IRLAND 2005


Der zweite Urlaub des Jahres führt mich nach Irland , die sogenannte grüne Insel . Mein Flieger geht um 10.50 Uhr morgens , so daß ich relativ früh aufstehen muß. Meine Eltern sind so nett und bringen mich zum Flughafen nach Düsseldorf . Wie ein Blick auf die Landkarte schnell ergibt muß ich dazu – wie auch schon bei der Donau-Reise – an meiner Arbeitsstelle Wuppertal vorbei . Und da es sich um einen Werktag handelt , es ist Mittwoch , ist dort auch der ganz normale Werktags-Stau . Nun lernen meine Eltern mal meine alltäglichen Probleme kennen. Erst recht , wenn ich – was zum Glück nicht passiert ist – später mal in Düsseldorf selber arbeiten müsste . Denn der Stau setzte sich nach Wuppertal fort . So daß ich den Flieger , obwohl wir eigentlich reichlich Zeit als Puffer eingeplant hatten , nur noch ganz knapp erreichte . Ich konnte sofort ein checken.

Da der Flug nur 2 Stunden dauert , gibt es im Flieger nichts zu essen. Da war es gut , daß meine Mutter mir ein Baguette eingepackt hatte . Ich hatte nämlich auch keine Zeit , auf dem Flughafen noch eine Kleinigkeit zu mir zu nehmen . Erst als ich im Flieger saß , kam so langsam Urlaubsstimmung auf . Gestern hatte ich ja noch gearbeitet .

Nach der Landung musste ich zunächst mal aus dem Gebäude raus , weil man in Irland an öffentlichen Plätzen – wie so einem Flughafen – nicht rauchen darf . Vorher hatte ich mein Gepäck in Empfang genommen . Nach der Zigarette fand ich relativ schnell den Schalter der Mietwagenfirma Alamo , ein lokaler irischer Anbieter . Die erklärten mir nun , daß ich entweder 1000 € Selbstbeteilung bei einem Unfall hätte oder ich eine Versicherung dagegen abschließen könnte , die den Selbstkostenbetrag auf 100 € begrenzt . Ich entschied mich dazu , die Versicherung zu nehmen und das hat einen einfachen Grund . In Irland fährt man links und das bin ich nicht gewöhnt . Am Rande des Flughafens wartete mein Gefährt auf mich , ein Toyota Corolla in silbergrau – mit dem Haken , daß das Steuer rechts war . Damit war mit links schalten angesagt . Ich hab das zwar schon auf Malta gemacht – auch nicht ohne Probleme – aber damit in einer Großstadt wie Dublin anzufangen , ist doch ein anderes Kaliber . Das größte Problem beim links schalten ist der 2. Gang . Den muß man ähnlich wie bei uns den Rückwärtsgang in einigen Modellen , nach links rausdrücken und erst dann nach unten ziehen . Regelmäßig endete das damit , das ich im 4. landete und der Wagen nicht aus den Klötzen kam , was an einer Kreuzung zu Probleme mit anderen Verkehrsteilnehmer führen kann . D.h. wenn die Iren denn mal Kreuzungen gehabt hätten. Alles läuft hier über Kreisverkehre – linksrum versteht sich , wobei dann der Kreis – also der von rechts kommende - Vorfahrt hat . Etwas verwirrend , besonders am Anfang .

Netter Weise hatte mir die Reiseleitung eine Beschreibung mitgegeben , wie ich zum ersten Hotel komme. Fahren Sie Richtung Autobahn und dann am Ende der Bahn rechts auf die N1 Richtung Dublin-Centre . Das Problem war nur , am Ende der Bahn war eine Baustelle und man durfte nur geradeaus. Mühsam versuchte ich mich an die ungewohnte Seite mit ungewohnten Schalten zu gewönnen und gleichzeitig einen Weg zu finden rechts abzubiegen und um dabei immer weiter in Richtung Centre zu fahren . Irgendwann kamen Schilder nach rechts , aber dort stand natürlich nichts von einer N1 . Noch weiter rein ins Herz der Stadt . Beinahe hätte ich dabei einen Unfall an einem Kreisverkehr verursacht . Ich musste hart bremmsen . Danach hatte ich noch ein Problem. Mein Auto gab plötzlich einen Warnton ab . Ein regelmäßiges Piepen , das sich manchmal beschleunigte , um dann kurze Zeit wieder aufzuhören . Eine Anzeige , was dieses Piepen zu bedeuten hat , suchte man allerdings vergebens .

Völlig unratlos , wo ich mich in Dublin befand , entschloß ich mich zu drehen und stand erstmal im Stau . Im Schneckentempo näherte ich mich einer Tankstelle . Einer ziemlich kleinen . Der Tankwart war aber typisch irisch sehr freundlich und sagte : „ This Way , under a railroad crossing , above a bridge and then after five traffic lights , ask again .“ Ich fuhr , wie man mir gesagt hatte . Hielt dann verbotener Weise auf der Busspur an und quatsche eine ältere Dame an , die mir erklärte :” the next left …oh no , that a one way …the next …try to drive left , there is Parnell Street .” An dieser Parnell Street lag mein Hotel . Auch wenn ich noch ein Schlenker mehr machen musste , fand ich schließlich das Hotel und parkte davor , was man eigentlich auch nicht durfte .

Ich scheckte ein . Dabei erfuhr ich , daß ein Hotel mitten in Dublin keinen eigenen Parkplatz hatte und man schickte in ein benachbartes Parkhaus , wo 24h Parken nur 35 € kosten . Ich hatte einen ziemlichen Hals. Ich bekam das Zimmer 539 und da sich dieses im 5. Stock befand , war es ein Raucherzimmer . Wenigstens etwas . Keine 100m vom Hotel entfernt hatte ich einen Burger King gesehen , den ich nun aufsuchte. Direkt gegenüber war übrigens McD. Wieder zurück im Hotel kommt mir die Idee , bei der Autovermietfirma anzurufen und mich nach dem ziemlich nervenden Piepen zu erkundigen , was immer noch nicht abgeklungen war . Die Rezeption war mir dabei behilflich und so stellte sich nach zwei Telefonat heraus , daß ich über ein sehr intelligentes Auto verfüge . Es merkt , wenn Gewicht auf dem Beifahrersitz ist und fordert dann durch Piepsen dazu auf , daß der Beifahrer sich doch gefälligst anzuschnallen hätte . Nun war ich alleine unterwegs , aber auf dem Sitz neben mir lag halt der Rucksack , der sich beim Bremmsen wohlmöglich so verschoben hat , daß das Gewicht nun ausreichte , um diesen Alarm auszulösen . Das Problem ist gelöst.


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Nachdem dieses Problem beseitigt war , ging ich ein wenig in Dublin spazieren . Zunächst in die an das Hotel angrenzende Fußgängerzone mit vielen Geschäften . Dann natürlich runter zum Fluß . Von dort aus über die Milleniumsbridge zu einem kleinen Pub, dem Half Penny Bridge Inn , wo ich mein aller erstes Guinness in Irland verköstigte . Im Pub , so wie ich das gelesen hatte und es eigentlich nicht glauben konnte , durfte man tatsächlich nicht rauchen . Ein völlig rauchfreier Pub ist irgendwie nicht stilecht . Ich hoffe bis zu meinem Besuch auf der Insel hat die Regierung dieses Gesetz noch mal überdacht . Vom Pub über die gleichnamige Brücke hab ich mich auf eine Bank am Fluß gesetzt und eine geraucht . Das tun übrigens viele Leute . Daher heißt dieser Teil Dublins „Bachlors Walk“ und Menschen ganz unterschiedlicher Rassen treffen sich dort . Asiaten , Schwarze und eben Weiße sitzen dort einträchtig nebeneinander . Dublin würde ich wirklich als Multi-Kulti-Stadt ansehen . Vom Bachlors Walk , den ich sehr schön fand , durch die Fußgängerzone zurück zum Hotel.

Das Abendessen nahm ich im hoteleigenen Restaurant ein. Es gab die typisch irische Soup of the Day als Vorspeise . Als Hauptspeise versuchte ich Burgundy Stew , was eine Art Gularsch ohne Paprika mit Pellkartoffeln war . Danach gab es einen Espresso , der zu den schlechtesten zählt , die ich je getrunken hab. Da kann selbst meine Maschine zu Hause mithalten . Beim Essen konsumierte ich einen half pint Guinness.

Nachdem Essen bin ich mit Sophie Zelmani am Ohr platt ins Bett gekippt . Erster Tag Urlaub.

2. Tag

Die heutige Etappe führt mich von Dublin nach Donegal im Norden des Landes. In den Reiseunterlagen wurde schon davor gewarnt bzw. daraus hingewiesen , daß es irisches Frühstück gäbe. Es ist für durchschnittlichen Mitteleuropär nicht ganz einfach , sich zum Frühstück erstmal ein paar Würstchen zu geben. Dazu kam dann noch ziemlich fettiger Speck , Bohnen in einer allerdings leckeren Sauce. Das einzige , was vertaut wirkt , ist das obligatorische Toast mit Orangenmarmelade. Dazu gibt es Kaffee und danach darf man , man ist ja in einem Hotel , nicht rauchen . Das Ausschecken verlief ohne Probleme . Einer Intuition folgend kaufte ich mir in einem Spar-Market ein Sandwich und bezahlte mit einem 50 Euro Schein und bekam Wechselgeld zurück . Das war nämlich bitter nötig , da der Parkautomat in dem Parkhaus zwar 35 Euro von mir haben wollte , aber grundsätzlich keine 50ziger nahm . So konnte ich also bezahlen . (Wenn auch immer noch sauer über den Preis). Dann packte ich den Rucksack auf die Rückbank und ließ den Wagen an. Das nervige Piepen war tatsächlich weg . Aus Dublin heraus wurde ich in einem Stau gezwungen , Anfahren zu üben . Da die Kupplung etwas anders als bei meinem heimischen Peugeot eingestellt war , gab ich grundsätzlich zuviel Gas .

Endlich raus aus Dublin dachte ich mir , jetzt kannst Du auch Musik hören . Gestern in den Streß hatte ich das Radio , das über einen CD-Player verfügte , wie ich erfreut feststellte , noch ausgelassen . Ich hielt am Seitenstreifen . Aber das Radio ließ sich nicht in Gang setzen und das änderte sich auch nicht , als ich an einer Tankstelle anhielt und den Tankwart bat , mir zu helfen . „ You have to contact a garage ! It’s out of order .” Toll , also stumme Rundfahrt durch Irland.

Ohne mich zu verfahren fand ich die Straße nach Navan . Im wirklich allerletzten Augenblick sah ich ein Schild in Richtung Tara , meinem ersten Sightseeing Ziel dieser Tour . Die Iren stellen meistens nur an der Abzweigung selber ein Schild auf , ohne vorher zu sagen , in 100m kommt eine Abzweigung . Dann kann man bei 80 Sachen schon mal an einer Abzweigung vorbei rauschen . Tara war über 1000 Jahre der Sitz der Könige von Irland . Heute gibt es dort nur noch ein paar überwachsene Hügel zu sehen – ein Hügelgrab dazu, aber irgendwie hat dieser Ort Atmosphäre . Es war schön dort . Natürlich gab es hier auch wieder eine dt. Reisegruppe , die mit einem Bus angekarrt wurde und hauptsächlich aus Rentnern bestand . Ich aß am Füße des TARA-Hügels mein Sandwich und genoß die Sonne . Das Wetter war nämlich sehr schön . Ich schätze knapp über 20°C. Wolkenloser Himmel.


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In Navan selber hab ich die Entscheidung getroffen , nach Newgrange zu fahren , obwohl es einen Umweg bedeutete . Die Straßen in Irland zu beschreiben , ist mit Worten nur schwer möglich . Es reiht sich Kurve an Kurve . So das es schwer ist , zu sehen was kommt . Wenn es mal geradeaus geht , gibt es das Phänomen des Hidden Dip . Die Piste geht über Hügel und aufgrund der Steigung kann man die Strecke , die man wieder runterfährt, nicht einsehen . Wenn da jetzt ein Auto parkt , hat man fürchterlich verloren . Am Rand dieser Straßen steht dann ein Schild , auf dem gesagt wird , daß man nicht schneller als 100 km/h fahren darf . Das versuchen die Einheimischen gnadenlos auszunutzen . Obwohl ich auch kein Langsamfahrer bin , aber mehr als 80 hab ich mich einfach nicht getraut . Somit bildete ich immer ein Verkehrshindernis und es bildeten sich eine Schlange hinter mir .


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So kam ich in Newgrange an . Dort gibt es Hügelgräber zu bestaunen , die 5000 Jahre alt sind und damit älter als die Pyramiden und älter als Stonehenge.Es war jetzt so 11.00 Uhr etwa. Die nächste Führung begann erst um 11.45 . Ich entschied , diese mitzumachen . Ich nutzte die Zeit und trank einen Kaffee . Zu Fuß ging es dann über eine kleine Brücke zum Punkt , wo der Bus abfuhr , der uns zum Hügelgrab brachte . Ehrlicher Weise muß man sagen , es gab dort mehrere Gräber , aber aus Faulheitsgründung hab ich mich auf das berühmte Newgrange beschränkt . Am Grab angekommen muß man erstmal stauen , wie groß das Dingen ist . Es ist aber von außen nur ein Grashügel , der mit Steinen befestigt ist . Wir mussten warten , bis der erste Teil unserer Gruppe wieder aus dem Grab raus ist , um dann selber in das innere vorzustoßen . Ich bin 20m weit gekommen , dann wurde es a) zu eng für meinen fetten Körper und b) fühlte ich klaustrophobische Gefühle , wie ich sie damals schon in Ägypten bei den Pyramiden hatte . Die Menschen waren früher einfach kleiner . Nichts für mich . Der Bus fuhr 13.30 zurück. In dem Cafe , wo ich den Kaffee trank , nahm ich nun ein Sandwich mit viel Salat zu mir . War sehr lecker .

Nun musste ich nur noch 250 Kilometer bis zu meinem heutigen Etappenziel fahren und es war 14.00. Und die Straßenverhältnisse hatte ich ja schon beschrieben . Von Newgrange geht es zurück nach Navan und von da aus nach Cavan . Hinter Cavan steht auf einmal ein Schild an der Straße . „ Speed Limits in Mph (Miles per Hour)“ und dort stand 60 mph. „Drehen die Iren jetzt ganz durch ?“ fragte ich mich. Bis mir klar wurde , daß ich gerade die Grenze zwischen der Republik Irland und Nordirland überfahren hatte . Ich war im Land der IRA . Kein Grenzzaun , kein Schlagbaum trennt die verfeindeten Iren von den Briten im Norden . Ich hatte mir das ganz anders vorgestellt . In Nordirland kaufte ich mir eine Cola . Der Laden nahm auch Euro. Normalerweise war ich ja nun in Nordirland , das zu UK gehört und die haben immer noch ihre Pfund . Ich rauchte auch in Nordirland.


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Ebenfalls dort beobachtete ich an einem See Schwäne , während ich etwas ganz ungewöhnliches für mich tat . Meine Eltern haben mich überredet , ein Handy mitzunehmen . Und von hier aus telefonierte ich erstmals mit dem Dingen und hab meine Eltern tatsächlich erreicht . Ich setzte mein Fahrt fort und erreichte Ballyshanon – wieder in der Republik Irland – und schließlich Donegal. Da ich dort nur eine Bed & Breakfast Übernachtung hatte , hab ich mir überlegt , lieber auswärts zu Abend zu essen . Ich tat das in Donegal in einem Restaurant direkt am Pier und aß Fish & Chips , die wirklich gut waren. Da ich noch fahren musste , dazu allerdings kein Guinness , sondern nur ein ganz normale Cola. Es war so 18.00 zu diesem Zeitpunkt.

In meiner Beschreibung stand , daß sich das B&B 8 Kilometer außerhalb Donegals befindet. Genauer gesagt in einem Ortsteil der Barnesmore hieß. An einem Parkplatz stand eine Touristeninformatioen , in der sich auch eine Karte befand , aus der hervorging , daß Barnesmore an der Schnellstr. nach Letterkenny liegt . Ich fahre also in diese Richtung . Sehe im Augenwinkel noch ein Schild nach Barnesmore vorbeifliegen . Kurze Zeit später kommt ein erneutes Schild dorthin , auch das verpasse ich. Ich komme an eine B&B an der Strecke , drehe dort , und folge dem Schild . Das Ergebnis war , daß ich an dem ersten Barnesmore-Schild wieder auf die Schnellstraße komme , ohne das B&B gefunden zu haben . Ich fahre daraufhin wieder zu dem B&B , wo ich gedreht hatte , klingelt und der freundliche Ire gab mir die Auskunft , ich müsste zurück und einem Schild in Richtung des See Eske folgen . Dann fand ich endlich meine Unterkunft , die wirklich traumhaft an einem Hügel über den Ufern dieses Sees lag .

Die Vermieterin hat mir einen Tee gekocht und ich bin danach ein wenig spazierengegangen , um dann später wie tod ins Bett zu kippen.

3. Tag

Heute hatte ich noch einen zweiten Tag in Donegal. Die Reiseleitung hat in den Unterlagen Vorschläge gemacht , was man sich auf der Strecke ansehen könnte . Nach dem irischen Frühstück bin ich zunächst nach Donegal gefahren , um zu tanken . Dort tauchte dann wieder das Problem auf , was ich in Norwegen schon mal hatte . „Wie geht der Tankdeckel auf ?“ Diesmal war ich aber so schlau , nicht selber alle verfügbaren Knöpfe zu drücken , sondern ich fragte beim Tankwart nach , der auch sofort bescheid wusste . Im Fußraum des Fahrer befindet sich ein kleiner Hebel , den man ziehen muß . Den hätte ich selbst nie gefunden .

In Donegal hab ich dann meine EC-Karte ausprobiert und ich bekam tatsächlich Cash aus dem Automaten , wobei allerdings die Sonne so ungünstig stand , das man das Display kaum erkennen konnte – und es war natürlich englisch. Das Donegal Castle war dann eher enttäuschend . Es waren sehr viele Soldaten in Uniform dort , ich hab keine Ahnung wieso. Auf der anderen Seite vom Pier , wo ich geparkt hatte , gab es den old cementry (alten Friedhof) zu bestauen . Friedhof mit Meerblick sozusagend. Er wirkte sehr schön atmosphärisch. Alte große Grabsteine , Kreuze und natürlich eine kaputte Kirche.


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Das Highlight des heutigen Tages sollten eigentlich die Cliffs in der Nähe von Donegal werden , denn diese sind die höchsten Klippen Europas (auch wenn ich denke , daß man Norwegen in dieser Betrachtung außen vor gelassen hat). Natürlich hab ich mich wieder verfahren und bin dann mehr zufällig an das tatsächliche Highlight geraten. Einen wunderschönen Sandstrand , der sich zwischen zwei Klippen befand. Das nannte sich Silver Strand. Strand kommt einem als Deutscher erstmal logisch vor , aber dann überlegt man und kommt dazu zu sagen , eigentlich müsste das Dingen doch beach heißen . Ich hab dieses Rätsel den ganzen Urlaub über nicht lösen können . Ich hab bei der herrlichen Aussicht dort mein Sandwich , daß ich in Donegal gekauft hatte , gegessen . Ein wirklich sehr , sehr schöner Ort .


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Die Straße dahin war eine sogenannte Coast Road. Einspurig gehalten , mit vielen Kurven und Steigungen , so das man vielleicht 40 fahren konnte. Ich wollte aber noch zu der Stelle mit höchsten Klippen . Dazu musste ich zurück nach Kilcar (nicht Kalkar) . Ich fand dann sogar die Abzweigung . Auch wenn ich das nicht für möglich hielt , die Straße wurde noch mal ein bißchen enger . Plötzlich versperrt ein Gatter mitten über die Straße den Weg . Ich steige aus und nehme zur Kenntnis , daß man dadurch fahren soll und man wird gebeten , daß Gatter hinterher wieder zu schließen . Direkt hinter dem Gatter ein Parkplatz . Vom Parkplatz weg führte eine tiersch steile Straße in Richtung Meer . Ich parke , denke daß ich es wohl irgendwie schaffen werde, da hoch zu marschieren und gehe los. Meine Lunge pfeift etwa ab der Mitte der Steigung , aber ich kämpfe mich hoch. Komme oben an und sehe , die Straße geht noch weiter . Hinter der Steigung war noch gar nicht das Meer . Spontan – und weil mir ein Auto entgegenkommt , als ich oben bin – entschließe ich mich , wieder umzudrehen , und hier hoch mit dem Auto zu fahren . Dieser Weg war aber noch ein bißchen enger als der Weg bis hierher. Jetzt kann man wirklich ohne Übertreibung sagen . Zwei Autos gehen hier nicht aneinander vorbei. Die Entscheidung das Auto zu nehmen war auf eine Weise gut , denn die Strecke zog sich noch so einen Kilometer . Aber massig viele Kurven (Dangerous Bends) und Hidden Dips auf der Strecke , die ohne Leitplanke oder sonstige Begrenzung direkt an der Steilküste entlang führte . Rechts der Berg und links die Klippe , wo es mindenstens 300 m in die Tiefe ging . Ich denke immer nur : „ Hoffentlich kommt dir hier keiner entgegen .“ Diese Straße zu fahren gab einen ziemlichen Adrenalin-Kick. Am oberen Parkplatz angekommen – völlig fertig mit den Nerven – bin ich zu faul die letzten 200m Steigung hochzuklettern . Man sah auch vom Parkplatz ganz gut ....


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Und dann nach ein paar Fotos der Rückweg . Und da man ja bekanntlich das anzieht , wovor man Angst hat (sagt Miss Wellness jedenfalls) kam auf den Rückweg ein Auto entgegen . Zum Glück nicht in einem Hidden Dip. Und er war talseitig . Mit rückwärts in eine steile Kurve haben wir es beide dann hingekriegt ...aber man noch mal betonen , das ganze mit links fahren und links schalten und immer noch ungewohnter Kupplung.

Ich setzte meine Fahrt dann über eine Passstrasse nach Ardana fort , wo ich wunderschöne Aufnahmen machen konnte . Die Straße war zwar auch etwas schmal , aber kein Vergleich zu den Klippen .


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Ich fuhr dann noch nach Letterkenny , um dort in einem Resturant mein Abendsessen einzunehmen . Leider liegt Letterkenny nicht am Meer , wie ich dachte und so aß ich in der Hauptstraße des Ortes. Ursprünglich wollte ich in das Lokal „ The silent Moment“ , aber die Bedienung erzählte mir, ihr Ofen sei kaputt , deshalb gebe es keine warme Speisen. Ich nehme eher an , daß ich in meinem Touri-Outfit (T-Shirt mit Cargo-Hose) zu schlampig aussah für den Laden. So ging ich halt über die Straße . Dort bekam ich ein kleines Steak auf Cabbata-Brot mit viel Salat und natürlich die Soup of the Day und danach einen Espresso , der gut war. Dann ging es zurück nach Donegal durch die Barnesmore Gap zum B&B. Übrigens sollte ich erwähnen, daß es sich bei dem B&B um ein NO Smoker House handelte .

4. Tag

Die heutige Etappe bringt mich von Donegal nach Ballina , also nach Westen. Das Frühstück war irisch gehalten und da ich nicht das gleiche wie gestern essen wollte , suchte ich mir diesmal French Toast aus , ohne eine Ahnung zu haben , was sich hinter dem Namen an Nahrung verbirgt . Es waren in Toastbrotform gepreste Creps , die ganz lecker schmeckten . Aber so richtig werde ich mit dem irischen Frühstück nicht warm.

In Balleyshanon hab ich an einer Bucht auf einem Parkplatz gestanden und das Meer beobachtet , wobei ich ein Sandwich mit Chicken verspeiste . Bei der Weiterfahrt bin ich abgebogen , was sich lohnte . Belohnt wurde es mit einem wunderschönen Sandstrand . Es war allerdings ziemlich windig auf dieser Halbinsel. Und ich bekam mal wieder den alten Satz bestätigt , daß es Unglück bringt , gegen den Wind zu pissen , ohne das jetzt näher ausführen zu wollen . In Drumcliff hab ich eine intakte Kirche fotographiert . Davor befand sich ein Grab eines Yeats , dessen Grabstein mit einem Spruch des berühmten W.B. Yeats beschriftet war , den ich mir nicht gemerkt habe . Dieser berühmte Verwandte des Toten lebte hier in der Gegend .


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In Sligo , etwa auf halber Etappenlänge , bin ich in die Stadt hereingefahren und hab mir einen Parkplatz gesucht. Dann bin ich zielstrebig Richtung Fluß , an dem ich zwei schöne Brücken fotographiert habe. Zwischen den Brücken war eine schöne Uferpromenade , wo ich in ein Cafe einkehrte . Wunderschön gelegen und das Wetter war seit ich in Irland bin gut bis sehr gut . So um 20-25 °C , Sonne und eine leichte Brise. Die Sonnestrahlen brachen sich herrlich im Wasser . Ich saß da so entspannt und bekam mit, daß die Plätze langsam rar wurde. Eine nette Dame spricht mich an, ob sie einen Stuhl von meinem Tisch haben könne. Da ich alleine unterwegs war , hatte ich nichts dagegen . Bei der Gelegenheit fragte ich sie , ob man drinnen bestellen muß, da mich die Bedienungen draußen einfach mit Missachtung strafte. Sie antwortete : „ You sound german !“ „ Yes!“ „Dann können wir den Quatsch auch lassen.“ Es deprimierte mich etwas , daß man mich sofort als Ausländer enttarnte , wo ich doch eigentlich ein ganz passables Englisch spreche . Dachte ich jedenfalls....ach so, und man musste drinnen bestellen . Als Tipp gab sie mir noch mit , die Jacke draußen übern Stuhl hängen zu lassen , sonst wäre der Platz auch gleich weg. Ich trank dann in Ruhe meinen Cappuchino und erfreute mich an der schönen Atmosphäre . Es war einer der schönsten Augenblicke der gesamten Reise.


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Heute ist übrigens Samstag und damit morgen Sonntag. Ich hatte in meinem Reiseführer gelesen , daß in Irland Tankstellen Sonntags geschlossen haben können , so tankte ich außerhalb von Sligo sicherheitshalber noch mal voll. Auf dem Weg zum Ziel Ballina bin ich dann noch mal abgebogen , um mir eine Sehenswürdigkeit anzusehen . Doch das war eine ziemliche Pleite. Diese Sehenswürigkeit muß irgendetwas mit der Küste zu tun gehabt haben , aber als dort ankam , war da nur ein Weg entlang der nicht ganz so hohen Klippen . Ich schätze mal so 30m hoch. Ich bin den Weg ein Stück gelaufen , aber es gab nichts spektakuläres zu entdecken . Nur mein Rücken fing an auf dem Rückweg Probleme zu bereiten.

An einer Tankstelle hab ich mich mit einem Baguett versorgt und bin dann kurze Zeit später wieder von der Schnellstraße abgebogen . Ich wollte zum Strand (Beach ?) von Iniscrone und kam an dem Ort Esky vorbei . Auf meiner Karte sah es zwar so aus , als ginge die Straße direkt an Meer entlang , tat sie aber nicht. Ich wollte aber doch am Meer mein Baguett essen . Ich bin also von der Hauptstraße abgefahren , Richtung Meer . Die Straße wurde nach kurzer Zeit schmal – sie war auch vorher nach deutschen Verhaltnissen einspurig . Als sich die Straße dann noch mal verjüngte , bin ich umgedreht . Wieder zurück auf der Hauptstraße erreichte ich nach kurze Zeit Iniscrone und tatsächlich das Meer . Ein wunderschöner Sandstrand lag nun vor mir. Genau richtig um mit Blick Richtung Meer sich von der Sonne bescheinen zu lassen und einen Snack zu sich zu nehmen . Ich setzte mich in eine Düne und genoß den zweiten sehr guten Augenblick des Tages.

In Ballina fand ich mein Ziel , ein B&B , das Red River Lounge hieß , ziemlich schnell , da diesmal die Wegbeschreibung dahin was taugte . Es war auch ein No Smoking House. Wie fast alle Iren , so waren auch die Hausbesitzer sehr freundlich. Ich glaube , auch wenn ich mich getraut habe , danach zu fragen , daß der parkähnliche Garten nach Feng Shui gestaltet war . Es gab dort auf jeden Fall eine Terrasse , auf der ich rauchen durfte und wo ich – mit Blick auf den Fluß – einen Kaffee gegossen habe . Dabei plätschert sehr beruhigend ein künstlicher Bachlauf. Nur leider gab es dort kein Abendessen , aber die Hausbesitzerin empfahl mir einen Pub nicht weit weg Richtung Stadt – das B&B lag außerhalb , sehr ruhig . Der Pub hieß Crocket on the Quay (Quay ist der Ortsteil ). Dort hab ich ungelogen das beste Steak meines Lebens gegessen und davon hab ich schon einige auf. Mit einer herrlichen Pilzsauce und Kartoffeln dazu. Dazu einen Pint Guinness und anschließend der Espresso , der auch gut war. Ein Ire , der am Nachbartisch sitzt , spricht mich an. Er kommt aus Dublin und ist auf Urlaub hier im Nordwesten der Insel . Er kommt schon jahrelang dorthin , zum Lachsangeln . Mir drängt sich die Assoziation Norwegen auf. Das war der 4. Tag.



5. Tag

Die heutige Etappe führt mich von Ballina nach Carna . Das Frühstück war mal wieder typisch irisch und auch hier tauschte ich die Eier gegen Bohnen . Ich bedauere , daß ich mich nicht ordentlich von den sehr freundlichen Wirtsleuten verabschiedet habe . Es war aber so ein hin und her , weil die Hausbesitzerin noch Infos über die Achill hatte , die ich mitnehmen wollte, so daß die Verabschiedung etwas unglücklich irgendwie gar nicht statt fand. Ich habe mir in Deutschland einen Reiseführer für Irland gekauft und eine Karte von Reiseunternehmen bekommen . Reiseführer mit Karte und die ADAC-Karte von Reiseunternehmen hatten nicht immer die gleiche Meinung , ob eine Sehenswürdigkeit nun wichtig ist oder nicht. Während die ADAC-Karte die Celtic Fields nicht mal besonders kennzeichnete , waren sie in dem anderen mit 2 Sternen für besonders wichtig markiert . Mein vorgegebener Reiseplan sah die Celtic Fields nicht vor. Ich entschloß mich aber spontan , trotzdem dorthin zu fahren , auch wenn es einen Umweg bedeutete . Dort aß ich mein erstes Sandwich des Tages , aber ansonsten hat sich der Umweg nicht gelohnt , wenn die Steilküste auch ganz schön war. Man sah dort nicht mehr als bei TARA-Hügel , nämlich überwucherte Gräber. Dadurch war ich aber in Bangor , als ich meine eigentlich geplante Strecke wieder erreichte , schon deutlich hinter dem selbstgesteckten Zeitplan .


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Ich erreichte die Achill Island mit etwas Verspätung . Achill Island ist – wie der Name vermuten lässt – eine Insel , die jedoch so nah am Festland liegt , daß sie über eine Brücke zu erreichen ist. Es gab dort mal wieder eine herrlich wilde Steilküste zu bestaunen . Oben auf den Klippen sitzend verspeiste ich das 2. Sandwich des Tages . Auf meiner Karte war ein Aussichtspunkt eingezeichnet und da mir dieser Punkt , wo ich mein Picknick hatte , so gut gefiel , meinte ich , jenen Aussichtspunkt erreicht zu haben . Aber nachdem ich meine Fahrt fortsetzte , kam ein noch beeindruckenderer Punkt , wo auch schon ein paar Urlauber mit ihren PKWs hielten . Ich mache meine Fotos und als ich wieder einsteigen will , spricht mich ein Mann an . Wie sich herausstellt ist er Amerikaner und aus welchem Grund auch immer , bot er mir an , mich vor der Kulisse der Steilküste zu fotographieren . Ich nahm gerne an . Aufgrund des engen Zeitplans hab ich die große Schleife auf der Achill Island nicht gefahren . Die Achill Island hat mir sehr gut gefallen.


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Meine Fahrt führte mich weiter nach Westport , wo es laut Reiseführer „The Mall“ geben soll . Bäume sind hier so zusammengewachsen , das sie ein natürliches Dach über den Fluß bilden , der mitten durch die Stadt führt . Es war mit Abstand nicht so schön wie in Sligo und eine Uferpromenade gab es auch nicht. Vor dem Cafe , in dem ich dann doch einen Cappuchino trank , floß der Verkehr auf der Hauptstr durch die Stadt . In einem Geschäft kaufte ich mir eine Limonade . In Auto sitzend hab ich gierig davon getrunken . In mir zog sich danach alles zusammen . Ich hätte es nicht für möglich gehalten , aber es gibt Dinge , die so süß sind , daß man beinahe davon kotzen muß. „Without Sugar“ stand auch noch auf der Flasche . Dafür bestand diese Gebreu wahrscheinlich zu 50% aus reinem Aspertam .

In der ADAC-Karte gab es eine Sehenswürdigkeit , die da Aasfields Falls hieß und aufgrund des Namens schloß ich auf Wasserfälle . In der anderen Karte fanden diese keine Erwähnung . Ich aß dort mein 3. Sandwich des heutigen Tages , aber die sogenannten Wasserfälle waren nicht spektakulärer als in der heimischen Volme. Kurz nach den Aasfields Falls , kommt mir auf einmal ein Kuh entgegen . Ich halte an . Wenig später befinde ich mich innerhalb einer Kuhherde , die ein Hirte die Straße entlang treibt. So eine Kuh ist ganz schön groß und ich errinnere spontan an eine Gruppe Urlauber in Österreich die vor kurzem von einer Kuhherde angegriffen wurden, so daß die Urlauber ins Krankenhaus mussten . Diese Kühe waren zum Glück friedlich . Aber wenn eine Kuh so mit dir Auge in Auge – da du im Fahrersitz sitzt – an dir vorbeiläuft , kann einem schon mulmig werden.


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Die Landschaft war während der gesamten Fahrt heute ein absoluter Traum . Ich bin im Connemara unterwegs und mich errinnert die Umgebung an norwegische Fjorde . Ich erreiche kurz danach das meist fotographierte Gebäude Irlands , die Kellymore Abbey und fotographiere sie auch . Um in die Abtei zu gehen , ist die Zeit einfach zu knapp .


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Nach der Abbey entwickelt sich die Straße wieder mehr in Richtung Bergpiste , Dangerous Bends und Hidden Dips am laufenden Meter . Und wieder dieses Verkehrsschild , was max. 100 Km/h erlaubt. Ich hab mir wirklich Mühe gegeben , nicht zum Verkehrshinderniß zu werden , aber mehr als 80 war einfach nicht drin – und das war schon stressig . Hinter mit bildet sich wieder die Schlange der genervten Iren . Landschaftlich wurde es jetzt etwas karger und die Umgebung an die Fahrt zwischen Narvig und Kiruna in Nord-Skandinavien . Überhaupt hab ich heute viel an dieese Urlaub zurückgedacht . Landschaftlich ähnlich , aber Norwegen hat eindeutig den Vorteil , das man da den ganzen Tag fahren kann , ohne einem anderem zu begegnen . Und man kann überall anhalten . Hier in Irland hat man nie den Eindruck die Zivilisation zu verlassen und Parkplätze sind erstens schlecht oder gar nicht beschildert und zweitens viel zu selten. Aber auch heute hab ich wieder Fotos entlang der Wegstrecke schießen können .


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Das Hotel in Carna war relativ schnell gefunden , da der Ort nur so 1000 Seelen haben dürfte. Durch die Größe des Ortes war auch vorgegeben , daß ich im Restaurant des Hotels essen musste . Es gab einfach nichts anderes drumherum. In dem Restaurant gab es Menu – und es war leider nicht möglich , sich nur ein Hauptgericht zu bestellen . So bekam ich als Vorspeise Garlic Bread (Brot mit Kräuterbrot) und zwar ein ganzes Baguette davon . Als Hauptspeise nahm ich mal wieder Steak . Dazu gab es Kartoffelpü.ree und Broccoli . Ich trank dazu Guinness und anschließend einen Espresso und fühlte mich so vollgefressen wie lange nicht .

Auf meinen Zimmer befindlich möchte ich gerne Musik hören . Doch schon nach kurze Zeit streckt der Akku die Flügel . Aber ich hatte ja vorgesorgt . Nach etwas Suchen fand ich im Rucksack den Adapter für irischen Strom . Doch – und das wird noch Ärger geben – er passt nicht . Alle Versuche den Adapter in die Steckdose zu bekommen scheitern . Das ist für die Musik schon ärgerlich , richtig übel ist das , wenn meine DigiCam mangels Strom den Geist aufgibt und ich keine Fotos mehr machen kann . Ich gehe zur Rezeption und frage nach , ob ich etwas mit dem Adapter verkehrt mache . Sie Dame testet und kommt zu demselben Ergebnis. Die Abstände stimmen nicht , das Dingen passt nicht. Daraufhin bietet mir die Dame ihren Adapter als Leihgabe an , den sie an ihrer Kaffeemaschine hat – ein Stecker Marke Eigenbau. Leider hat sie nicht eingewilligt , daß ich das Dingen abkaufe . Zurück auf dem Zimmer hab ich den 3-er Stecker ausgepackt und DigiCam und Discman an den Strom gehängt – bis zum nächsten Morgen . Das war der 5. Tag und ein persönlicher 9ner Tag.

6. Tag

Die heutige Etappe führt mich von Carna nach Galway. Das Frühstück war ganz gut , aber so langsam geht mir das irische Frühstück ziemlich auf die Nerven . Jeden Morgen die gleichen Würstchen , denselben Speck und dieselben Bohnen . Ich freue mich jetzt schon auf mein erstes Mette-Brötchen zu Hause. Zugegebener Weise hab ich mit dem Gedanken gespielt , das Zurückgeben des Adapters einfach zu vergessen und ihn mit auf die Reise zu nehmen . Aber der Anstand gewann dann doch die Überhand und ich gab das Dingen zurück.

Zunächst tankte ich und kaufte Sandwiches an einer Tankstelle. Unterwegs machte ich Fotos. Die heutige zu bewältigende Etappe ist mit rund 80 Kilometer relativ kurz.. Ich entschied mich , den Ausflug , der eigentlich erst für morgen geplant war , nämlich auf die Aran Islands zu fahren , bereits heute zu machen . Allerdings hatte ich komplett eine falsche Vorstellung davon . Wenn man hört , es geht eine Fähre zur Insel , geht man als Deutscher aus , daß damit das Auto auf die Insel kommt . Dem war nicht so.Das Auto musste man auf einem Parkplatz am Festland abstellen. Nun ergab aber ein Blick auf die Karte , daß die Insel recht groß war und die Sehenswürdigkeit , die ich sehen wollte , mitten auf der Insel. Und so 1 bis 2 Stunden Fußmarsch wollte ich mir nicht angucken . Ich gehe also zu dem Ticketschalter und erwähne gegenüber der netten Dame , daß ich nicht so gut laufen könnte und ob es sich trotzdem lohne , auf die Insel zu fahren . „There are guided Bus-Tours…you have to walk only a little bit.” Ich – leichtsinnig – dachte , daß krieg ich hin und kaufte mir einen Fahrschein.

Die Fähre legt um 12.00 ab und ich hatte die Rückfahrt für 16.00 gebucht . Das Wetter war heute besonders gut. Ich schätze , er waren 30°C und die Sonne schien vom Himmel . Nicht eine Wolke auszumachen.Die Fähre , die die Sitzplätze an Deck und damit ohne Dach hatte , brauchte ca. 45 Minuten für die Überfahrt . Weil ich sie an den vorigen Tagen auch nicht brauchte , lag meine Baseballkappe sicher im Kofferraum meines Autos. Auf der Insel war es dann kein Problem die Busse zu finden , die die Tour machten. Die Fahrer sprachen einen direkt an .


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Die Tour begann mit einer halbstündigen Fahrt zum Mittelpunkt der Insel, die zwar landschaftlich schön war, aber mit der Achill Island nicht mithalten kann . Das Highlight auf der Insel ist eine neolithische Ringfestung. Sie steht direkt an den Klippen auf einem Hügel. Buchstäblich am höchsten Punkt der Insel. Der Busfahrer hielt dann an und sagte , daß er hier halten würde und in 1,5 Stunden uns hier wieder mitnimmt . Der Weg hoch zur Ringfestung würde etwa 20 Minuten dauern . Was er dabei nicht erwähnte , der Weg sah unten ganz einfach aus , aber je weiter man lief , desto steiler ging der Weg bergauf . Immer bergauf , immer steiler und zum Schluß praktisch nur noch eine Treppe aus Naturstein . So nach der Hälfte sagte meine Lunge zum ersten Mal hallo. Kurze Zeit später , macht sich auch mein Rücken bemerkbar . Ich kämpfte mich weiter . Zwischendurch blieb ich immer wieder stehen und dreht mich Richtung Tal . Der Schweinehund in mir sagte : „ Schau mal , die Aussicht ist auch von hier aus super , du brauchst gar nicht bis oben .“ Aber ich wollte da hoch . Völlig am ölen , mit Schmerzen an Waden und Rücken und Lunge an den Füßen schaffe ich es tatsächlich bis zur Festung. Ich habe mich selbst besiegt an diesem Hügel – und auch andere Leute hatte extreme Probleme da hoch zu kommen. Es ist nicht nur meine schlechte physisische Verfassung , die mir so Probleme bereitete . Es war auch wirklich nicht leicht . Die Festung selber war ganz nett , aber nicht so wahnsinnig spektakulär .


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Ich hab – was man ja nicht soll – sofort kaltes Wasser getrunken , als ich wieder unten war . Das Wetter immer hoch heiß . Es war da so 14.30 und es rächte sich nun , daß ich meine Mütze im Auto gelassen hatte . Ich spürte einen Sonnenbrand auf der hohen Stirn und da ohne Sonnencreme auch auf den Händen . Um 15.00 begann die Rückfahrt , die an kaputten Kirche vorbei zum Hafen führte . Kurz vor 16.00 erreiche ich den und komme pünktlich für die Fährfahrt zurück ....wie gesagt mit Sitzplätzen an Deck ohne Dach ...Und die Sonne brennt und mein Schädel erstmal.

Zurück am Festland gönne ich mir als Belohnung einen Kaffee , Sandwich und Wasser – vor allem Wasser. Am Auto zurück suche ich als erstes meine Mütze und setze sie auf. Dann setze ich meine Fahrt fort in Richtung Galway.

In Galway ist es etwas kompliziert , das Hotel zu finden , weil die Beschreibung zum Hotel schlicht falsch war. Das erste , was mich stört , ist , daß ich wieder in einem offiziellen Parkhaus parken muß , da auch dieses Hotel keinen eigenen Parkplatz hat . Richtig genervt war ich dann , als ich in mein Zimmer kommt . Es riecht zwar lecker nach Essen , aber das nur , weil unter meinem Fenster die Abluft der Küche ist , die eine enorme Geräuschkullisse bietet . Auch wenn ich nicht anspruchsvoll bin , da hab ich beschwert ...und ich bekam ein anderes Zimmer . Das neue Zimmer ist allerdings ein Nicht-Raucher-Zimmer , in dem ersten hätte ich rauchen dürfen . Vielleicht sollte man manchmal einfach die Fresse halten.

Das Abendessen nahm ich im hoteleigenen Restaurant ein . Lamp Koftas (Frikadelle aus Lammfleisch in einer Pita) mit Zaziki , dazu ein Guinness und anschließend ein Eis mit Brombeeren . Das Essen war nicht so ganz mein Geschmack . Danach ging ich noch ein wenig durch Galway spazieren und dann ins Bett zu gehen.&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;


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7. Tag

„ Und am siebten Tag sollst Du ruhen !!“

Heute hatte ich meinen Ruhetag . Ich blieb in Galway . Das Frühstück ist immer noch irisch . Da ich ja im Hotel – und auf dem Zimmer – nicht rauchen durfte , bin ich ein wenig in Galway spazierengegangen . Zunächst um mir in einem kleinen Fotogeschäft einen Stromadapter für Irland zu besorgt , der auch wirklich passt . Das Hotel lag gut zentral. Etwa 5 Minuten von der Fußgängerzone und 5 Minuten vom Hafen entfernt . Nachdem ich den Adapter hatte , bin ich zurück zum Hotel und hab mich bei Musik entspannt .

Dann wollte die Lunge wieder Nikotin und ich bin raus. Hab in einem Pub in der Fußgängerzone ein leckeres Sandwich (Panini) Chicken Tikka gegessen . Galway scheint irgendwie eine Künstlerstadt zu sein . Die Läden sind sowieso typisch irisch bunt , die Fußgänger relativ schmal und an jeder Ecke ein Musiker , der spielt . Einen mit einer Flöte hab ich gesehen . Das gute Wetter trug seinen Teil dazu bei , daß diese Stadt sehr entspannend und angenehm wirkte . Nachdem ich mein Sandwich auf hatte , bestellte ich mir ein Guinness , was man ja ruhig langsam trinken kann , da es nie verschalt . Während ich da so saß , kam zwei Musiker des Weges und stellten sich auf den kleinen Platz vor dem Lokal und begannen zu spielen . Ein durchschnittlich wirkender Mann spielte Gitarre und ein anderer mit zu einem Pferdeschwanz gebundenen Haaren , der sehr dünn war , spielte Geige dazu . Und das ganze klang auch noch wie Skyclad unpluged . Dazu die Sonne und dazu das Guinness....herrlich. Da hab ich mich richtig wohl gefühlt . Dann wieder zurück ins Hotel und bei Musik entspannt


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Nach 1,5 Stunden wieder raus um zu rauchen . Diesmal bin ich in die andere Richtung zum Hafen. Am Kay versammelt sich die Jugend von Galway und geniest die Sonne . Ich setze mich ein Lokal , beobachte den Kay und trinke eine ganze Flasche Wasser und anschließend einen Cappuchino . Während ich da so sitze , kommt mir auf einmal die Erkenntnis , wie alt die deutsche Gesellschaft ist . Hier waren die meisten unter 25 und damit jünger als ich. Bei uns trifft man doch fast nur noch Rentner . Und dann höre ich etwas , was eigentlich gar nicht geht . Ein Junge – ich schätze Anfang 20 – hat eine E-Gitarre und spielt darauf – ohne Verstärker allerdings. Nicht besonders laut also , aber sehr stimmungsvoll . Er haute richtige Metalmucke raus . Er und seine Clique sind in schwarz gekleidet und einer trägt ein Metallica-T-Shirt von der Master of Puppets . Und wie ich so denke :“ Ach ja, als ich noch jung war ....“ kommt ein Mann daher gelaufen , wozu mir nur noch einfiel : „ The Matrix got you!“ Ein trug einen absolut nichtssagenden grauen Anzug . Er hatte kurze schwarze Haare – auch sehr unauffällig und trug dazu eine schwarze Sonnenbrille. So richtig wie der Gegner von Mr. Anderson – genauso .

Ich verließ das Restaurant und die nette Bedienung vergaß den Cappuchino zu berechnen und so zahlte ich nur die Flasche Wasser , die nur 2 € kostete . Dann hab ich mir eine Apotheke gesucht , denn meine Haut war sehr angegriffen . Meine Sonnenallergie – jahrelang hatte ich Ruhe damit – aber die Aran Islands und heute den ganzen Tag in der Sonne , das war zuviel für sie. Die Salbe, die man mir gegeben hat, wirkt allerdings nicht besonders.

Dann wieder ins Hotel , Musik hören . Abends gehe ich nochmals in das Restaurant , wo ich Nachmittags den Cappuchino getrunken habe und das aus einem einfachen Grund . Es ist ein asiatisches Restaurant und so konnte ich endlich mal was anders als Steak essen . Lecker Chicken sweat & sour . Es schmeckte hervorragend . Auf dem Heimweg zum Hotel hab ich mir noch eine Flasche Wasser und Zigaretten gekauft , um dann in der Bar im Hotel noch ein Guinness zu leeren . Das Wetter heute 25-30°C und die Sonne brennt. Ein sehr schöner Tag in einer sehr schönen Stadt geht zu Ende . Nur meine Stirn und meine Hände wünschen sich nun etwas Regen – noch so ein Tag macht meine Haut bestimmt nicht mit. Heute war der Ruhetag .

8.Tag

Die heutige Etappe führt mich von Galway nach Limmerick . Das Frühstück war mal wieder irisch und ich muß ehrlich sagen , ich kann es nicht mehr sehen. Aus Verzweiflung hab ich mir heute die vegetarische Variante bestellt . Diese war aber auch nicht besonders.

Schon beim Aufstehen tat mir der rechte Fuß weh . Es ist dabei egal , ob man ihn belastet oder nicht , die Muskeln darin anspannt oder nicht und in welcher Position man ihn hält , er tat weh. Zunächst ignorierte ich das. Das Parkhaus in Galway zu verlassen – obwohl ich dort zwei Tage geparkt hatte – war kein Problem . An einem Supermarkt entlang des Weges hab ich mir ein Baguette gekauft, das mit Chicken & Salad belegt war. An einem namenlosen castle längs des Weges verspeiste ich dieses . Die entscheidene Änderung zu gestern war, daß heute ein leichter Nieselregen fiel. Als wenn die Engel das Wetter extra für mich umgestellt hätte, da meine angegriffene Haut wohl noch einen Tag brennende Sonne nicht ertragen hätte. Auch wenn das unwahrscheinlich ist, ich denke in solchen Momenten, daß die himmlische Abteilung auf mich aufpasst und das gibt mir ein Gefühl von Geborgenheit in der Welt .

Das erste Sightseeing-Ziel des Tages war die sogenannte Alliway Cave, die etwas abseits der eigentlichen Route lag. Auch wenn die Beschilderung – immer erst direkt an der Abzweigung – in Irland etwas schwierig ist , hab ich mein Ziel gefunden . Der Eintritt beträgt 10 €, die ich auch bezahlte. Dann bekam ich einen farbigen Ring , dessen Farbe aussagte , in welcher Gruppe ich durch die Höhle geführt würde. Es war die rote Gruppe. Doch zunächst war die gelbe dran , so daß ich etwas Zeit hatte , einen Kaffee zu trinken. Danach wurde die rote Gruppe aufgerufen und ich stellte mich brav in die Reihe vor dem Höhleneingang . Die Führerin sagte dann , das man sich an einigen Stellen bei der Führung ducken müsste , da der Durchgang etwas eng sei. Ich dachte mir da noch nichts bei . Aber als ich den Gang in den Bauch des Berges zu gehen begann , kamen ganz merkwürdige Gedanken und ich glaube , man muß diese als leichte Klaustrophobie bezeichnen . Es war mir einfach zu eng. 20m ging ich in den Berg hinein und musste umdrehen . Es ging nicht weiter. So wie schon beim Hügelgrab in Newgrange. Ich ging dann direkt zur Kasse, um zu berichten, daß ich umgedreht war , damit man mich nicht später in der Höhle verschollen wähnt und nach mir sucht. Sehr überraschender Weise gab mir die Kassirerin meine 10 € zurück.


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Ich setzte meine Fahrt fort und kam zum Black Head. Die Landschaft war ein Traum. Irgendwie fühlte ich mich wie bei der Nordkapfahrt vor ein paar Jahren . Felsiges, hügeliges Land ohne Bäume , braun gehalten und daneben das Meer . Links von mir Erhebungen , rechts die Brandung. Wunderschön . Sehr rau , aber ursprünglich und weit – nicht eng wie die Höhle. In Irland wechselt das Gesicht der Küste recht schnell , so daß wenige Kilometer weiter bereits wieder ein Sandstrand war. Es war dort ziemlich windig . Der Nieselregen trug zur herbstlichen Stimmung bei und meine Haut erholt sich von der Sonne.

Das Highlight des heutigen Tages sollten eigentlich die Cliffs of Moher werden. Ich war auch da , aber es wurde zu einer kompletten Pleite . Die berühmte Steilküste , hoch oben über dem Meer , lag völlig im Nebel. Tiefhängende Wolken verhinderten den Bilck auf die berühmten Klippen. Trotzdem hab ich mich auf den Weg gemacht , durch den Nieselregen vom Parkplatz aus, den Felsen aufzusteigen . Heute fühle ich mich den ganzen Tag über schon nicht richtig fit. Mein Rücken , mein Fuß und mein Bauchnabel tun weh. Das wurde mit dem Aufstieg nicht besser . Das einzig positiv an den berühmten Cliffs of Moher war die sehr gute Lasagne, die ich im Restaurant aß.


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Kurze Zeit nach den Cliffs wieder ein Sandstrand , von dem aus man in der Ferne den Turm an den Cliffs sehen konnte – im Tal war kein Nebel. Kurz vor meinem Ziel Limmerick besuchte ich noch ein Freilichtmuseum , das Bunratty Castle , was mit zwei Sternen in meinem Reiseführer vermerkt war. Der Turm – Highlight des Museums – war schon geschlossen , aber trotzdem machte ich einen Spaziergang durch ein auf alt getrimmtes Dorf . Ein bißchen Bewegung halt und da die Strecke flach war, hatte ich auch keine nennenswerten Probleme mit den Knochen . In dem Andenkenshop kaufte ich mir ein Guinness-Shirt , da sie dort auch die Größe XXL anboten .

Das Hotel in Limmerick besaß mal wieder kein eigenes Parkhaus . Allerdings war in dem Gebäudekomplex eins, daß eine Kooperation mit dem Hotel hatte. Mein Abendessen nahm ich im Hotel ein. Es bestand aus einem Steak mit Kräuterbutter , Pommes Frittes , einem Guinness und einem anschließenden Espresso. Danach ging ich noch ein paar Schritte durch Limmerick , wobei ich feststellte, daß der Nieselregen aufgehört hatte. Abends im Hotelzimmer befindlich , hab ich zum ersten Mal in meinem Leben – das erste Mal sozusagend – eine SMS verschickt . Und zwar an Melanie ...das klappte recht gut , wenn auch die Geschwindigkeit des Schreibens jedem Kid von heute wie Zeitlupe vorkommen dürfte . Außerdem musste ich T9 abschalten , damit kam ich gar nicht klar.

9.Tag

Die heutige Etappe führt mich von Limmerick nach Killarny. Auf dem Schild vor dem Restaurant hatte ich gestern abend gelesen , daß kontinentales Frühstück angeboten wurde . Aber nicht heute morgen . Es blieb beim typisch irischen . Ich hab mich zurückgehalten. Eine weitere schlechte Nachricht zum Beginn des Tages war , das mein Fuß schlimmer geworden ist. Beim Ausschecken erhielt ich an der Rezeption meine Karte fürs Parkhaus , so daß ich nicht den normalen Tarif bezahlen musste . Und ich wundere mich . Ich habe nur Frühstück gebucht und somit hätte ich eigentlich mein Essen von gestern abend bezahlen müssen . Und ich Idiot frage nach , was denn mit dem Essen sei . „ What meal ?“ „ Yesterday blah blah“ . Sie hätten es vergessen . Ich hätte es nicht bezahlen müssen , aber ich kann ja meine Fresse nicht halten . „ Oh , it’s so lovely ...“ meinte die Angestellte und rechnete eiskalt ab.

Die Fahrt nach Adare fand unter Schmerzen statt . Ich wollte mir aber trotzdem das Dorf angucken , daß auch wirklich sehr schön war . Aber ich kam nur bis zu einem Park. Mein Fuß machte einfach nicht mehr mit. In einem Tourist-Centre , direkt am Parkplatz , fragte ich nach einem Arzt . Der war – was ich da noch nicht wusste – am anderen Ende des Dorfes . Ich hatte zunächst überlegt , ob ich das Auto nehmen sollte , um dahin zu kommen , entschied mich aber dagegen . So biß ich auf die Zähne und schleppte mich zum Arzt . Die nette Sprechstundenhilfe konnte mit meiner Krankenversicherungskarte nichts anfangen . Und ich musste warten. Mich beschäftigte die Frage , ob ich meinem Urlaub nun abbrechen müsste . Ich hatte noch die Geschichte von Miss Wellnees im Kopf , die vor einem Jahr etwa einen Haarrissbruch im Fuß durch Überlastung hatte . Ich war nun auch für meine Verhältnisse unglaublich viel gelaufen in diesem Urlaub. Sie war danach 6 Wochen außer Gefecht gesetzt .

Der Arzt kam aber zu einer anderen Diagnose. Die Sehne unter dem Fuß wäre „In Flames“ . Ich nehme an , d.h. entzündet. Die Behandlung kostet auf jeden Fall 35€ , die ich sofort bar abdrücken musste.

Kurz nachdem ich wieder Fahrt aufgenommen hatte , kaufte ich mir ein Sandwich an einer Tankstelle . Autofahren geht immer noch deutlich besser als laufen . Unterwegs kam ich an einer Windmühle vorbei – angeblich die größte in Europa , wobei ich mir ziemlich sicher bin , daß die Windmühle im heimischen Breckerfeld , zu der ich einst mit Melanie gelaufen bin , größer ist . Als ich ein Foto davon machen will , steige ich aus dem Auto aus und trete irgendwie falsch auf . Schmerz durchzieht meinen ganzen Körper.


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So mit der Zeit begannen aber die Tabletten vom Doc zu wirken und so konnte ich die Fahrt nach Tralee fortsetzen , wobei ich mich allerdings ziemlich verfahren habe , als ich abseits von der Hauptstraße einen Parkplatz suche , um mir Nikotin zuzuführen . So ist es bereits 14.30 als ich an meinem heutigen Highlight , der Dingle-Halbinsel ankomme. In Came , einem ganz kleinen Dörfchen am Meer, hab ich einen Cappuchino getrunken und mich mit zwei Iren unterhalten, die auch vor dem Lokal saßen , da man drinnen bekanntlich nicht rauchen darf. Von dort aus bin ich zu einem sehr , sehr kleinen Hafen gefahren und hab dort Fotos gemacht. Dort beginnt es dann wieder zu regnen.

Um vom Norden der Dingle-Halbinsel in den Süden zu kommen , muß man über eine Bergkette . Da ich diesen Weg nehmen wollte , und weil mein Reiseführer das so vorsah , bin ich über den Connor-Paß (Astalavista Baby) gefahren , wobei mir sofort die Assoziation Tour de France kam. Die Straße war ziemlich schmal und ziemlich steil und oben sah es aus wie in den Pyrenäen bei der Tour de France. „ Komm Ulle gib alles .“ ging mir durch den Kopf . Ich hab Fotos gemacht und war schlicht begeistert von der Umgebung , als ich endlich oben war. Auch wenn man wegen der tiefhängenden Wolken nicht viel sah , war es doch ein atemberaubender Blick in die graue Suppe des Tales. Das war das Highlight des heutigen Tages.


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Längs des Weges hab ich dann noch einen schönen Sandstrand fotographiert und hab in Killarny meinen Wagen fast gegen eine Wand gesetzt . Das Schild zum Hotel war mal wieder nur an der Einfahrt zu diesem und vorher wurde nicht darauf hingewiesen – außerdem lag die Einfahrt in einer Kurve .

Das Hotel ist der helle Wahnsinn. Ein Golfclub mit einer Parkanlage und eindeutig eine andere Preiskategorie als alles , was ich vorher in Irland gesehen hab. Ich komme zur Rezeption um einzuschecken . Die Dame dort guckt etwas merkwürdig an und meint , daß sie leider kein Einzelzimmer mehr frei hätte , da sich überraschend eine Reisegruppe angekündigt hätte . Wenn ich damit einverstanden wäre , müsste ich die erste Nacht in einem Appartment verbringen , um dann am zweiten Tag des Aufenthaltes umzuziehen in das Einzelzimmer . Sie tat so , als wenn das eine unglaubliche Zumutung wäre . Aber da ich ja tolerant und gelassen bin , nahm ich den Vorschlag an . Das lächerlich kleine Appartment hatte nur 2 Schlafzimmer , eine Küche , ein Badzimmer und nur einen Wohnraum , der nur etwas größer als meine komplette heimische Wohnung war und ein Raucherappartment war es auch noch. Also : Der absolute Traum . Auch wenn ich auf Luxus keinen Wert lege , dieses Suite war schon was anderes als die Einzelzimmer , die ich sonst so bekam .

Obwohl mir mein Suite sehr gut gefiel , ging ich raus zum Hotel , um dort zu Abend zu essen. Auch dort herschte eher die Upper Class vor . Als ich das Restaurant betrat , kam der Leiter jenes auf mich zu und meinte :“ You know , it’s complementary for you ?“ „ Nö“ „ You are welcome!“ Das Essen – und ich weiß bis heute nicht wieso – war mit drin im Preis . Ich mußte nichts dazubezahlen . Das Essen bestand aus einem Teller Seafood (Kraben und so, mit einer Sauce , die wie der leckere Cocktail-Dip von McD schmeckte) , einer Tomatensuppe und als Hauptgericht Schweinemedallions mit Püree , dazu einen halbtrockenen Weißwein und einem anschließenden Espresso. Nobel soll die Welt zu Grunde gehen . Das war schon wirklich dekadent . Als ich fertig war , wartete ich auf den Kellner , um meine Getränke zu bezahlen. Aber er kam nicht. So ging ich auf den Leiter des Restaurants zu und sagte , was ich wollte . „ It’s complimentary. You haven’t to pay“ .Sogar die Getränke mit drin . Aber warum nur ? Vielleicht ist das ja der göttlichen , universelle Ausgleich dafür , daß ich heute morgen auf Grund meiner Ehrlichkeit das Essen bezahlt habe , obwohl man es eigentlich nicht berechnet hatte . Ich kann mir das einfach nicht anders erklären ....Da war es wieder , diese Gefühl der Geborgenheit in der Welt , da die Engel mich begleiten .


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10.Tag

Die heutige Etappe führte mich rund um den berühmten Ring of Kerry . Zum Frühstück gab es immerhin gekochten Schinken . Das war ja schon mal ein Anfang , ansonsten war das Frühstück aber irisch gehalten . Man was freue ich mich auf mein erstes Mette-Brötchen zu Hause. Die Fahrt begann mit tanken und ging dann weiter quer einen Nationalpark , der wunderschön war und den ersten Wald beinhaltete , den ich in Irland gesehen habe . Am sogenannten Ladies View hat man einen herrlichen Blick in Tal , das man an dieser Stelle verlässt . Am höchsten Punkt , dem Mol’s Gap , ist ein Cafe , wo ich einen Cappuchino getrunken hab . Leider war dort oben wieder alles in Wolken gehüllt und es nieselte leicht. Längs des Weges will ich ein paar Fotos machen und bemerke zwei Punkte auf dem Display . Auch wenn sich das Motiv änderte , blieben diese konstant . Eine Untersuchung der Kamera ergab , daß beim Nieselregen zwei Wassertropfen auf das Objektiv gefallen waren , die nun die Optik verzerrten . Eigentlich soll man mit der Kamera auch nicht im Regen fotographieren . Ein Taschentuch löste das Problem . Aber 4 Fotos waren leider hin, da mir dieses Problem nicht aufgefallen war . Das war ärgerlich , da das schöne Motive waren.


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Die Strecke ging weiter durch eine wunderschöne Küstenlandschaft , die sehr an Norwegen erinnerte . In Waterville hab ich eine Chicken Pitta mit Fries und Cajan-Sauce gegessen . Das war lecker , wenn auch etwas zu scharf für meinen Geschmack. Das Highlight sollte heute die Skilling Road werden . Ein Ring an dem Ring of Kerry , der nicht ohne Grund für Busse gesperrt war. Die Straße war wirklich so schmal , das keine 2 Autos aneinander vorbei passten . Dazu gab es irre Steigungen und Gefälle und das immer direkt am Meer entlang. So kam es zu wunderschönen Ausblick über die raue Steilküste .Ich erreichte irgendwann die St. Fabian’s Bay , einem wunderschönen Sandstrand zwischen zwei Klippen.


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Zurück auf dem Ring of Kerry hätte ich beinahe mein Auto plattgefahren , weil ich unbedingt in einer Kurve anhalten wollte , um ein paar Fotos zu machen . Das geschah etwas plötzlich für den rückwätigen Verkehr . Als ich wieder einsteige, bemerke ich , daß die Schürze meines Autos auf der Fahrerseite stark verkratzt ist , aber ich kann mich gar nicht daran erinnern , daß ich irgendwie ein Problem oder gar Unfall gehabt hätte , der diese erklären würde . Ob die von Anfang an dran waren ? Ich denke an meine 100 € Selbstbeteilung im Falle eines Problems am Mietwagen und glaube, die sind wohl weg.

Im Hotel zurück musste ich leider aus meiner Suite ausziehen und zog in ein Einzelzimmer um , daß auch noch NO SMOKER war. Das war ein richtiger Abstieg . Im Resaturant aß ich Seafood – wie gestern – dazu eine Karotten-Orangen-Suppe , was zugegebener Weise ekelig klingt , aber ganz gut schmeckte . Als Hauptgericht gab es Seadrout , also Fisch , der aber wohl eher Lachs war und der , obwohl als Filet offeriert , Gräten enthielt . Dazu gab es Püree und Gemüse . Ich trank dazu einen Weißwein , weil Fisch und Guinness nicht wirklich harmoniert und anschließend meinen Espresso . Diesmal musste ich das Essen übrigens bezahlen . Nach dem Essen bin ich in die Bar und hab mir erstmal einen Guinness bestellt und bin damit vor die Tür , um beim Trinken Rauchen zu dürfen . Im Hotel war eine Hochzeitgesellschaft , bei der sich viele hübsche Mädchen befanden , die sich nach einiger Zeit zu mir nach draußen gesellten . Mir war aber schlecht , weil Guinness auf Wein , das laß lieber ganz sein . Es bekam mir überhaupt nicht. Wieder im Hotelzimmer studierte ich schon mal die morgige Strecke , und stellte zu meinem Erstaunen fest , daß ich die Strecke , auf der die Fotos nichts geworden waren , morgen noch mal fahren muß ....zweite Chance ....

11.Tag


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Die heutige Etappe führt mich von Killarny nach Skiberren. Da ich im gleichen Hotel geblieben bin, gab es auch heute gekochten Schinken, ansonsten war das Frühstück irisch. Mein Fahrt begann mit tanken und dann fuhr wieder durch den Nationalpark am Ladies View vorbei zum Mol’s Gap. Wobei ich die Motive fotographierte , die gestern nichts geworden waren. D.h. das gelang nur teilweise, weil die Wolken heute noch tiefer hingen als gestern, so daß am Mol’s Gap wirklich Nebel herschte. Trotzdem hab ich dort – wie gestern – einen Cappuchino getrunken. In Kenmark hab ich mir an einem EC-Automaten Bargeld besorgt .

Bei Glengariff hab ich die mit zwei Sternen in meinem Reiseführer versehenen Garnish Islands nicht besucht. Das ärgert mich im Nachhinein etwas, aber man hätte eine Fähre zu den Insel nehmen müssen und durfte das Auto nicht mitnehmen . Und lange laufen – so wie auf den Aran Islands – wollte ich meinen ledierten Fuß nicht zumuten. Stattdessen hab ich mich auf eine Bank am Hafen gesetzt.


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An einer Tankstelle hab ich mir ein Sandwiches , wobei man wissen muß, daß in der Kühltruhe nur noch 2 davon waren . Das was ich mir aussuchte , war mit Chicken und Shiftdrop belegt und es sah bei näherer Betrachtung im Auto nicht besonders lecker aus. In Bantry bin ich Essen gegangen. Den Kellner dort hab ich einfach nicht verstanden . Es war, als hätte ich über Nacht sämtliche englische Vokabeln vergessen . Erst später sollte ich feststellen , daß die Leute in diesem Teil Irlands so einen starken Dialekt sprechen , daß auch andere Urlauber mit gelernten Oxford-Englisch Schwierigkeiten hatten , die Einheimischen zu verstehen . Ich hab mir in dem Pub auf jeden Fall Chicken Cajan bestellt und hoffte etwas wie gestern zu bekommen . Bekam ich aber nicht , sondern nur eine ziemlich scharf gewürzte Panini Chicken . Dafür hat mir der Pubbesitzer 4,10 € für eine Cola abgenommen . Nun ja, es ist auch ein Kulturbruch in einem originalen irischen Pub eine Cola zu bestellen . Trotzdem war ich sauer . Touristennepp.

Die Landschaft bot den ganzen Tag über schöne Ausblicke aufs Meer . Kurz hinter Bantry halte ich an einem Parkplatz und rauche eine Zigarette , als ein Rentnerehepaar vorbei kam und ihre Picknickutensilien auspackte. Da kam mir die Idee und ich verschenkte das immer noch ungeöffnete Sandwich .

In Skiberren hab eine B&B Unterkunft , die ein NO SMOKER House ist. Dieses liegt mitten in dem Ort. Ich gehe ein bißchen spazieren . An einem Einkaufszentrum trank ich ein Guinness. Das Wetter hatte sich mitlerweile wieder aufgeklart . Danach Ruhe ich mich bei Musik aus. Abends gehe ich nochmals ins Dorf , um dort zu essen . Es gab Steak mit Zwiebeln , Pilzen und Tomaten , dazu Fries und ein Guinness. Die Bedienung hat sich später um zwei 2 Eur verrechnet , die sie mir mehr abnehmen wollte . Heute ist einfach nicht mein Tag und es ärgert mich , daß ich nicht auf den Garnish Islands war. Irgendwie ist Luft schon ein bißchen raus, nachdem der Ring of Kerry hinter mir liegt. Positiv gibt es zu vermelden , daß der Fuß durchgehalten hat. Das Medikament wirkt gut.

12. Tag

Die heutige Etappe führt mich von Skiberren nach Kilkenny. Ein Hollander , der auch Gast im B&B ist , textet mich schon beim Frühstück erbarmungslos zu. Er war wohl irgendwie auf Montage in Irland. Das Frühstück war irisch gehalten. Aber es gab auch angenehme Gäste. So saß am Nebentisch eine hübsche Irin , die mit zwei Freundinnen aus dem nahegelegenden Cork gekommen war , um übers Wochenende ein wenig auszuspannen . Sie meinte , in Deutschland sei es viel günstiger als in Iralnd. Das hielt den Holländer nicht ab und er textete weiter. Z.B. konnte er sich gar nicht beruhigen , daß ein Nachtclub im Ort bereits um 1.30 in der Nacht schloß.

Heute ist übrigens ein 7ner Tag. Ich machte mich auf die Reise und bin auf dem Weg nach Cork auf eine Nebenstrecke , die R600 , abgebogen und landete an einer Kirche. So wie bei vielen Kirchen in Irland fehlte auch hier das Dach vollkommen und alles war verfallen . Im Inneren der kaputten Kirche waren Gräber , so wie auch um die Kirche herum . Irgendwie wirkte der Ort sehr unheimlich . Große schwarze Vögel , Krähen oder Raben , saßen auf dem Kirchturm , von dem auch das Dach fehlte . Ich muß bei Raben immer an Edgar Allen Poe denken . Der Totenvogel , der an das Fenster klopft . Dazu eine leichter Nieselregen . An dieser Location hätte man einen guten Horrorfilm drehen können .


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Ich setzte mein Fahrt nach Cork fort und wollte mir dort eigentlich die Innenstadt angucken . Cork ist die zweitgrößte Stadt Irlands. Ich war nachher froh , nachdem ich zunächst Richtung Centre gefahren war , den Weg aus Cork heraus zu finden . Ich hab kein Sightseeing in Cork gemacht. In Fermoy hab ich eine kleine Hawaii-Pizza mit Salat gegessen (endlich mal kein Sandwich) .

Das Highlight des heutigen Tages ist der Rock of Cashel . Am Parkplatz war eine Karte , aus der ich trotz Bemühung nicht schlau wurde . Den Rock of Cashel sah man schon von weitem , so daß ich meinen Weg einfach nach dem Prinzip der Luftlinie suchte . Außerdem folgte ich einem Ehepaar . Das Dingen stand auf einem Hügel und trotz Bedenken bzgl. Fuß bin ich den auch hoch . Bei dem Rock of Cashel handelt es sich um eine weitere kaputte Kirche am heutigen Tag. Diese war aber deutlich größer. Es war auch hier sehr stimmungsvoll , ob hier viele Touris waren . Der Eintritt war übrigens frei, weil heute Sonntag war.


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„ Das Hotel liegt in der College Street“ stand in meiner Beschreibung über Kilkenny . Aber mehr auch nicht und wie findet man in einer fremden Stadt eine unbekannte Straße ? Mit Glück und viel fragen . Ich musste das zweimal tun . Im Gegensatz zu dem Durchschnittsdeutschen sind die Iren freundlich und helfen Touris . Die Hotelanlage ist sehr schön , aber das Zimmer , das im Keller liegt , müffelte etwas . Als ich dort ankomme , bemerke ich , daß ich meine Vouchers für die weitere Reise an der Rezeption gelassen habe. Es war aber kein Problem diese wiederzubeschaffen , denn der Angestellte hatte sie versehendlich mit abgeheftet . In der Bar trank ich dann natürlich kein Guinness, denn wenn ich schon mal in Kilkenny bin , muß man natürlich auch ein Kilkenny trinken . Ich muß aber sagen , es schmeckt mir nicht so gut wie Guinness. Das Essen im Restaurant war ein Menu , daß mit 35 € doch etwas überteuert war. Ich aß Crispy Chicken in Spring Roll , dann Sea Bass (Fisch) mit Kartoffelpü ree und Gemüse. Dazu trank ich einen Weißwein , was eigentlich in der Bierstadt Kilkenny nicht so ganz richtig ist – aber Bier zum Fisch ? – und anschließend einen Kaffee , weil das Restaurant keinen Espresso machen konnte . Zwischendurch gab es übrigens zur Unterhaltung der Leute einen Feueralarm – ein Fehlalarm , der die Rentner der Reisegruppe am anderen Ende des Restaurants schon ziemlich nervös machte.

13. Tag

Die heutige Etappe gührt mich von Kilkenny nach Rathdrum. Das Frühstück war wieder irisch gehalten, aber es gab immerhin Salami und so was ähnliches wie Fleischwurst . Nachdem ich ausgecheckt hatte , hab ich in der Innenstadt von Kilkenny einen Cappuchino


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getrunken und bin dann anschließend am Fuße des Schlosses ein wenig spazierengegangen . Beim Verlassen von Kilkenny hab ich mich tierisch verfahren , weil keinerlei Hinweisschilder zu finden waren. Ich musste mehrfach umdrehen . Dabei bin ich dann auch in die Innenstadt geraten , hab aber am Schloß nicht gehalten , obwohl das wohl sehr sehenswert sein soll. In dem Nest Carlow stand ich im Stau , was irgendwie ja auch zum Ortsnamen passt. In Kilcullen hab ich mich dann erstmal wieder verfahren , dann gedreht und bin anders gefahren . Dann hab ich wieder gedreht , weil ich erkannte, daß ich anfangs doch auf der richtigen Strecke unterwegs war. Damit war es aber noch nicht vorbei mit dem verfahren. Ich musste zwischendurch wirklich nicht mehr , wo ich war . Wie sich jedoch herausstellte , bin ich sogar eine Abkürzung gefahren , auf die selbst mein Reiseführer noch nicht gekommen ist. So kam ich nach Hollywood.

„ Oh , dann bist du aber wirklich irgendwo falsch abgebogen .“ höre ich mich zu selbst sagen , aber das Nest , wo ich hinwollte , da es der Taleingang zu den Wicklow-Mountains ist, hieß tatsächlich Hollywood. Ich hab überlegt, ob ich ein Foto vom Ortsschild mache , fand das dann aber kindisch und hab es gelassen . An der einzigen Tankstelle in Hollywood kaufte ich Sandwiches. Ich hatte etwas bedenken dabei, da die Verpackung wohl zum wiederholten Male benutzt wurde und nur notdürftig mit Tesafilm verschlossen war . Auf einem Parkplatz in den Wicklow-Mountains versuchte ich trotzdem das Dingen zu essen , denn ich hatte Hunger . Als ich das Teil aus seiner Packung befreie , kippt es um . Damit hatte ich Karotten und Käse – schön fein geschnitten – überall auf meiner Hose , dem Autositz und der Handbremmse. Da das ein Mietwagen ist und da ich ihn noch länger fahren wollte, durften auf keinen Fall Essenreste im Auto bleiben , die dann mit der Zeit anfangen zu faulen und zu stinken . Nun begann die mühselige Arbeit , das Gefährt zu reinigen . Eine halbe Stunde dauerte das in etwa.


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Am Paß , der Wicklow-Gap, hat man einen wunderschönen Ausblick in die beiden Täler , vor und hinter einem. Man konnte auch schon einen kleinen See sehen , der der obere der zwei Seen im Tal der zwei Seen , dem Glendalough , war. In Glendalough bin ich ein wenig spazierengegangen . Es ist ein Naherholungsgebiet . Ich bin in Richtung des Upper Lakes . Allerdings bin ich nicht bis zum Ziel , sondern hab nach 15 Minuten etwa umgedreht.und Fotos gemacht. In der Nähe des Parkplatzes hab ich ein Panini gegessen und dazu eine Cola getrunken . Als ich zum Auto gehe , sehe ich das eigentliche Highlight des Tages , was anderen Menschen nicht als solches auffallen würde . In den Boden – im Rasen – war doch tatsächlich ein Labyrinth eingelassen . Nicht so eins mit hohe Hecken , sondern ein flaches Labyrinth. Vor Urzeiten wurden solche Labyrinth für kultische Handlungen benutzt . Man ging – irgendwelche Formeln murmelt und in trance geratend – das Dingen ab . Es führt einen zu seiner inneren Mitte . – Vielleicht sollte ich Miss Wellness mal dahin schicken – Ich ging das Labyrinth auf jeden Fall ohne Worte hab , was für jemanden , der mich beobachtet hat , ziemlich verrückt ausgesehen haben muß. Das ist mir aber egal. Ich hatte vorher so was noch nie gemacht. Und es soll Glück bringen.


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In Rathdrum , meinem Ziel , hab ich mich dann endlich mal wieder verfahren bis ich durch puren Zufall die Einfahrt zu meinem Bed & Breakfast gefunden habe. Dort hab ich dann erstmal einen Kaffee getrunken . Ein älteres Ehrpaar , daß mit ihrer Cousine unterwegs war , die deutsch konnte , unterhielt sich mit mir. Dann bin ich im Dorf essen gegangen . Es gab Salad , Steak , Fries und Garlic Butter (Kräuterbutter), dazu ein Guinness und einen Kaffee. Als ich mich verabschiedete , hatte ich längeres Gespräch mit der Wirtin des Restaurants , die mich eindringlich vor den bösen Menschen in Dublin . „ Don’t look like a tourist !“ gab sie mir als Empfehlung mit. Der Urlaub ist nun fast zu Ende.

14. Tag

Die heutige Etappe führt mich von Rathdrum nach Dublin , zurück zum Ausgangspunkt der Reise. Der Urlaub neigt sich unwideruflich dem Ende entgegen und wie , als wenn ich es dadurch aufhalten könnte , ließ ich mir heute extrem viel Zeit nach Dublin zu kommen . Zunächst war im B&B mal wieder irisches Frühstück angesagt und zwar diesmal vollkommen ohne kontinentalen Einfluß. Es gab den üblich Speck , die üblichen Würstchen und meine Bohnen , die auch wenn man sie jeden Tag ißt, immer noch ganz lecker sind.

Die Fahrt ging nach Arklow , wo ich aber nur durchgefahren bin. Da ich mir wie gesagt bewusst Zeit lassen wollte, bin ich die Küstenstraße gefahren und hab so noch mal einen wunderschönen Sandstrand gefunden , an dem ich ein paar Fotos machte. Und ich nahm wehmütig innerlich Abschied vom Meer . Aber es war noch nicht das letzte mal, daß ich das Meer sah. Kurze später entdeckte ich nämlich etwas , was so unsinnig ist, daß es schon fast wieder genial ist. Man stelle sich eine Steilküste vor. Klippen , Meer und Brandung und alles was dazu gehört. Wenn man nicht so genau guckt , sieht man oben auf den Klippen Grünflächen . Schaut man etwas genauer , wird man feststellen , daß es sich dabei um sehr gut gepflegten Rasen handelt , was schon mal etwas stutzig macht. Will man es dann genau wissen , und konzentriert sich, kann man auf der Grünfläche eine kleine Fahne erkennen ...Und wenn man mitdacht hat, wird zu demselben Schluß kommen wie ich. Da ist ein Golfplatz direkt auf den Klippen ...also wenn der Ball da mal nicht das Grün trifft , wird es wohl nichts mehr mit PAR. Aber auf eine solche Idee muß man erstmal kommen.


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In Wicklow , der nächsten Station der letzten Etappe hab ich in einem Cafe ein Sandwich gegessen und dazu einen Cappuchino getrunken . Dann bin ich ein wenig durch die Stadt gelaufen und das fast ohne Rückenprobleme . Nun danach war es nicht mehr zu verhindern , ich fuhr in Dublin ein und hab mich erstmal tierisch verfahren. Ich hab zwischendurch vollkommen die Orientierung verloren , wo ich mich in der irischen Hauptstadt befand. Keine Hinweisschilder und auch nichts, was ich irgendwie wiedererkannte , schließlich hab ich meinen ersten Tag auch in Dublin verbracht und ich sollte wieder in dasselbe Hotel . Und plötzlich , so nach einer halben Stunde im Kreis fahren , stand ich vor dem Hotel . Keine Ahnung wie das möglich war. Ich wusste nicht mehr, wo ich war.

Dasselbe Hotel hat natürlich denselben Nachteil, daß es über keinen eigenen Parkplatz verfügte und das Parkhaus nahm ja „nur“ 35 € für 24h , wobei ich morgen ja noch meinen Tag Verlängerung – Zusatztag Dublin – hatte . Ich überlege , ob ich vielleicht in ein weiter entferntes Parkhaus umparke – aber frühestens morgen. Ich bekam im Hotel ein Zimmer im 5. Stock und dürfte damit dort rauchen.

Nach sovielen Steaks und soviel guten Essen auf dieser Rundreise hab ich mir in Dublin erstmal ein Whopper-Menü bei Burger King gegönnt , das gleich um die Ecke war und danach ein Guinness in der Hotelbar. Danach hätte ich allerdings beinahe gekotzt . Burger und Guinness harmoniert nicht so wirklich . Als es bereits dämmerte , machte ich auf zum Bachlor’s Walk , jener Stelle am Fluß , wo sich die Einheimischen treffen , um dort zu rauchen und Kaffee zu trinken . Ich tat es Ihnen gleich und beobachtete dabei die Dubliner . Eine ziemliche Multikulti-Stadt . Dann kommt ein Mann – etwa mein Alter – auf mich zu und fängt wie wild an zu texten . Er will wohl eine Zigarette von mir. Ich gebe sie ihm. Das hätte ich lassen sollen , der Typ fängt auf einmal an mich zu umarmen , bedankt sich dann artig und geht . Ich denke ganz spontan : Was hat der Typ dir jetzt aus der Tasche geklaut ? Aber es schien noch alles da gewesen zu sein. Trotzdem war mir das sehr unangenehm. Auf dem Rückweg bin ich bei McD vorbei und hab mir ein Eis mit Schokolade gekauft . Zurück im Hotel hab ich Musik gehört und mit dem Handy meine Eltern kontaktiert.

Aus meinem Hotelzimmer – 5.Stock- hatte ich einen herrlichen Blick über die Stadt und sah zwei beleuchtete Kirchen und eine belebte Straße. Auch wenn morgen noch ein kompletter Tag folgt, irgendwie war ich jetzt schon auf der Heimreise. Keine Strecken mehr zu fahren , keine Unterkünfte mehr zu suchen . Der Urlaub ist zu Ende.


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15.Tag

Über diesen Zusatztag Dublin hab ich mir keine Notizen gemacht . Ich weiß aus der Erinnerung noch , daß ich am Morgen eine Stadtrundfahrt mit einem Busunternehmen gemacht habe , um mir die wichtigsten Highlights anzusehen . Dabei das wichtigste überhaupt , die heiligen Hallen der Guinness-Brauerei .


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Die heiligen Hallen der Guinness-Brauerei

Ich weiß noch, das ich nicht ausstiegen bin , obwohl man das konnte – man hätte die Fahrt mit nächsten Bus fortsetzen können . Ich war zu faul . Die Luft war raus. Ich hätte diesen zusätzlichen Tag nicht buchen sollen , sondern heute schon nach Hause fliegen . Aber das ging nun nicht mehr zu ändern . So bekam ich abends im Restaurant noch zu einem guten Steak und trank mein letztes Guinness dabei. Das wird mir wirklich fehlen. Ansonsten war heute mal ausruhen und Musik hören angesagt . Allerdings hab mich nach dem Essen noch vom Bachlor’s Walk verabschiedet , wo mich wieder jemand um eine Zigarette bat. Diesmal war das aber alles andere als unangenehm , denn diesmal fragte eine hübsche Asiatin – die mich aber leider nicht umarmte .


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16. Tag

Der Flieger hob nämlich erst um 16.50 ab . Ich musste aber schon um 12 aus dem Hotel raus . Hab dann 70 € im Parkhaus bezahlt , was meine Stimmung auch nicht hob. Bin dann zum Flughafen – ohne mich zu verfahren – und hab den Wagen abgegeben . Ich hatte ja etwas bedenken , was die Kratzer an der Fahrerseite betraf und fürchte , daß nun die 100 € Selbstbeteiligung fällig würden . Der Mann von Alamo ging aber nur einmal ums Auto rum und meinte: O.K. Es regnete übrigens in Strömen. Gestern schien noch die Sonne , heute ein absolutes Sauwetter . Ich steige aus meinem Mietwagen aus , um ihn abzugeben , will mir aber vorher noch eine Rauchen . Ich stelle mich an dem Container, in dem Alamo saß , unter, was nicht wirklich was brachte . Dann kam der Mann , beschaute sich das Auto . „Smoking inside the car!“ Ich dachte, der Mann wollte seine 100 € haben und suchte nun nach einem Vorwand sie zu bekommen, in dem er mir Rauchen im Auto vorhielt . Ich hatte aber so was von einem reinen Gewissen und sagte : „ I did not smoke in the car !“ und dann antwortete er : „ It’s o.k. In hotels , restaurants it’s forbidden . But in cars it’s allowed .” Ich hätte also auf der ganzen Rundfahrt im Auto rauchen dürfen ...warum sagt einem das keiner .

Dann ging ich mit meinem ziemlich großen Trolli zum Terminal. Da war es so 13.00 Uhr, schätze ich. Ich konnte natürlich noch nicht einschecken und das Gebot der Stunde hieß warten. So was um 14.00 durfte ich dann mein Gepäck loswerden , so daß ich wenigstens ins Restaurant gehen konnte. Aber das Gate stand da noch nicht fest. Nach einer Mahlzeit und wieder warten bin ich zum Check In zurück. Dort hatte sich mitlerweile eine Schlange von Urlaubern gebildet . Da ich ja nur was fragen wollte , nämlich nach der Nummer des Gates stellte ich mich dreist vorne an den Schalter . Das fand eine ältere Dame gar nicht witzig. Sie stachelte die anderen Warteten auf , daß man sich vor Seiteneinsteigern hüten sollten . Sie machte ihre Sprüche gegen mich , wohl in der Annahme , ich würde sie nicht verstehen . Das hörte ich mir so 10 Minuten an und die Dame kam richtig in Hochform ...bis ich sie ansprach und das auf deutsch und ihr sagte , ich wolle nur was fragen . „ Ich dachte ....“ lange Pause „...ja dann fragen sie halt .“ Ab dann war Ruhe . Aber das Gate war immer noch nicht bekannt . Weiter warten .

Später ging ich wieder zu Check In , der diesmal keine Schlange auszuweisen hatte und erfuhr : Abflug ab Gate 25 – glaub ich. An dem Tag war auf dem Flughafen die Hölle los. Immer wieder kam solche Durchsagen : „ Change of Gate for Flight 662 for Kobenhagen , now it is 43 and not 48 as annouced earlier .” Und so ging das die ganze Zeit. Ich war so leichtsinnig anzunehmen , daß man irgendwo hinter den Grenzkontrollen wohl eine kleine Raucherecke eingerichtet hätte . Dem war nicht so. So durfte ich am Flughafen , die eine Stunde bis mein Flieger endlich flog , nicht rauchen und die 2 Stunden Flug über auch nicht. Ist es nicht schön nach Hause zu kommen ?

Ja , wenn man am Gepäckband steht und endlich rauchen darf und endlich mal wieder wartet – diesmal auf den Trolli . Dann nur noch quer durch den Düsseldorfer Flughafen – mit Trolli und schließlich erwarteten mich meine Eltern am Ausgang ...wie gestern per Handy vereinbart . Jetzt noch zum Parkhaus , dort stellt sich heraus , das oben auf der Parkebene doch kein Automat war, an dem man sein Ticket bezahlen konnte. Mein Vater wieder runter und ich habe mit meiner Mutter im Auto gewartet . Und dann kam die Heimreise und was passierte? Richtig , wir stand über eine Stunde lang im Stau und das abends um 21.00 Uhr . Natürlich wieder zwischen Düsseldorf und Wuppertal ....da muß ich Montag wieder hin . Heute ist Donnerstag , also nicht mehr lange Zeit zu entspannen . So um 22.30 war ich dann endlich zu Hause und kippte todmüde ins Bett .



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