Norwegen 2003


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Dieser Skandinavientrip ist etwas ganz besonderes , da ich nicht zu einem Flughafen gefahren bin , sondern die PKW-Rundreise mit dem eigenen PKW durchführen wollte. Mit meinen ganz neu erworbenen Peugeot 307. Der Weg führte mich zunächst zu meinen Eltern , die mir eine Kanne Kaffee und ein paar Schnittchen mit auf den Weg gaben . Ich fuhr zunächst die A45 Richtung Dortmund , dann auf der A1 über Münster , Bremen nach Hamburg und schließlich die A7 nach Flensburg . Immer mit Pausen , da ich mir streng vorgenommen habe , im neuen Auto nicht zu rauchen und außerdem musste der Kaffee ja weg. Ich bin sehr gut durchgekommen und hatte keine Staus . Dieser Tag ist sozusagen ein Prolog , denn die Entfernung zum ersten Ziel Etappenziel der Reise ist einfach zu weit gewesen , um sie an einem Tag zu fahren . So suchte ich in der Nähe von Flensburg eine Übernachtungsmöglichkeit. Direkt am Meer – in Homsil – gab es auch ein Hotel , aber es war geschlossen , schließlich war Dienstag (Und da isser wieder , der Running Gag) .


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So bin ich einen kleinen Ort namens Glücksburg gefahren , wo ich im Strandhotel ein Zimmer bekam. Obwohl so ganz stimmt das nicht. Ich bekam 5. Ein Nachbargebäude , daß als Kutscherhaus bezeichnet wurde, wurde gerade umgebaut. Die Betten in den insgesamt 5 Zimmer waren aber schon bezugsfertig. Dazu kamen ein Aufenthaltsraum und ein Badezimmer. Und das alles hatte ich für mich ganz alleine. Vom Aufenthaltsraum her konnte ich das Meer sehen. Es störte niemanden , daß ich dort rauchte. Zur Uferpromenade waren es höchstens 2 Minuten , an der ich mir ein Eis gegönnt habe , um dann später völlig relaxed Currywurst Pommes mit 0,5 Flens zu mir zu nehmen . Es war richtig heiß und so kühlte ich nach dem opulentem Mahl meine Füße im Meer . „ Ja , dachte ich „ So muß Urlaub sein.“ Wenn auch die Autofahrt auf der Autobahn ziemlich langweilig war.

1. Tag

Der erste Tag begann mit einem guten Frühstücksbuffet im Haupthaus des Hotels . Mein Weg führte mich nun über die dänische Grenze , an der ich vorsorglich 20 € in DKR tauschte. Die Dänen machen nämlich beim Euro nicht mit. Außerdem besorgte ich mir noch Benzin . Die Strecke führte über Arhaus , Aalborg nach Hirtshals , wo die Fähre nach Norwegen ablegen sollte. Ich bin auch hier wieder ohne Staus und damit zügig durchgekommen . Heimlich hatte ich gehofft , daß ich mit meinem Voucher auch eine Fähre nehmen dürfte , die frührer als um 18.30 ablegte , denn es war jetzt erst 14.00 . So meiner großen Enttäuschung musste ich aber feststellen , daß es täglich nur eine Fähre gibt ...also warten .


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Da ich ja nun Zeit hatte , hätte ich eigentlich auch gepflegt Essen gehen können und im Ort Hirtshals selber gab es direkt am Hafen ein nettes kleines Lokal . Zum Glück hab ich aber vorher auf die Speisekarte geblickt . Das günstigste Gericht kostet – ohne Getränke – 179 DKR , was schlappe 30 € sind . So viel Geld hatte ich nicht und selbst wenn , hätte ich das nicht für ein Essen bezahlt. Also bin ich weiter in die Stadt hinein und blieb bei einer Imbissbude hängen, die einer Chinesin gehörte . Das Ladenlokal war violett gestrichen und hinter der Theke hing ein leuchtendes Bild von einem Wasserfall ... „Da benutzt doch jemand Feng Shui .“ ging mir durch den Kopf und ich hab überlegt , ob ich die Dame darauf ansprechen soll . Ich hab es gelassen und stattdessen einen Cheeseburger mit Pommes für 65 DKR , immerhin auch knapp 10 € , bestellt. Danach war ich restlos pleite. Es blieb mir aus Geldmangel nichts anderes übrig , als mich einfach nur ans Meer zu setzen und mich von der Sonne bescheinen zu lassen und zu relaxen . Das tat ich 1.5 Stunden lang ...und das war schön.


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Weniger schön war das warten auf den Check Inn bei der Fähre , denn es waren locker 30 Grad und von Schatten auf dem asphaltierten Platz keine Spur. Ich hatte auch nichts zu trinken mehr und wie gesagt , keinerlei Geld. Die Fährfahrt selber dauerte 2,5 Stunden und ich aß einen Hot Dog und ein Stück Pizza , die ich aber nun mit NKR bezahlen konnte , die hatte ich noch. Die Ankunft in Kristiansand war etwas mit Problemen behafftet , da der Zöllner nicht recht glauben wollte , daß jemand alleine eine Rundfahrt durch Norwegen macht. Er hielt mich wohl für einen Schmuggler , aber ließ mich dann doch passieren . Ziel dieses Tages war Mandal , wo es sehr gute Lachse zu angeln gibt . Das weiß ich , weil mein Chef dort häufiger Urlaub macht , um Fische zu töten . Um 22.00 war ich im Hotel. Den recht anstrengenden Tag rundet ein Spaziergang am Hafen ab und als Absacker trank ich mir noch ein Pils für 39 NKR , ca 5 €.

2. Tag

Der Tag begann mit einem durchschnittlichen Frühstücksbuffet und der anschließenden Fahrt nach Langeness. Das ist der südlichste Punkt Norwegens und da ich letztes Jahr schon am Nordkap war , wollte ich mir das nicht entgehen lassen. Ich bezeichne diesen Ort für mich als Südkap. Auch wenn das Südkap 30 KM Umweg bedeutete , so lohnte sich der doch wirklich.


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Dann bin nach Flekkefjord , oder besser wollte dahin , hab aber wohl die richtige Abfahrt verpasst und bin so die Hauptstraße weiter nach Egersund gefahren . Unterwegs aß ich in einem Truck Stop einen Hamburger mit Pommes für 119 NKR , ca 14 €. Nach dem Essen , eine Marotte, die ich mir auf Urlaubsreisen angewöhnt habe , trinke ich einen Kaffee. Ich bestellte das Getränk und erbat die Rechnung ...und wartete...rauchte und relaxte ...und wartete . So nach einer halben Stunde kam die Bedienung – die hübsch war – mit roten Kopf zu mir , entschuldigte sich , daß sie mich vergessen habe . Brachte mir den Kaffee und schenkte ihn mir. Sowas passiert Ihnen in Deutschland nie..das Warten schon .

Schon heute morgen , als ich Norwegen zum ersten Mal wieder bei Tageslicht sah, war ich wieder von der Landschaft fasziniert. Ich liebe dieses Land einfach.


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So fuhr ich gemütlich am Meer entlang , genoß die Umgebung und mein neues Auto und stand urplötzlich vor einem Schlagbaum . Mittern in der Wildnis war auf einmal eine Schranke über die Straße. Zum Glück hatte ich in meinem Reiseführer gelesen , daß das Mautstellen sind und man möglichst Kleingeld dabei haben sollte. Ich bezahlte also in mitten von Nichts meine 10 NKR und durfte meine Fahrt fortsetzen. Das wäre nicht so schlimm gewesen , wenn ich nicht auf meinem Weg nach Stavanger 4 solche Stellen zu passieren hätte . Modernes Raubrittertum . Und so langsam – an der 5. – ging mir schlicht das Kleingeld aus. Ich hatte zwar noch einen 500 NKR-Schein , aber den fraß der Automat nicht. Mittlerweile war ich aber nicht mehr in der schönen grünen Wildnis , sondern am Stadtrand von Stavanger und dort war durchschnittlicher Verkehr . Ich stand also vor der Schrank und sollte 10 NKR bezahlen , ich hatte aber nur noch 9. Ich hab sämtliche Taschen durchsucht , aber ich konnte die eine dämliche fehlenden Krone nicht finden . In Deutschland hätte es jetzt schon Hubkonzert gegeben . Ich also zu dem Wagen hinter mir und sprach den Fahrer an , was mir persönlich etwas peinlich war.Das wollte ich tun, aber ich kam gar nicht dazu. Sondern der Mann kurbelte sein Fenster runter und drückte mir ein 10 NKR Stück in die Hand ...einfach so. Ich bedankte mich , warf es der Maschine in den Rachen und konnte meine Fahrt fortsetzen . Sowas passiert Ihnen in Deutschland auch nicht...

In Stavanger übernachtete ich im Scandia Hotel , wo ich im hoteleigenen Swimming-Pool eine paar Züge gemacht habe , um mich abzukühlen . Denn hier in Norwegen waren es auch gut 30 Grad. In Hotel hatte ich Halbpension – was sich in Norwegen richtig bezahlt macht. Es gab Lachs in Paprikasauce mit halbgaren Kartoffeln , anschließend Eis . Lecker . Ich trank dazu eine Cola , gegen den Durst , und einen Weißwein und anschließend den obligatorischen Kaffee . Das kostet 82 NKR - nur die Getränke – was immerhin 10 € sind.Abends hab ich mich gemütlich an einen kleinen See in der Nähe gesetzt und entspannt.


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3. Tag

Nach dem durchschnittlichen Frühstücksbuffet bin ich mit dem Auto in den Innenstadt von Stavanger , da ich eine kleine Bootsfahrt machen wollte. Mein Problem war , daß ich im Reiseführer gelesen habe , daß die beabsichtigte Rundfahrt 5h dauert und alle Parkplätze , die ich fand , nur 3 h als maximale Parkzeit anboten , selbst wenn man noch so viel Geld in die Parkautomaten wirft . Ich bin dann mutig einfach in ein Geschäft gegangen und gefragt , was ich machen kann . „Yo , you can park behind this building for 5h and it is cheaper than in front.” meinte der Norweger . Da hab ich mal richtig Glück gehabt.

Die Schifffahrt führte mich in den Lysefjord mit dem Preslokken – was einfach nur als Gigantisch zu bezeichnen ist . 1000m Hohe Felswände direkt am Wasser . Der Fjord war wesentlich breiter als der Troll-Fjord seinerzeit , aber ich saß auf dem Schiff , Kopf in den Nacken gedruckt , um die Spitze der Felsen zu sehen . Einfach unglaublich .


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Um 14.00 war ich dann essen bei Burger King , zu für norwegischen Verhältnissen zivilen Preisen und dann wieder zurück ins Hotel , um mich dann wieder an meinen Stadtsee zu setzen . Gegen 18.00 gab es Essen , ein Buffet . Am leckersten war irgendein rotes Zeug – so eine Mischung aus Lasagne und Fleisch – das so ähnlich wie Mc Rip schmeckte . Dazu trank ein Bier . Den ganzen Abend saß ich auf meinen Hotelzimmer – einem Raucherzimmer – und schaute durchs Fenster auf die Hauptstr. Es ist schwierig zu verstehen , aber ich war so ruhig innerlich , daß da gar nicht irgendetwas tolles passieren musste. Ich beobachtete einfach und war entspannt und glücklich . Ich senierte vor mich hin.

4. Tag

Der heutige Tag brachte eine Autofahrt in den berühmte Stadt Bergen. Unterwegs staunte ich nicht selten über die abenteuerliche Straßenführung der Norweger . Die Brücken und Tunnels waren sehr beeindruckend und die Landschaft natürlich sowieso ein Traum . Unterwegs musste ich auch zwei Mal eine Fähre benutzen , was für mich als Sauerländer auch etwas ungewohntes und bemerkenswertes ist. Die Stecke sah auf der Karte relativ weit aus , aber ich war schneller am Ziel als gedacht.

Auf der Strecke hab ich in einem Kro halt gemacht , um einen Kaffee zu komsumieren . Und mitten in der Norwegischen Wildnis steht auf dem Parkplatz ein Audi aus Karlsruhe . Dieser Wagen gehört einem Mann und seiner Frau , die , wie sich herausstellte , die gleiche Rundreise wie ich gebucht haben und somit ist zu vermuten , daß man sich auf der Reise noch öfters begegnen würde. Ich habe mittlerweile schon viele Rundreisen gemacht , aber das ist mir noch nie passiert . Normalerweise sieht man weder andere Gäste , noch irgendwen von der Reiseleitung . Deswegen mache ich diese Rundreise , um mit mir alleine zu sein.

Das Hotel war eine einzige Katastrophe. Da es wohl ausgebucht war , hat man mich in einen kleinen Konferenzraum gesteckt , in dem ein Bett aufgestellt war. Darin befand sich außerdem ein großer Kofferrenztisch , eine Tafel mit Magneten und ein Tageslichtprojektor , dafür aber keine Bettlaken oder gar Minibar . In diesem Hotel hatte ich auch keine Halbpension , sondern nur Frühstück . In dem Restaurant des Hotels gab es aber abends ein Buffet , an dem sich für 170 NKR beteiligen konnte , was 21 € Kosten entspricht. Auch wenn das ein tiefes Loch in mein Budget riß – und in Norwegen ein üblicher Preis ist – war das Essen sehr gut . Zum Abschluß des Abends – als ich eigentlich einschlafen – durfte ich einer lautstarken norwegischen Hochzeitsgesellschaft zu sehen , ich die auf der Einfahrt vor meinem Fenster versammelte . Es war schon interessant , solche Folklore zu sehen . Wie die Einheimischen da mit ihren Trachten herumliefen , das Lächeln der recht ansehnlichen Braut zu sehen , die in weiß einfach sau gut wirkte . Die offene Tränen der Brauteltern , die Rührung in mir auslösten . Aber eigentlich wollte ich eben schlafen .

5. Tag


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Heute fuhr ich in die Innenstadt . Zunächst wollte ich zum Hausberg von Bergen , dem Ulricken (eine Kreuzung aus Jan Ulrich und Lars Ricken) , um mir per Seilbahn einen Überblick über die Stadt zu verschaffen ....aber ich hab trotz intensiver Suche die Abfahrt nicht gefunden . So setzte ich meine Suche mit neuem Ziel fort , nämlich einen Parkplatz in der Innenstadt zu finden , was mich eine halbe Stunde kostete – und ziemlich viel Nerven . Ich bin dann ich ein Parkhaus , von da aus zu Fuß zu den weltberühmten Bryggen-Häusern, weiter zum Rosenkrantztarnet (keine Metzgerei) mit der Hâkonhalle und zur Marienkirche.

Schließlich bin ich mit einer Seilbahn , die einen Wagen eine 26 % Steigung hochzieht , auf den kleineren Hausberg Floyen gefahren und hab mir die Stadt von oben beguckt. Der Blick war fantastisch. Wieder im Tal aß ich Lövsteack (70 NKR) und holte mir bei einer Bank 1000 NKR , um anschließend noch eine Stadtrundfahrt in einer Bimbelbahn zu machen , deren Strecke immer am Hausberg entlang führte . Dabei erzählte der Reiseleiter , daß es in Bergen von 365 Tagen des Jahres rund 300 regnet , was um so erstaunlicher war , als das wir heute strahlenden Sonnenschein hatten. Im Parkhaus musste ich schließlich 200 NKR abdrücken .


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Zurück im enttäuschenden Hotel bestellte ich mir einen Kaffee in dem Restaurant , in dem ich gestern abend speiste und senierte wirde vor mich hin. Auch hier saß ich bei strahlenden Sonnenschein auf der Terrasse. Als ich bezahlen wollte , kam die nächste Überraschung . Die Bedienung schenkte mir den Kaffee – einfach so. Danach entspannte ich mich auf dem Hotelzimmer , um danach beim Abendessen auf dasselbe Buffet wie gestern zu stoßen. Dummer weise muß ich nachdem Kaffee nachmittags wohl meine Zigaretten liegen gelassen haben und fand sie nicht wieder , worauf ich die nette Bedienung ansprach , ob sie diese vielleicht gesehen habe, was sie verneinte . Nach dem Abendessen auf dem Zimmer befindlich , klopfte es an meiner Tür und die nette Dame stand da und brachte mir meine Kippen , die wohl eine Kollegin eingesteckt hatte ....das muß ich mir merken , eine gute Taktik um hübsche Kellnerinnen aufs eigene Hotelzimmer zu bekommen ...

6. Tag

Nach einem wirklich guten Frühstückbuffet , bei dem sogar Nutella geboten wurde , hab ich mich auf meine heutige Strecke begeben . Sie führte zunächst an der Großstadt Bergen – das Hotel lag außerhalb – vorbei , weiter nach Oppedal , was in mir die Assoziation Hamburg auslöste. Dort bestieg ich meine erste Fähre am heutigen Tag und überquerte einen Fjord , um nach Larvik zu kommen . In Vedeheim wollte ich ein wenig was essen und vor allem meine Blase entleeren . Der Ort bestand eigentlich nur aus einer Kreuzung und einem Restaurant , vor dem ein kleiner Parkplatz war – und natürlich einem Fjord . Ich bin also in die Lobby des kleinen Hotels und fragte nach einer Toilette . „ Outside !“ war die Antwort . Mit ordentlichem Druck auf der Blase bin ich dann wieder raus und ums Gebäude herum. Fand aber nichts , so bin zum anderen Eingang – der Seeterasse – um vielleicht dort mein Glück zu finden. Fehlanzeige. Als ich wieder auf dem Weg zum Parkplatz bin , sehe ich eine Baustellenklo (Diese Dixie-Dinger) und freue mich. Gehe dann die letzten Meter wohl auch etwas schneller . Ergreife den Türgriff und reiße mit einem Ruck die Tür auf – und sehe eine ältere Dame mit runtergelassen Hosen dort sitzen , die es wohl nicht für nötig erachtet hatte , mitten in der Wildnis die Tür zu verriegeln und die jetzt einen kurzen Schrei des Entsetzens von sich gab . „ Sorry!“ gab ich von mir , schloß die Tür wieder und übte mich in Selbstdisziplin , bis der Ort des Begehrens wieder frei war ...was mir sehr lange vorkam.


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In Vedeheim verließ ich die Hauptstraße, um in die Berge abzubiegen. Ich fuhr so vor mich hin , als plötzlich – und ohne ersichtlichen Grund Ziegen auf der Fahrbahn waren. Da weiterfahren nicht ging , blieb ich an einem Parkplatz stehen und nutzte die Zeit , um meine Lungen mit Nikotin zu versorgen . Das erschien drei von den Ziegen so interessant , daß sie sich von der Herde lösten und sich zu mir auf den Parkplatz gesellten . Kein Hirte oder überhaupt ein Mensch war zu sehen . „Eigentlich sind Ziegen ja friedliche Tiere“ , dachte und hoffte ich . Die Viecher hatten keinerlei Scheu und umkreisten mich und mein Auto. Ich hätte sie streicheln könnenIrgendwann ging meine Zigarette zu ende und die Tiere machten keinerlei Anstalten , wieder zu ihrer Herde zurückzukehren . Und so Ziegen sind hüfthoch und liefen buchstäblich vor meinen Füßen herum. Ich meine auch , daß sie mich dabei stets im Auge behielten . Langsam – man will die Tiere schließlich nicht erschrecken , setzte ich mich auf den Fahrersitz und schloß die Tür. Die Tiere kreisten weiter wie Indianer um eine Wagenburg im wilden Westen . Ich ließ den Motor an. Das war den Ziegen völlig egal. Nichts schien sie von ihrem Kreisverkehr abzubringen . Als ich das Gaspedal betätigte und sich mein Auto langsam in Bewegung setzte , gingen die Tiere zur Seite und ich konnte meine Fahrt fortsetzen . Offensichtlich waren die Ziegen mit Autos vertraut .


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Hinter der nächsten Kurve war ein Tunnel – was nicht wirklich was ungewöhnliches in Norwegen ist . Dieser war , wie ein Schild am Eingang verriet , 4,1 KM lang und hatte dabei 8% Gefälle , wie ein anderes Schild deutlich machte . Dieser Tunnel wäre kein Wort der Erwähnung wert , wenn die Betreiber ihre Stromrechnung ordnungsgemäß bezahlt hätte . Es gab nämlich eine Deckenbeleuchtung , aber die war im gesamten Tunnel einfach ausgeschaltet . Das war dunkel . Der Tunnel mit Kurven und Gefälle und mit absoluter Schwärze . Kein Geräusch oder gar andere Menschen zu sehen . Man kann nur soweit gucken wie die Scheinwerfer reichen. Über einem ein Berg . Tausenden Tonnen von Steinen , Felsen und Geröll. Ich in meinem kleinen Auto schleiche immer tiefer in die Schwärze hinein . Erinnere mich an einen Horrorroman , den ich als Kind mal gelesen habe. Ein Tunnel , auf einer einsamen Bergpiste , führte darin nicht auf die andere Seite , sondern direkt in die Hölle. Ich glaube , es war ein John Sinclair Heft . Und so sang ich im Geiste „ I am on a Highway to Hell“ und mich herum nur grauenhafte Schwärze . Ich erinnere an mein Gefühl in den Pyramiden von Gizeh seinerzeit. Ein Art von Klaustrophobie und ich glaub in dem Tunnel war das so was ähnliches .


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Ich hab 3 Kreuze gemacht , als da unbeschadet wieder raus war . Mein Weg führte mich weiter nach Skei , Brykjelo und über die Passstrasse 60 nach Loen . Unterwegs hab ich an einem der zahlreichen Seen ein Hefeteilchen mit Kaffee zu mir genommen – und das als wirklich gute Alternative zu dem ganzen Fastfood empfunden , den ich sonst aus Gründen des latenten Geldmangels aß .

Loen war der heutige Endpunkt und ich beübernachtete ich einem traumhaften Hotel , daß direkt an der Mündung eines Gletscherfluß in den Fjord lag. Das Wasser war türkis. Nicht blau oder Himmelsfarben , es war richtig türkis , so als hätte jemand Farbstoffe hineingekippt . Das wirkte zwar saumäßig kalt , aber auch so schön , ich hab nie etwas vergleichbares gesehen . Die Landschaft war während des gesamten Weges ein einziger Traum . Und gegen Abend setzte ich mich auf eine Parkbank am türkisen See und entspannte . Das ist entschleunigtes Reisen ...ich war glücklich.


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Das Abendessen bestand aus einem Buffet , was sehr reichhaltig war. Ich fand die Auswahl mit 3 Sorten Fisch und bestimmt 5 Sorten Fleisch , etlichen Beilagen und Nach- und Vorspeisen schon zu groß. Eine gewisse Dekadenz erkannte ich darin. Zumal das Leben auf der Straße ein einfaches ist , war der Konstrast zu diesem Luxusmenu sehr krass. Mir fiel , als ich wieder raus aus dem Speisesaal und an meinem See saß , das alte Lied von Reinhard May aus meiner Kindheit ein . „ Die heiße Schlacht am kalten Buffet . Hier zählt der Mann noch als Mann . Auge um Auge . Aspik um Gelee . Hier zeigt sich , wer kämpfen kann...“ und später im Lied „ und von dem vereinnahmten Geld gehen 10% , welche noble Idee , als Spende für die Welt ...“ Und mir fielen die beiden älteren Damen ein , die hinter mir im Speisesaal saßen , und vermutlich mit einer Busgesellschaft unterwegs waren . „ Also der Koch ist wirklich gut ....diese Sauce zu dem Lachs passt wirklich hervoragend zu den Kartoffeln ...ich hätte ja eigentlich die andere genommen ...gut das der mich so toll beraten hat.“ Währenddessen haben 1,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberen Trinkwasser ....

7. Tag

Das Frühstücksbuffet war wie das am gestrigen Abend reichhaltig , so daß ich mich für den heutigen Tag stärken konnte, denn heute steht ein Gletscher auf meinem Programm . Ich wählte den aus , wo man bis zum Fuß mit dem Auto hinfahren kann . Auf den Weg dahin hatten die norwegischen Götter allerdings wieder eine Schranke mitten in die Wildnis gestellt , an der man zu bezahlen hatte .


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Die wollten glaub ich 30 NKR haben und die hatte ich wie so oft nicht klein. Zum Glück war direkt hinter mir wieder ein Auto. Darin zwei Frauen , mit dem ich mich englisch unterhielt , die aber einen deutlich französischen Akzent hatten. Die waren nicht so hilfsbereit wie der Norweger in Stavanger , sondern sie überredeten mich , daß ich für sie mitbezahle und sie mir 40 € zurückgaben . Ich könne ja an dem Kro bescheid sagen . Meine Stimmung war aber so gut , daß ich keine Lust hatte , um ein paar Kronen zu feilschen und zum Kro zu fahren . Ich setzte meine Fahrt über eine nun nicht mehr asphaltierte Piste zum Gletscher fort. Zum ersten Mal bereute ich , daß ich keinen Mietwagen hatte. An einem solchen wäre mir Steinschlagschäden ja völlig egal , aber Lackschäden am eigenen Auto wollte ich nicht. So fuhr ich relativ vorsichtig. Vom Parkplatz aus waren es rund noch 15 Minuten Fußmarsch zum Fuße des Gletschers .


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In einem Talkessel eingeschlossen , umgebend von einem stoßenden Gebirgsbach und rauschenden , riesigen Wasserfällen machte ich mich auf den Weg. Unterwegs begegneten mir die Mitreisenden aus Karlsruhe , die mich darauf aufmerksam machten , daß es zum Gletscher hin immer kälter wurde . Aber so erstaunlich wie das ja auch ist , die Kälte , die ich nur mit einem T-Shirt bekleidet spürte , war ziemlich deutlich. Der Gletscher selbst glänzte blau . Ein Blau , das so kalt war, das man schon Anblick fror. Ich hörte , sehen konnte ich es da noch nicht , wie sich ein Stück des Eises löste und mit einem enormen Krach in den Fluß stürzte , der auch wieder diese eigentümliche , faszinierende türkise Farbe hatte . Um jetzt mal wieder die Esoteriker zu bemühen . Diese Leute reden oft von Orten mit besonderen Kräften und auch wenn ich davon nur wenig halte – seitdem ich in Stonehenge nichts dergleichen gespürt habe – hier am Gletscher war so ein Kraftort . Es war einfach gigantisch ...und kalt.

Meine Fahrt setzte ich über Stryn nach Hominidal fort , wo es den tiefsten See Norwegens zu bestaunen gab , was eine ziemliche Pleite war . Irgendwo unterwegs nahm ich ein kleines Stück Pizza an einem Kro zu mir , trank den obligatorischen Kaffee dazu , bestaunte die mich umgebenden Natur und war einfach nur glücklich.


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Aber das absolute Highlight sollte erst noch folgen . Eine Fahrt über den Geiranger-Fjord . Leider setzte leichter Regen ein , als ich das Deck des Schiffs erreichte , aber die Berge , die direkt am Meer aus dem Wasser ragten und die zahllosen , riesigen Wasserfälle . Das Spiel des Lichtes , die Reflexionen auf dem Wasser . Mir fehlen die Worte , um dieses Schauspiel zu beschreiben . Ich kann nur sagen , daß war das schönste , was ich in meinem Leben gesehen habe .


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Blick aus dem Hotelzimmer

Getrübt wurde das ganze dadurch , daß ich schon vor dem Besteigen der Fähre gemerkt hatte , daß sich unter meinem Auto eine kleine Pfütze gebildet hatte . Ich befürchtete , die Schotterpiste habe irgendeinen Stein gegen eine Leitung geschleudert und sie dadurch beschädigt . Vor dem Hotel in Geiranger stellte sich heraus , daß die Flüssigkeit wirklich aus meinem Auto kam. Ich legte mich hin , steckte meine Finger rein und roch dran. Zum Glück kein Benzingeruch . In der Lobby hab ich dann beschlossen , den NAF – den norwegischen ADAC zu informieren . Allerdings – immer noch mitten in der Wildnis – würde der einige Stunden brauchen . So bin zunächst mal auf mein Hotelzimmer und staunte Bauklötze . Ich konnte aus meinem Zimmer , was im 7. Stock lag , den Hafen und große Teile des Fjords sehen . Nachdem ich es mir auf Balkon gemütlich gemacht hatte , fiel mir ein , daß ich auch mal meine Eltern anrufen konnte. Tat das und informierte über das Problem mit meinem Auto. „ Das ist normal. Das liegt an der Klimaanlage. Das steht extra im Handbuch zum 307.“ Daraufhin bestellte ich den NAF wieder ab und genoß meine Aussicht . Ich war zu diesem Zeitpunkt – trotz Autoaufregung – so ausgeglichen , daß ich stundenlang einfach nur auf dem Balkon saß , mir ab und zu eine rauchte , und mir das Treiben im Hafen und im Fjord ansah . Ich war so ruhig.

Abends gab es Buffet , was nicht wirklich schlecht war , aber das Hotel legte viel Wert auf Garnelen , Krebse und so , und dafür weniger auf normalen Fisch oder Fleisch , was ein bißchen Schade war .

8. Tag

Das Frühstückbuffet war nicht so gut , aber die Pfütze unter meinen Auto war weg . Mein Weg führte mich zunächst über die Eagle Road , eine Serpentine direkt am Fjord . Von einer der obersten Kurven , an der ein kleiner Rastplatz war , hatte man einen einfach umwerfenden Blick über den Fjord.


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An einem Fjell hab ich dann mein zweites Frühstück eingenommen , direkt an der E39 . Das eigentlich Ziel heute war Âlesund , was Olesund gesprochen wird . Zunächst bin ich auf den Hausberg , den Fjellstua , um mir einen Überblick über die Stadt zu verschaffen . Auch wieder eine herrliche Aussicht.


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Im Hotel hab ich das Zimmer von 508 (Quersumme 13) in 425 getauscht, da das ein Smoker Room war und hab nach den ganzen Anstrengungen der letzten Tage erstmal gepennt . Das Abendessen nahm ich zusammen mit den beiden aus Karlsruhe ein , die mir immer mal wieder auf meiner Fahrt über den Weg gelaufen sind . Auf dem Tisch standen Pinnchen mit Salz und Pfeffer , in denen eine Muschel war , um die Gewürze auf die Speisen zu verteilen. Sowas hatte ich noch nie gesehen . Die beiden haben mir ein Glas Wein ausgegeben , was gerade in Norwegen ein sehr kostspielige Sache ist . Als ich mein Essen bestellte , logischer Weise in Englisch , meinte der Mann, daß mein Englisch sehr gut wäre ...wenn das mein alter Englischlehrer wüsste . Ich fühle mich wie ein richtiger Globetrotter , ein Weltbürger . Das 5er Quiet Self feiert eine Party nach der nächsten in mir. Ich bin richtig glücklich.


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Das setze sich auch fort , als ich abends noch einen kleinen Stadtbummel unternahm . Âlesund ist nämlich für seine Jugendstilarchitektur berühmte und das Viertel am Hafen besteht nur aus solchen Häusern , die alle sehr liebvoll restauriert sind und alle sehr verspielt wirken . Keines gleicht dem Nächsten . Und so setzte ich mich auf eine Bank am Hafen , bestaune die Häuser , die wie in Venedig direkt ins Wasser gebaut sind , und die Segelschiffe und Motorboote und fühle mich so glücklich ....und zum krönenden Abschluß sehe ich noch in der Nähe des Hotels , wie die Sonne beginnt über den Meer unterzugehen .


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9. Tag

Die erste Überraschung des Tages erlebte ich um 1.15 Uhr in der Nacht . Ich wurde wach und schaute aus dem Fenster . Draußen war es immer noch nicht richtig dunkel . Es ist July und die hier sind nicht weit von der Mittagssonne entfernt . Und mein Tag und Nacht Gefühl kam dabei etwas durcheinander . Es dauerte eine Weile bis ich trotz Licht einschlafen konnte .

Das Frühstücksbuffet war gut und ich setzte meinen Norwegentrip nach Ândenes fort . Kaufte dort an einer Tankstelle Lefti , Chicken Takki und ein Hefeteilchen , denn heute geht’s weg von den schönen Fjorden ins Landesinnere , ins Gebirge . Wo wahrscheinlich gar keine Zivilisation mehr ist . Ich fuhr die Romdalen , an dessen Eingang eine schwarze Kirche stand . Dort nahm ich mein Mittagessen ein. Leider hab ich es versäumt von dem ruhig dahinfließend Fluß ein Foto zu machen , denn nachdem ich die Spitze der Romdalen erreicht hatte , ging die Landschaft für norwegische Verhältnisse sehr langweilig weiter .


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In Dombrâs wollte ich eigentlich einen Kaffee trinken , aber das City Centre war völlig überlaufen , so daß ich zu einem Truck Stop fuhr und dort Fish & Chips aß , die nicht schmeckten . Landschaft langweilig und zu viel gegessen und ich sehnte mich nach den wunderschönen Fjorden zurück . Ich war zu diesem Zeitpunkt richtig traurig.

Mein Hotel war in der Nähe von Otta . Die Betonung liegt auf „in der Nähe“ , denn unten an der Hauptstraße stand ein kleines Schild , demnach man zum Hotel einen Berg hochfahren musste. Eine steilere Serpentine ist mir bis dahin noch nicht untergekommen . Nur im zweiten Gang zu bewältigen . Oben angekommen kam eine Kreuzung , von der eine Schotterpiste abging , die noch schlechter ausgebaut als die zum Gletscher war. Dieser Piste sollte man zum Hotel folgen. Wären das jetzt 100 oder 200 m gewesen , O.K. , aber es waren vielleicht 2 KM eines immer kleiner werdenden Pfades , den man fahren sollte. Zweifel kamen auf , ob sich nicht irgendein norwegischer Junge ein Spaß erlaubt hatte und das Schild gedreht hat . Der Zweifel wurde immer massiver , bis eine Art überdimensionale Blockhütte mit dem Namen des Hotels zu sehen war . Vollkommen aus Holz gebaut , mitten in einer Hochgebirgslandschaft , mit sehr viel Grün und einem kleinem See ...und vor allem , mit einer unbeschreiblichen Ruhe . Das war traumhaft hier und die Traurigkeit über den Verlust der Fjorde wich schlagartig.


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An der Rezeption hab ich mir erstmal einen Kaffee bestellt und bin raus aus eine Holzbank . Die Bedienung lächelte immer , wenn ich in die Nähe kam. Keine Ahnung wieso . Die Karlsruher , die nach mir ankamen , waren auch sehr zweifelnd , als sie am Ende der Schotterpiste ankamen .

Leider bestand das Abendessen nur aus Fisch – kein Fleisch – und nach so langer Zeit in Norwegen kann man halt irgendwann keinen Fisch mehr sehen . Ein paniertes Stück lag etwas abseits und ich dachte : „ Lecker Chicken !“ , aber es war halt Fisch . So aß ich nur das nötigste , bestellte mir an der Rezeption einen Kaffee und setzte mich rauchend auf die Bank vorm Hotel . Die Reisegruppe im Speisesaal war ähnlich dekadent wir die in Loen .

10. Tag

Das Frühstück war eine einzige Katastrophe , da die Reisegruppe wohl vor mir da war und fast nichts übrig gelassen hat . Die Fahrt führte zunächst mal wieder über Schotterpiste , den Berg hinunter und dann am Fluß entlang. In meinem Reiseführer waren nun zwei Alternativen angegeben . Entweder man fährt das Flusstal oder eine Straße , die sich Peer-Gynt-Veggen nennt . Ich entschied mich nach eigenem Überlegen für letzteres , ohne genau zu wissen , was mich erwartet . In der Zwischenzeit hatte es leicht angefangen zu nieseln . Der Peer-gynt-Veggen ist eine Hochgebirgsstraße mit toller Aussicht . Erstens kostet das Befahren 30 NKR , dann hab ich mich auf dem Weg dahin verfahren und bin in einen besseren Feldweg geraten , weil hier wirklich jemand ein Schild gedreht hat und drittens ist der Peer-Gynt-Veggen etwa so breit wie ein Handtuch . Hier oben war a) zeitweise Nebel und tiefhängige Wolken und b) die Straße mit eine kleinen , aber sehr rutschigen Schlammschicht bedeckt. Die Aussicht war trotzdem gegantisch .


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Nur nicht durch mein Heckfenster , denn der Wagen war so zugeschlammt , daß ich hinten raus nichts mehr sehen konnte . Das Nummernschild war nicht mehr als solches zu erkennen. Und irgendwie kam ich mir vor wie ein echter Off-Roader .

Nach dem Weg bin ich erstmal was essen gegangen . Pizza und Kaffee und danach nach Lillehammer rein , um an der ersten Tankstelle mein Auto mit Hilfe eines Hochdruckwaschautomaten von gröbsten Dreck zu befreien . In Hamar hab ich dann die Olympiahalle von 1994 fotographiert , um dann – ziemlich fertig – in einem super modernen Hotel in Lilleström anzukommen .


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Das Zimmer hatte sogar eine automatische Minibar , in der per Strichcode abgelesen wurde , was man getrunken hat. Machte der Kühlschrank alles automatisch. Nur leider hatte ich mal wieder keine Halbpension. Das Abendessen wurde zu einem Abschiedsessen mit dem Karlsruher. Ich aß Steak (bloß keinen Fisch mehr !) mit Kartoffel und Kräuterbutter . Sehr lecker und sehr teuer !.

Vom Hotelzimmer hatte ich mal wieder eine herrliche Aussicht auf einen Fluß . Doch , der Versuch , sich entspannender Weise an den Fluß zu setzen , endete in dem größtem Schwarm von Mücken , den ich in meinem Leben gesehen habe . Es ist der letzte Tag in Norwegen .


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11. Tag.

Das Frühstücksbuffet war gut und die Fahrt nach Oslo war unproblematischer als gedacht , ebenso wie das Finden des Kais , an dem die Fähre ablegen würde . Doch dann hieß es :“ Warten , Warten und nochmals Warten!“

Endlich auf der Fähre erfuhr ich , daß man nur an Deck oder in den Restaurants rauchen durfte. Selbst in der eigenen Kabine war das verboten und die Bars waren alle voll bis zum Anschlag . Und draußen nieselte es weiter. Die Kabine an sich ähnelte eher einer Konservendose , da innenliegend und ohne Fenster .

20 h Fährfahrt . Wenn es sich irgendwie vermeiden lässt , mache ich das nie wieder . Sämtliches Essen musste bezahlt werden , da nur die Kabine im voraus gebucht war.

12. Tag

Zum Frühstück gab es nur Lachsschnitten (Ich brech ins Essen) . Um 9.00 Uhr hab ich die Karlsruher zum letzten Mal gesehen . Um 9.30 durfte ich endlich dieses schwimmende Gefängnis verlassen. Die Heimfahrt führte von Kiel – wo wir anlegten – nach Hamburg , Bremen und Oldenburg . Dort meine ich , daß Qualm aus meiner Luftanlage kam und da meine Klimaanlage ja Wasser verliert , dachte ich mir , mach sie mal lieber aus . In Deutschland war es aber ein heißer Tag und so drehte ich das Gebläse auf die 3. Stufe auf und fuhr weiter . Kam an Osnabrück vorbei und dachte mir kurz nach Münster , daß das Benzin bis nach Hause nicht reichen würde und steuerte eine Tankstelle an. Ich war noch nicht an der Zapfsäule , als mein Amaturenbrett sich benahm wie ein Weihnachtsbaum . Sämtliche Lichter gingen an – eigene davon , z.B. für ESP oder ABS hatte ich noch nie vorher gesehen . Ich rollte noch so gerade vor die Zapfsäule. Nun wollte ich den Wagen zur Seite fahren , aber die Kiste sprang ums Verrecken nicht wieder an . Der Motor sagte keinen Mux .

Ich also bis Kassenhäuschen , erzählte dem Tankwart mein Problem und bat ihn den ADAC anzurufen . Die kamen dann auch nach einer halben Stunde , in der ich nicht wusste , ob die Klimaanalge meinen neuen Wagen nun völlig ruiniert hat , was mit diversen Schotterpisten zusammenhängen könnte. Es war – wie der Mann von ADAC sagte – ein Fehler in der Elektrik . Die Lichtmaschine liefert eine zu geringe Spannung , statt 14 nur 13,2 V , was bei vielen Verbrauchern (3.Stufe) dazu führen könne , daß die nicht unbedingt benötigten Systeme wie ABS und ESP abgeschaltet würden . Das Auto sprang übrigens wieder an , als es eine halbe Stunde stand . Ich könne damit durchaus weiterfahren , aber ich solle das ganze in einer Fachwerkstatt überprüfen lassen ....Das tat ich später auch , aber da tauchte der Fehler natürlich nicht auf . So endet der Norwegentrip 2003 .



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