebus zum Historic District , den ich besichtigen
wollte. Der nächste ging aber nun erst um 11.30 , also fast High Noon . Aber es
blieb nichts anderes übrig , als diesen zu nehmen .
Die Hitze war dann auch unglaublich. Selbst wenn man nur
Schatten stand , kam man ins Schwitzen . Wenigstens ich mit meinem deutlichen
Übergewicht. Ich gehe dann auch nicht weit von der Stelle , wo mich der
Shuttlebus abgesetzt hat , und komme ich einen sehr schönen Park mit vielen
Springbrunnen , aus dem herrlichen klares und kalt aussehendes Wasser kam .
Wasser floß auch im Fluß , der am Park vorbei floß. Charleston liegt auf einer
Halbinsel.
Immer auf der Suche nach Schatten , aber mit dem festen Willen
mir die Altstadt anzusehen , schleppe ich mich von Bank zu Bank , aber nicht
wegen des defekten Rücken , denn der machte wie in Washington überhaupt keine
Probleme , sondern wegen der mörderischen Hitze. Aber die alten Häuser sind
wirklich wunderschön .
&xnbsp;
Als ich weitergehe , ist vor mir auf einmal ein
herzzerreißendes Gefippe. Es stammte von einem kleinen Vogel vor mir auf dem
Gehweg , auf den ich fast draufgetreten wäre , der schreit , was sein kleiner
Schnabel hergibt. Es war wohl ein Jungvogel , der aus dem Nest gefallen war und
noch nicht fliegen konnte. Ich hätte ihm geholfen , aber ich sah kein Nest .
Der Vogel wird wohl nicht überleben und das tat mir leid.
Ich beeile mich etwas , um nach etwa 2 Stunden vom Shuttle
aufgenommen zu werden . Es gab 6 Haltepunkte . Ich war mittags am ersten
ausgestiegen und wollte nun am 4. wieder einsteigen . Aber wo war der nun genau
? Eine Karte hatte ich . Ich fragte einen Passanten , der mich in eine Straße
schickte . Nun ja , die Aussage war falsch. Eine halbe Stunde stehe ich in
sengender Sonne an dem vermeintlichen Haltepunkt und rufe dann per Handy im
Hotel an . Die sagen , der Bus würde sich verspäten und ich solle noch warten .
Das stimmte , denn als ich mein Blick zufällig die Straße herunter wendete ,
sah ich , wie der Bus auf der Querstraße zu meiner , aber circa einen Block
entfernt, entlang fuhr.
Ziemlich genervt und mit der festen Absicht nun mit einem
Taxi zum Hotel zurückzufahren , gehe ich dann in das Cafe , vor dem ich die
ganze Zeit stand und auf den Bus wartete . Darin gab es einen „ Big Kahuna
Burger“ . Kahuna sind die Ureinwohner Hawaiis . Ich erwähne das nur , weil ich
zu Hause eine gute Bekannte habe , die sich mit hawaiianschen Massagen
beschäftigt und mir das deshalb auffiel. Ich dachte an sie.
Nachdem Burger , der klassisch mit Ananas und Schicken
zubereitet war , ging ich in den „russischen Bezirk“. Der heißt nicht wirklich
so , sondern offiziell heißt er Charleston Plaza. Darin gab es so viele
Unterschichtenläden wie Gucci und so. Das Preisschild an einer Handtasche
verriet , daß ich dafür einen halben Monat arbeiten müsste . Also diese Gegend
war so richtig was für die neuen Russen . „ Was ist das ?“ – „ Egal ,
Hauptsache teuer.“ (Anmerkung: Dieser Aufzeichnung stammen aus 2008 – vor der
Fianzkrise).
Ich einem Book-Store haben sie tatsächlich ein Buch , von
dem ich vorher in Deutschland gehört hatte , daß es sehr gut sein soll , aber
nur im englischen Original . Es heißt „The Last Lecture“ , aber ich kaufe es
nicht. Ich hatte mir beim Essen überlegt , den nächsten Shuttle 2 Stunden
später zu nehmen. Und dann hatte ich Glück . Am Ausgang des „russischen
Bezirkes“ warteten schon Gäste , die ich aus meinem Hotel kannte .
Offensichtlich war das hier wirklich der richtige Haltepunkt. Diesmal lag es am
Verkehr , daß der Bus trotzdem eine halbe Stunde zu spät kam.
Im Hotel mache ich erst mal Siesta und genieße die
Aircondition , um dann später ins Restaurant aufzubrechen . Ich esse wieder das
gleiche wie gestern , wenn ich diesmal auch nur 8 statt 12 Shrimps nahm , um
Platz für ein richtig leckeres Eis zu lassen . (Zuhause ist wieder Diät
angesagt).
11. Tag
Das Frühstück beinhaltet an diesem Tag Früchte , Jogurt ,
Würstchen und Gebäck . Danach kam der übliche Dreikampf : Auschecken , ATM
suchen und Tankstelle finden . Dieser stellte am heutigen Tag keine Probleme
dar. Das Motto des heutigen Tages : „ The Heat is rising up.” , denn es geht
immer noch Richtung Süden . Zum Beginn des Tages begrüßt mich das Thermometer
mit einer Anzeige von 98°F.
Mein erstes Ziel ist Beauford . Ich mache eine kleine
Rundfahrt durch die alten Sudstaatenhäuser , fühle mich in meine Kindheit
versetzt und denke an „Fakeln im Sturm“ . Ich selbe sitze in einer alten
Kutsche , die wirklich aus der Zeit des Bürgerkrieges stammen könnte und das
von einem sehr eigenwilligen Pferd gezogen wird . Nur wenn dieses Lust hatte ,
seinen Weg fortzusetzen , ging es weiter . Da half alles gutes Zureden der
Führerin nichts. Mit mir unternahmen noch zwei Engländer die Tour. Diese Tour
war wirklich sehr schön . Weniger schön war es , als ich wieder mein Gefährt
bestieg , das wegen fehlenden Schatten in der Sonne geparkt war. Ich war
wirklich kurz vorm Hitzeschock. 108°F.
Trotz vollaufgedrehter Klimaanlage im Auto , schaffe ich es
nicht , die Temperatur unter 94°F zu drücken . Ich fahre zum heutigem Ziel
Savannah , wobei ich natürlich die falsche Abfahrt nehme und erst mal quer die
Stadt fahren muß. Ich erreiche den sehr schönen historischen Stadtkern , aber
der ist leider ziemlich weit vom eigentlich Ziel – mein Hotel – entfernt. Am
Hotel angekommen erfahre ich , daß es in dem Nest 2 La Quinta gibt und
natürlich war ich am falschen .
An einem Supermarkt , wo ich Wasser gekauft habe , hat man
mich um 5$ betrogen. Ich habe dem Kassierer einen 10$ gegeben , aber er gab nur
Wechselgeld für einen 5$ wieder und meinte hartnäckig im Recht zu sein . In dem
gleichen Einkaufszentrum außerhalb der Stadt, dafür aber gegenüber von meinem
Hotel , kehre ich bei Subway ein und genehmige mir ein 6’’ Turkey Breast.
In dem Hotel gibt es sogar ein Raucherzimmer , aber ich
kriege die Tür nicht auf . Sie klemmt irgendwie . Ein Hotelangestellter hat
damit weniger Probleme. Im Zimmer befindet sich kein Aschenbecher . Ich mache
erst mal Siesta und wage mich nicht mehr nach draußen . Hier drin ist
wenigstens Air Condition. Das Hotel hat kein Restaurant. Man empfiehlt mir ,
eine Pizza zu bestellen . Dieser Versuch scheitert , weil die Einheimischen am
Telefon mich nicht verstehen. Ich gehe ohne weiteres Essen ins Bett ... Dieser
Tag war eher eine Pleite.
12. Tag
Das Frühstück war für amerikanische Verhältnisse in Ordnung
an diesem Tag . Es genoß es um 9.00. Auf meiner Fahrt weiter nach Süden kam
längs des Highways ein Werbeplakat , was ich so gut fand , daß ich mir den
Slogan gemerkt habe . Dort
stand : „ Save the Chicken ! “ in großen Lettern geschrieben und etwas
kleiner darunter :” Eat Beef” . Die Werbetafeln war von einem Steakhouse.
Mein erstes Ziel heute war Jekyll Island . Um auf diese
Insel zu kommen , muß man über eine Brücke fahren , an deren Ende man $3
bezahlen muß. Diese Insel ist geprägt vom vergangenen Reichtum der alten Zeit.
Viele alte Holzvillen liegen dort traumhaft in tropischer Natur und nicht weit
weg von nicht weniger schönem Stand.
Die Insel ist sehr gepflegt wird wirkt wie eine einzige
Parkanlage . Die Hauptattraktion ist der alt ehrwürdige Cutton Club.
Ich habe mich auf Jekyll Island sehr wohl gewühlt und falls
ich mal richtig reich werden sollte , was eher unwahrscheinlich ist , dann
kaufe ich mir hier ein kleines Holzhäuschen . Aber nur für die Monate November
bis April , jetzt im Mai sind es nämlich 97°F , als ich wieder auf dem Highway
bin, was einen neuen Hitzerekord darstellt. Die kühlende Wirkung des Fahrtwindes
ist in diese Gradzahl schon eingerechnet.
Auf der Fahrt nach Jacksonville komme ich an einem McDonalds
vorbei , wo ich mir ICE-Coffee gönne , was zwar sehr gut schmeckte , aber mein
Magen überhaupt nicht vertrug. Ich lasse Jacksonville liegen und fahre weiter.
Zu viel Zeit auf der Insel verbracht.
Das Hotel in meinem Zielort St Augustine ist eine
Pavilionanlage und&xnbsp; mitten durch die
Anlage fährt eine rote Bimbelbahn, die einen Haltepunkt unter einem alten Baum
im Zentrum des Hotels hat. In einem Laden am Ausgang kaufe ich mir Soda , Aqua
Minerale , Ice Cream und Zigaretten.
Danach gehe ich noch ein paar Meter außerhalb des Hotels .
Es ist nicht die beste Wohngegend . Mir ist etwas unheimlich und ziehe mich in
die Sicherheit der Anlage zurück. An der Rezeption sagt man mir dann den
falschen Weg zu einem guten Restaurant , denn ich kann einfach kein Fast Food
mehr sehen und will was vernünftiges essen . An der Standpromenade bekomme ich
tatsächlich einen Parkplatz genau vor dem gesuchten Restaurant Taverne und esse
dort gut , nämlich Fried Shirmps , die hier allerdings nicht so gut wie in
Charleston sind.
Ein altes Laster bricht sich nach dem Essen wieder Bahn .
Ich habe es mir angewöhnt , nach dem Essen einen Espresso zu trinken und das
wollte ich mir auch in USA nicht nehmen lassen . In dem Restaurant gab es
allerdings keinen. Die Bedienung gibt mir den Tipp , das ein Stück die Straße
landeinwärts ein Cafe wäre. Ich frage den Wirt , ob er europäischen Espresso
brauen könnte . Er meinte ja. Ich wartete nun und war weit und breit der
einzige Gast . Nur ein alter Hippie war auch noch da , der auf seine Klampfe
vor nicht vorhandenen Publikum unbeirrt seine Musik spielte. Der Kaffee war
eher flüssiges Teer und schmeckte auch so. Das Zeug konnte man nicht trinken.
Ich habe mich , was ich sonst selten tue , beschwert und da kam er mit der
Sprache heraus , daß sein Koch ein Vietnamese sei , der nicht so genau wisse ,
was Espresso wohl sein möge . Ich ging und musste das Gebräu immerhin auch
nicht bezahlen .
Auf dem Weg zurück zum Auto begegnet mir ein Hochzeitspaar ,
was Glück bringen soll.
Wieder zurück im Hotel gehe ich in mein Zimmer und schaue
von drinnen auf den Hof. Das hat den Grund , daß es in diesen Breitengraden
auch nachts nicht kühler als tagsüber ist und man somit nur mit Aircondition
leben kann , wenigstens als Mitteleuropär. Nebenan wohnt eine Gruppe Teenager ,
die eindeutig einen schweizer Akzent haben. Gegenüber haben sich Musiker
einquartiert . Rocker oder wohl eher eine Metal-Combo. Auch wenn man sich ja
vor Vorurteilen hüten soll , sieht das Bandmitglied , daß ab und zu rauskommt ,
um zu rauchen , so aus , als würde es jeden Knast der USA von Innen kennen .
Hab zu Hause auf die Mobilbox gesprochen , da bei denen 2.00
Uhr nachts ist. Sage , daß es mir gut geht und ich morgen früh noch mal anrufe
, wenn ich dran denke.
13.Tag
Um 3.00 nachts stehe ich kerzengrade im Bett , weil mein
Handy auf einmal klingelt . Meine Eltern sind dran. Es ist alles in Ordnung ,
aber sie haben beim Abhören der Box einen Bedienungsfehler gemacht und mich
prompt angerufen . Ich habe danach Probleme wieder einzuschlafen . Trotz
Aircondition ist es ziemlich warm. Um 9.00 gönne ich mir dann ein Frühstück,
was aus Bagel mit Cheese Cream bestand. Der übliche Dreikampf gestaltete sich
schwierig . Auschecken noch kein Problem . ATM auch nicht , aber das tanken .
Ich kam nämlich an einer Tankstelle an und steckte den Tankrüssel so wie
etliche Male zuvor in meinen Tank , aber es kam kein Benzin . Ich drückte und
rüttelte an dem Teil. Nichts zu machen. Ich ging daraufhin zum Tankwart. An
dieser Tankstelle – aber auch nur an dieser , denn bei allen anderen in den USA
war das nicht so – musste man noch einen zusätzlichen Bügel man Tankrüssel
umlegen . Der Tankwart gab mir diesen Tipp und ich bekam Benzin. Von nun an
fuhr ich den A1A-Highway immer Richtung Süden .
In Marineland hab ich angehalten und mich an den Strand
gesetzt und ein paar Fotos geschossen . Ansonsten war das Bestreben , nicht von
der Sonne gegrillt zu werden .
Und kurze Zeit später bin ich da , wo ich immer schon mal
sein wollte , nämlich am Strand von Daytona Beach. Es gibt dort die Möglichkeit
, mit dem Auto am Strand entlang zu fahren – also richtig am Meer – aber hab
ich nicht gemacht. Aus dem Radio kam pünktlich zur Ankunft in dem Bikerparadies
„Enter Sandman“ von Metallica. Ich hätte die Schnellstraße nehmen können und
hätte dann in Daytona Zeit gehabt , aber ich entschloß mich eben , den sehr
verwickelten A1A zu fahren , um immer an der Küstenlinie zu sein , was mehr
Zeit in Anspruch nahm . Während dieser Zeit hörte ich wieder den Sender , der
mich immer mal wieder über die gesamte Strecke begleitet hat . Rock Classics . Und so ertönte der
alte Bon Jovi Song „ I am a Comboy , on a steel horse I ride , I am wanted ,
dead or alive „ als ich Daytona verließ und weiter gen Süden zog .
Kurz nach Daytona mußte ich ins Landesinnere abbiegen , um
mich dem Ziel der heutigen Etappe zu nähern : „ Der Kunstwelt von Orlando .“
und ich bin viel früher da , als ich gedacht hatte , was im Nachhinein bedeutet
, ich hätte mir in Daytona den Spaß am Strand doch zeitlich gönnen können .
Schade , aber nicht mehr zu ändern .
In Orlando gibt es mehrere Erlebnisparks zu bestaunen . Der
bekannteste ist natürlich Disneyworld , aber ich entschied , daß ich dazu wohl
zu alt bin. Mit Kindern hätte man da sicher hingemusst , ich als allein
reisender Single erspare mir das. So konnte ich mich auf den Park konzentrieren
, den ich unbedingt sehen wollte. Sea World . Die Karte kostet für einen Tag
„nur“ $72. Der Shuttlebus geht morgen früh um 9.00. Heute esse ich zunächst ein
gutes Sandwich aus dem Supermarkt des Hotels und mache Siesta – im
klimatisierten Zimmer.
Abends geht es ins Restaurant des Hotels. Es war dort recht
voll und so überblicke ich die Szenerie nicht sofort . Ich führt mich zu einem
grade freiwerdenen Platz und fragt noch im gehen , ob ich einen Tee oder Kaffee
haben will . Ich bestelle eine Kaffee , um dann später festzustellen , daß es
in dem Lokal Büffet gab , wozu was kaltes Zutrinken besser gewesen wäre .
Nachdem Essen bemerke ich im Zimmer , daß es unter dem
Wasserbecken naß ist . Der Teppich war richtig mit Wasser vollgesogen . War das
vorhin auch schon? Ich weiß es nicht und weiß auch nicht , was das für eine
Flüssigkeit ist.
Der Springbrunnen in der Anlage :
&xnbsp;
14. Tag
Das Frühstück nahm ich schon um 8.00 ein und es war ganz gut
, wenn auch recht teuer , wie alles in Orlando recht teuer ist. Um kurz vor
9.00 besorgte ich mir eine Boarding-Card für das Shuttle und benutzte sie. Eine
halbe Stunde später kam ich in Sea World an. Um 17.00 fährt das Shuttler hier
wieder weg . Solange baruche ich nie – denke ich.
Sea World ist auf der einen Seite ein Freizeitpark mit
Achterbahn und solchen Sachen , andererseits und deswegen war ich hier , auch
eine Art Zoo für Meerestieres . Man könnte auch Aquarium sagen , was es aber
nicht wirklich trifft . Mein erstes Ziel , nachdem ich eine Karte des Parks
erstanden habe , um mich zu orientieren , war die Dolphin Cove . Das besondere
an Sea World ist , das man einerseits die Tiere an der Oberfläche beobachten
kann , andererseits kann man einen Weg zum Underwater Viewing nehmen und wie in
einem Aquarium die Tiere bestaunen . Und da sah ich sie wieder , meine geliebten
Delfine.
Der Schweiß lief mir allerdings da schon den Rücken runter
und ich war ungefähr eine halbe Stunde da. Von den Delphin ging es gleich zum
nächsten Underwater Viewing und damit zu den Mantees (Seeelefanten glaub ich).
Die Viecher sind recht groß.
Nach den Mantees waren die Krokodile dran , die war noch
recht klein waren , was mir auch ganz recht war. Es gab noch ein Fahrgeschäft
zu bestauen , das ich aber nicht benutzt habe , aber innerhalb des Komplexes
war ein Aquarium untergebracht. In Sea World werden auch Shows geboten . Eine ,
wenigstens eine , wollte ich mir angucken , wenn ich schon mal hier bin . Zeit
hatte ich ja eh mehr als genug. Es sollte die Show im Whale & Dolphin
Theatre sein. Zunächst war das aber noch geschlossen und öffnete erst eine
halbe Stunde später . Diese Show schien recht beliebt zu sein und sammelten
sich immer mehr Leute davor. Ich befürchtete , keinen Platz mehr zu bekommen
und stellte mich an. Eine harte Entscheidung , denn die Sonne brannte gnadenlos
vom Himmel , nirgenwo auch nur den Hauch eines Windes oder gar von Schatten .
Trotz meiner weißen Baseballkappe wurde mir mit der Zeit etwas schummierig ,
auch weil ich das Stehen nicht gewöhnt war . Ich torkelte dann mehr den Weg in
den Theatre hinein , als endlich der Weg freigegeben wurde. Die Sitzplätze ,
von denen ich tatsächlich einen bekam , waren zum Glück überdacht . Die Show ,
in der eine Art Revue mit Delfinen und Walen gezeigt wurde , war sehr schön und
dauerte etwa eine Stunde.
Danach ging es zu den Pinguinen und dann zu den Robben . Die
Robben wurde von den anderen Gästen kaum beachtet. Mir gefiel es dort gut und
zwar auch deshalb , weil dort eine Bank im Schatten stand , auf der ich mich
erst mal zur Ruhe begab.
Als ich meine Kräfte wieder beisammen hatte , ging ich auf
die Jagd nach was essbaren und aß Spare Rips und die waren richtig lecker .
Anschließend besuchte ich andere Fleischfresser im Underwater Viewing , nämlich
die Haie , und man hat sich etwas ganz spektakulär einen gläserner Tunnel zu
bauen , wo die Haie oberhalb herumschwimmen . Das gibt es auch im Ozeanografic
in Valencia – dafür hätte ich nicht über den Teich fliegen müssen. Es bedruckte
mich also auch nur mäßig. Da nach den Haien immer noch massenhaft Zeit war ,
bis der Shuttle mich wieder abholt , bin ich in das Nautilus Theatre gegangen ,
ohne zu wissen , was mich erwartet . Irgendwann wurden dann die Türen
geschlossen und ich harrte in meinem Sitz der Dinge , die da kommen mögen . Als
Warnung wurde noch darauf hingewiesen , daß es nun sehr dunkel werden würde .
Was auch so kam . Was nun folgte war eine Show von Artisten , die in allerhand
Kostümen über eine Bühne liefen , sprangen und die unmöglichsten Bewegungen
ausführten . Ich kam mir vor wie bei einer Show von Andre Heller und genoß
diese entspannte und lustige Darbietung . Ich war wirklich begeistert am Ende,
auch wenn sich mir der Bezug zu Sea World nicht wirklich erschoß , war der Raum
zusätzlich noch voll klimatisiert und ich konnte sitzen .
Und dann kam er : „ Der erste Regen in den Staaten .“ und
zwar in Form eines Gewitters . Und ich mitten in Sea World , natürlich ohne
Schirm oder Regenjacke. An einem Raucherpunkt , einer der wenigen Stellen , wo
man sich Nikotin zuführen durfte , konnte man sich unterstellen . Das taten
auch zwei einheimische Frauen und ein Engländer aus der Nähe von Birmingham .
Wir kamen ins Gepräch . Das einzige , was ihnen zu Deutschland sofort einfiel
war , „ the german autobahn with no speed limit“ . Mehr wusste sie von good old
Germany nicht. Wir sprachen ein bißchen über den amerikanischen Wahlkampf , bei
dem zu der Zeit noch Obama gegen Clinton kämpfte. Eigentlich fänden sie Obama
schon gut , aber der sei Moslem und Terrorist und den könne man doch nicht
wählen , aber sie waren deutlich gegen die Republikaner und den McCain , da der
Bushs Politik mitsamt des Irak Krieges fortsetzen würde. Auch bei den
Amerikaner scheint sich die Erkenntnis durchzusetzen , daß die Krieg nicht die
beste Idee war.
Shamu , ein Orka , war nicht in seinem Becken , weil er für
die große Show vorbereitet wurde , die ich aber nicht geguckt habe. Zu voll.
Ich gehe noch in das Themengehege Wild Artic und stelle fest , daß ich erst
nach Spitzbergen fahren musste , um von da aus zurück nach Trömso in einem
Museum einen Eisbär aus Plastik zu sehen , in den Sunshine State Florida reisen
musste , um einen lebenden Eisbär zu Gesicht zu kriegen . Der lag allerdings
ziemlich gelangweilt in der Ecke seines Geheges. Belugas kam es dort auch ,
aber ich finde nach wie vor , daß die heiligen weißen Wale nicht in
Gefangenschaft gehören . Angeguckt hab ich mir trotzdem .
Es ist tatsächlich fast 17:00 als ich an der Haltestelle des
Shuttles ankomme. Dort muß ich jedoch feststellen , daß ich den Fahrer wohl
falsch verstanden habe , denn der Shuttle kommt erst um 5.50 Uhr . Ich
beschließe auf eigene Faust mit dem Trolley zurück zum Hotel zu fahren , was
gut funktioniert. Zurück im Hotel schaffe ich noch so grade eine Sandwich zu
essen , um dann todmüde ins Bett zu kippen . Von 9:00 bis 17:30 mehr oder
weniger auf den Füßen und mein Rücken sagt keinen Ton. Aber platt bin ich ohne
Ende und schlafe – obwohl ich eigentlich abends ins Restaurant wollte – durch
bis zum nächsten Morgen, als ich kurz hinlegen wollte.&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;
15. Tag
Auch an diesem Tag gab es zum Frühstück „ Bagels with Cheese
Cream“ , die ich im Supermarkt innerhalb des Hotels erwarb. In der Lobby des
Hotels sehe ich einen Flyer vom Kennedy Space Center . Es wäre doch eine
clevere Idee , sich heute nicht noch einen Kunstpark anzutun , sondern schon
heute zum Kennedy Space Center zu fahren und von da aus wieder zurück nach
Orlando zu kommen . Die Karte , die man hier kaufen konnte , kostete nur $40.
Um 9.30 bin ich mit dem Auto zum Raumfahrtbahnhof unterwegs und ich erreiche es
, ohne mich nennenswert zu verfahren. Das KSC liegt in einem Naturschutzgebiet.
Schon vom Parkplatz aus strahlen die Kinderaugen in mir. Ich sehe alte Raketen
aus den 50er Jahren im sogenannten Rocketgarden . Als Kind war meine absolute
Lieblingsserie im Fernsehen Captain Future und jetzt steht ich am Fuße von
Raketen .
Auf dem Gelände des KSC wird eine Bustour angeboten , die
ich mitmachte . Drei Stationen werden während der Fahrt angesteuert . Der erste
Stop war eine Aussichtsplattform , von wo aus man die Rampen sehen konnten .
An der Aussichtplattform selbst wurde ein Triebwerk gezeigt
. Der zweite Stop war zunächst ziemlich unspektakulär . Ein äußerst
langweiliger Film mit viel Pathos über die Helden der Nasa wurde gezeigt , den
man im Stehen gucken musste. Doch dann ging es einen Raum weiter und ich habe
Bauklötze gestaunt. Dort war das Original-Equipment der Bodenstation (also des
Kontrollraums) der Apollo 8 Mondmission aus dem Jahr 1968. Übrigens hatte der
schnellste Computer , der damals eingesetzt wurde , weniger Rechenleistung als
ein C64 und damit sind die Amerikaner bis auf den Mond gekommen. Aber das
richtige Highlight sollte noch folgen . Ein Tonband wird gestartet und die
originalen Stimmen aus dem Kontrollraum sind zu hören und dazu werden die
Geräte vor uns wieder zum Leben erweckt . Es blinkt mal hier und mal da und
dann zählt der Countdown die letzte 3 Minuten vorm Lift Off herunter. Die
Blinken und Leuchten werden entsprechend gesteuert . Ich fand das unheimlich
beeindruckend.
Als ich schon dachte , dieses Event sei unmöglich noch zu
toppen , ging es weiter in eine riesige Halle , in der eine Apollo-Rakete in
Original-Größe zu sehen war. Das Teil ist wirklich monumental.&xnbsp;
So etwas hatte ich noch nicht gesehen und war hin und weg .
Ich musste mir erst mal einen Burger essen. Der 3. Stop beschäftigte sich mit
dem , was die Amerikaner heutzutage im All treiben und zwar genauer mit der ISS
. Das war aber wesentlich weniger spektakulär. Aber es hat mich beeindruckt ,
daß beim dritten Stop anscheinend wirklich echte NASA-Mitarbeiter arbeiteten ,
die man beobachten konnte. Ich bin in den Hallen der NASA. Kritisch an diesem
Besuch bleibt anzumerken , daß weder über die Challengerkatastrophe 1986 etwas
ausgestellt wurde , noch darüber , daß die Amerikaner ohne den deutschen
Wernher von Braun , der einst für die Nazis arbeitete , wahrscheinlich nie eine
Rakete in den Himmel bekommen hätten . Aber beeindruckend war es schon.
Zurück im Visitor-Center ging ich noch mal zum Rocket-Garden
. Süß diese kleine Raketen im Vergleich zur Apollo-Rakete , der Saturn V.
Als Fazit dieses Besuches bleibt , daß er mir ähnlich
unwirklich wie die ersten Tage in New York vorkommt . Ich kann nicht wirklich
glauben , selbst da gewesen zu sein , von wo aus die ersten Menschen zum Mond
geflogen sind. (falls sie.... aber lassen wir das mal weg). Irgendwie war ich
wieder Kind , das glaubt , gleich kommt Captain Future um die Ecke. Besonders
bei dieser unsagbar großen Saturn V.
Schließlich fahre ich zurück nach Orlando , zurück zum Hotel
und verfahre mich natürlich wieder. Ich nehme die falsche Ausfahrt und weiß
kurze Zeit später überhaupt nicht mehr , wo ich bin . Zu allem Überfluß zucken
schon die ersten Blitze am Himmel. An einer Tankstelle frage ich nach dem Weg.
Der Weg zum Ziel ist noch 8 Meilen. Unterwegs fängt es dann an wie aus
Blechkübeln zu schütten. Vorsichtig taste ich mich mit gemächlichen 30 mph
vorwärts den Highway entlang und sehe dabei nicht wirklich was , weil die
Scheibenwischer mit den Wassermassen einfach nicht fertig werden. Zwischendurch
hatte ich auch Zweifel , ob mich der Tankwart wirklich in die richtige Richtung
geschickt hatte , weil mir der Weg so weit vorkam und ich nichts bekanntes
erkennen konnte. Aber ich kam dann doch irgendwann am Hotel an. Ich gehe an
diesem Abend wieder nicht ins Restaurant , sondern esse nur ein Sandwich , dazu
einen kalten Espresso aus der Dose –nicht wirklich lecker – und ein paar
Früchte (Ananas , Melone und Mango). Ich bin nicht ganz so platt wie gestern ,
aber auch dieser Tag hat geschlaucht.&xnbsp;
16.Tag
Das Sandwich zum Frühstück kam aus dem Shop des Hotels.&xnbsp; Auf der nun letzten Etappe , bevor es morgen
zum Flughafen geht , bin ich wieder den A1A gefahren. Den ersten Stop legte ich
bei einem McDonald ein, wo ich Chicken Biskuit probiere , was im Radio als
Frühstück angepriesen wurde. Es ist für meinen Magen nur schwer verständlich ,
morgens schon ein Hähnchenschnitzel zu essen . Der Coffee to go dabei war so
heiß , daß ich mir die Lippen verbrannt habe. Der 2. Stop war am Meer , wo ich
ein paar Fotos gemacht habe.
Der 3. Stop war in einem Nationalpark, was ich nicht wusste,
als ich die Abzweigung nahm , um eine Zigarette zu mir zu nehmen . Der Ordner
kannte aber keine Gnade und nahm mir , wobei ich nur ein paar Meter
hineingefahren war und nach 5 Minuten wieder fahren wollte , $3 ab. Ich fuhr
weiter auf dem A1A.
Der 4. Stop war bei Wendy’s , einer in Europa unbekannten
Kette von Schnellrestaurants. Dort hab ich den ersten und einzigen wirklich
leckeren Burger in den US gegessen. Der 5. Stop war wieder ab am Meer.
Die Temperatur ist heute moderater . Es hielt sich so um
85°F. Den Grund hatte ich schnell raus , denn es fing auch leicht an zu
tröpfeln. Blitze zucken. Aus dem A1A South wird ab einer Kreuzung auf einmal
der A1A North . Ich drehe um und finde ein Schild Richtung Süden , gerate dabei
in ein nicht ganz vornehmes Viertel und weiß nicht mehr so genau , wo ich bin .
Ich hatte noch die Schlagzeilen rund um die Touristenmorde in Florida vor ein
paar Jahren im Kopf. Das war so ausgeprägt, daß sich sogar eine Punkrockband
den Name „Dead German Tourist“ gab. Nun begegnet mir nichts gefährliches , aber
mir war mulmig zumute und war froh , als ich endlich ein Schild Richtung A1A
South entdeckte .
Die Umgebung ändert sich. Ich fahre entlang endloser
Parkanlagen von Nobel-Hotels. Dann versperrt mir ein Schild mit dem Hinweis
„Road Works“ die Weiterfahrt und man hatte eine Umleitung eingerichtet . Diese
führte zunächst in einen Stau , weil die Brücke hochgezogen war , wie man im
Hintergrund noch erkennen konnte.
Entweder hab ich da dann das Schild übersehen , oder es gab
keins , auf jeden Fall hörte die Umleitung an einer Kreuzung einfach auf , ohne
das ich eine Ahnung gehabt hätte , wie ich zur ursprünglichen Strecke
zurückfinden sollte. Ich folgte einfach mal einem Schild US1 South . Es regnet
jetzt richtig.
Ich finde den A1A wieder und gönne mir bei Burger King einen
Coffee to go. Das Hotel finde ich relativ schnell , nachdem ich an einem anderen
Hotel nach dem Weg gefragt hatte. Ich bekomme ein Raucherzimmer . Zum Abschluß
des Urlaubs esse ich im Restaurant des Hotels „ Prime Rip und Spare Rips“ und
das waren die besten des gesamten Urlaubs. Aber es war doch zu viel für meinen
Magen , so daß ich danach den einzigen Wodkas der Reise trank, da ich von
Espresso entgültig in den Staaten Abstand genommen habe.
17. Tag
Der nächste Tag begann um 09.00 mit einem Frühstück .
Ursprünglich wollte ich mir ja noch Miami angucken , aber ich fuhr doch lieber
direkt zum Flughafen von Miami . Es dauerte etwas , bis ich den Platz fand , an
dem man den Mietwagen abgeben musste . Da sich die Fahrt hierhin auch etwas zog
, war ich so um 14.00 dort. Dieser Platz war weit außerhalb des
Flughafengeländes . Es gab keine Beanstandungen an meinem Fahrzeug . Ich gab
den Schlüssel ab und war nun mit dem Trolli beschäftigt . Ein Shuttlebus
brachte mich zum Flughafen . Man muß 3 Stunden vor Abflug dort sein , aber
meine Maschine ging erst um 20.00 Ortszeit . Das lange Warten setzt ein. Der
Check Inn Schalter war noch nicht geöffnet . Ich musste also meinen schweren
und unhandlichen Trolli mit mir rumschleppen. Gegen 15.00 Uhr tat sich was am
Schalter , ich konnte mein Gepäck aufgeben , aber das Gate , an welchem der
Flieger abhob , war noch nicht bekannt . Ich wartete eine weitere Stunde .
Mittlerweile konnte Touris aus Miami in einen anderen Flieger einchecken . Es
bildete sich eine lange Schlange . Ich war so dreist , mich ganz vorne an den
Schalter zu begeben , und die anderen Reisenden einfach zu ignorieren . Eine
Dame fing daraufhin an , böse Sprüche zu reißen , wie ich nur so dreist sein
könnte . Sie rechnete offensichtlich nicht damit , daß ich Deutscher war und
sie verstand . Ich ignoriert auch das weitgehend. Als ich dann dran kam ,
fragte ich nur kurz nach , ob das Gate schon bekannt sei . Ging dann lächelt
auf die Dame zu und meinte :“ Entschuldigung , aber ich wollte nur was fragen
?“ und zwarauf deutsch und ging dann , ohne eine Antwort abzuwarten , zu einem
Stand , wo es natürlich Kaffee gab . Das Gate war da allerdings immer noch
bekannt.
Ich wartete noch zwei Stunden , bis das Gate klar war und
ich die Sicherheitskontrollen hinter mich bringen konnte , wobei die Amerikaner
mich mal wieder durchleuchtet haben . Der Flieger hob dann um 20.00 Uhr
Ortszeit ab . Und nun kamen 9 Stunden Flug . Leider hab ich es trotz
Verdunkelung an Bord nicht geschafft im Flieger zu schlafen . Zwar hab ich ein
wenig gedöst , aber ich war nicht richtig weg . Die Nikotinkaugummis hab ich
diesmal erspart , aber so meldet sich irgendwann der Lungenschmacht .
Um 10.00 morgens Ortzeit Düsseldorf landete ich. Meine
Eltern holten mich ab. Nun musste nach Hause über die Autobahn.. So gegen 13.00
Uhr war ich zu Hause und so neugierig , wie meine Fotos am PC aussehen , daß
ich wieder nicht schlafen wollte , denn es war ja auch taghell draußen . Abends
bin dann so gegen 20.00 wie tot ins Bett... eigentlich , so denke ich beim
Einschlafen , bräuchte ich nach diesem Tag dringend mal Urlaub&xnbsp;
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